Die Themen Hochwasserschutz und naturnahe Gestaltung stehen im Mittelpunkt. Ortschaftsrat beschließt Einrichtung eines WhatsApp-Kanals für Unterentersbach.
Der Dorfbach ist den Unterentersbacher Bürgern wichtig. Dies wurde deutlich, als Experte Erich Linsin seinen Gewässerpflegeplan für den Bach vorstellte. Das Interesse war groß; die Themen Hochwasserschutz und naturnahe Gestaltung stehen im Mittelpunkt.
Erich Linsin versprach „möglichst praktikable Lösungen zu finden“, um beide Themen miteinander zu realisieren. Er hat den Bach in drei Abschnitte unterteilt und ging detailliert auf die Maßnahmen ein, die er für den jeweiligen Abschnitt für erforderlich hält.
Einen Entwurf des Gewässerpflegeplans hatte er dem Ortschaftsrat bereits in der Sitzung vom 25. November 2024 vorgestellt. Jetzt ging es um die Detailplanung. Die schwierigste Maßnahme wird sein, die Anlandungen unter den Brücken zu beseitigen. Die Bachsohle soll 10 bis 15 Zentimeter tiefer gelegt werden. Dies dient dem Hochwasserschutz. Ufersicherung durch Flussbausteine und die Uferböschung zu mähen sind weitere Maßnahmen. Die Staubretter sind vorteilhaft für Fische, die sich in dem angestauten Wasser aufhalten können. Wenn sich im Sommer das Stauwasser zu sehr erwärmt, werden die Staubretter wiederum zum Nachteil.
Im mittleren Bereich des Bachs sollen die Uferanlandungen wechselseitig im Zwei-Jahres-Rhythmus gemäht werden. Beim Anwesen Reber gibt es einen Gewässerzugang über eine Treppe von der Dorfstraße her. Die Treppe dort soll saniert oder ersetzt werden. Im oberen Bereich soll das Ufergehölz ausgelichtet und das Staubrett beim Anwesen Willmann entfernt werden.
„Die Ausführung des Plans ist einfach – man geht mit dem Maßnahmenplan den Bach entlang und führt die Arbeiten aus; das dürfte in einem Tag erledigt sein“, erklärte Erich Linsin. Ortsvorsteher Christian Dumin dankte ihm und seinem Kollegen Klaus Rauber für die tatkräftige Unterstützung: „Und das alles erledigen sie im Ehrenamt, das ist einen Applaus wert“, sagte er. Dumin plant eine Gewässerschau mit den Anwohnern zu organisieren; der Pflegeplan soll als Grundlage für die Gewässerpflege dienen.
IRT – Instream River Training
Hier nannte Erich Linsin als wichtigste Maßnahme, Lenkbuhnen und Strömungstrichter (Steinreihen) im Bachbett zu installieren, um eine Strömungsvielfalt zu erreichen. Nochmals ging er auf die Treppe beim Anwesen Reber ein: Hier sollen zusätzlich im Bach Trittsteine verlegt werden, damit z.B. Kinder im Bach spielen können. Die IRT-Maßnahmen sind ab Mai möglich und sollen dann nach Aussage von Ortsvorsteher Dumin auch erledigt werden.
Der Beschlussentwurf lautet: Der Ortschaftsrat stimmt dem Gewässerpflegeplan zu und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung. Außerdem stimmt der Ortschaftsrat den geplanten IRT-Maßnahmen zu und beauftragt die Umsetzung im Rahmen des Projekts „Neugestaltung und Sanierung der Dorfstraße“. Alle Ortschaftsräte stimmten dafür.
WhatsApp-Kanal für Unterentersbach
Ortsvorsteher Christian Dumin berichtete, dass er oft Rückfragen erhält zu Projekten im Ort: „Es gibt Personen, die weder die örtliche Presse noch das Amtsblatt lesen“, erklärte Dumin. Des Weiteren habe er den Wunsch, interessante Informationen auf kurzem und schnellen Weg zu teilen. Er würde gern einen WhatsApp-Kanal gründen, den er entsprechend betreut und mit Informationen versorgt.
Das Angebot soll ergänzend zur örtlichen Presse sein. Im WhatsApp-Kanal werden Informationen in aller Kürze geteilt, ausführliche Berichte weiterhin in Presse und sozialen Medien der Stadt Zell geteilt werden. Dumin betonte: „Es ist ein einseitiger Kanal, kein Diskussionsforum. Die Follower können nicht antworten.“
Der Beschlussentwurf lautet: Der Ortschaftsrat unterstützt das Vorhaben von Ortsvorsteher Christian Dumin zur Gründung eines WhatsApp-Kanals für Unterentersbach. Dies wurde einstimmig beschlossen.
50 Jahre Zusammenschluss mit der Stadt Zell – Etwas Nachhaltiges schaffen
Die Feierlichkeiten werden in das Jubiläum 950-Jahr-Feier Unterentersbach integriert. Es laufen Überlegungen, für die vier Stadt- und Ortsteile etwas Nachhaltiges zu schaffen, was die Verbundenheit für die kommenden Jahre symbolisieren soll, informierte Dumin.
Bisherige Ideen sind: Puzzlesteine aus Sandstein oder Bilder mit Puzzleteilen und den Ortswappen / Stadtwappen, die in jeder Ortsverwaltung sowie im Rathaus angebracht sind. Die „fehlenden“ Puzzleteile sind optisch in den jeweiligen Bildern der einzelnen Ortsverwaltungen hervorgehoben.
Nach kurzer Diskussion entschied sich der Ortschaftsrat keinen Entschluss zu fassen, sondern weitere Ideen zu sammeln, was man als Nachhaltiges sonst noch kreieren könnte.
Bürgerfrageviertelstunde
Klaus Rauber mahnte einen fehlenden Pfosten auf der Pflugbrücke an, außerdem sind dort Sandsteine lose. „Dies ist eine Gefahr für Kinder“, mahnte Rauber. Die Rutschbahnen auf dem Gehrmattspielplatz sind schon längere Zeit mit Planen abgedeckt. „Wie geht es hier weiter?“, fragte Rauber. Ortsvorsteher Dumin antwortete, dass die Arbeiten aktuell wieder weitergehen. Er habe mit dem Betriebshof bei einem Vor-Ort-Termin die Abschlussarbeiten besprochen. „Als letztes wird Gras um die Spielgeräte herum angesät; bevor das nicht gewachsen ist, können die Kinder die Anlage nicht betreten“, wies Dumin auf die Dauer der Maßnahme hin.
Bekanntgaben
Am Montag, 28. April 2025, gibt es eine gemeinsame Sitzung zum Thema Feuerwehr mit dem Gemeinderat und den drei Ortschaftsräten.
Am Dienstag, 27. Mai 2025, ca. 17.00 Uhr gibt es eine kleine Eröffnungsfeier für die Dorfstraße.
Für die Feierlichkeiten zur 950-Jahr-Feier werden noch Marktstände gesucht, bei denen altes Handwerk gezeigt oder altes Handwerk verkauft wird. Die Stände stehen entlang der Dorfstraße. Ortsvorsteher Dumin wünscht sich ein Logo für Unterentersbach, hier laufen aktuell die Überlegungen.
Beim ÖPNV / Schülerbusse wurde von den Eltern kritisiert, dass der Bus (nach Gengenbach) morgens übervoll ist. Hier hat Christian Dumin mit dem Busunternehmen gesprochen. Am 1. August 2025 gibt es einen neuen Fahrplan, da soll der Missstand nach Möglichkeit behoben werden.
Ortsvorsteher Dumin dankte dem Förderverein, von dem einige Mitglieder in der Sitzung anwesend waren, für ihren Einsatz auf der Gehrmatt. Sie haben auf dem Dach der Gehrmatthütte das Moos entfernt und eine neue Dachrinne angebracht. „Vielen Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit“, lobte Dumin die engagierten Bürger.