Die Bläserjugend Unterentersbach feierte am vergangenen Sonntag ihr 30-jähriges Bestehen – mit einer Matinee, die einen Bogen über die Generationen spannte.







Ein Blick zurück ins Jahr 1995 – und sogar bis ins Jahr 1993: Damals wurde die Idee geboren, musikalische Jugendarbeit im Musikverein Unterentersbach zu verankern. 1995 wurde daraus die offizielle Vereinsgründung der „Bläserjugend Unterentersbach“. Seither ist sie ein fester Bestandteil der Vereinsstruktur. Ziel war und ist es bis heute, Musikalität ab dem Kindesalter zu ermöglichen, Nachwuchs für den Musikverein zu gewinnen und gemeinsam eine unvergessliche Zeit zu haben.
Ein Resümee
Seitdem ist vieles entstanden: Elternvorspiele, Jugendorchester, grandiose Auftritte und lustige Ausflüge. Auch der Kilwi-Freitag wurde zum festen Bestandteil.
Moritz Volk brachte es in seiner Rede auf den Punkt: „Wer weiß, wo der Musikverein Unterentersbach heute stehen würde, ohne eine zusätzlich geförderte Jugendarbeit.“ Die Jüngsten im Publikum vernahmen den Gehalt dieser Worte vielleicht nicht – mussten sie auch nicht. Doch viele ehemalige „Piloten“ und Engagierte wussten, was damit gemeint war. Sie waren am Sonntag dabei: Tobias Schätzle, Heike Pfaff, Markus Vollmer, Florian Berger, Moritz Volk, Linus Willmann – sie alle prägten gemeinsam mit ihren Teams die Bläserjugend in ihrer Zeit.
Der Rückblick machte deutlich, welchen Wert die Jugendarbeit hat. Das ist eine große Sache, ein hartes Stück Arbeit. Moritz Volk resümierte: „Nach über 30 Jahren kann ich mit Stolz sagen, dass wir eine gute Entwicklung hatten.“
Dieser Erfolg wurde gemeinsam gefeiert. Mit einer Matinee und einer Zeitreise durch 30 Jahre. Wer dabei an eine musikalische Rückschau im Stil der 90er, 2000er und 2010er gedacht hatte, lag daneben. Es war keine Zeitreise in Musik – es war ein Querschnitt durch Generationen.
Die Jüngsten machen den Anfang
Den Anfang machten zwölf musikbegeisterte Kinder aus der noch jungen Musikwerkstatt. „Aufgepasst! Seid ihr bereit? Jetzt ist lustig Werkstattzeit!“, sangen die Zöglinge zum weltbekannten Stampf-Stampf-Klatsch-Rhythmus. Geleitet und gefördert werden sie seit sechs Monaten von Melanie Pferrer, einst selbst Mitglied der Bläserjugend, heute erste Klarinette im Orchester – und eine leidenschaftliche Ausbilderin. Weiter sagen sie für ihr Publikum: „Ich schenk dir eine Sonne, die immer für dich stahlt.“ Dafür erhielten die Kinder Jubel und viel Applaus.
Es folgte ein Blechbläser-Ensemble bestehend aus fünf Schülern – die jüngsten Mitglieder des großen Orchesters. Sie spielten mit viel Feingefühl „Kleiner grüner Kaktus“. Präzise und mit der nötigen Leichtigkeit trugen sie es vor.
Aktiv und in Führung
Die nächste Generation: Jugendliche und junge Erwachsene, die mit drei gefühlvollen und engagierten Stücken das Publikum bewegten. Sie gaben das Finale der William Tell Overture zum Besten. Anschließend verwöhnten sie gefühlvoll mit der Ballade „Se Bastasse Una Canzone“ von Eros Ramazzotti und Piero Cassano. Als drittes Stück legte die nahezu aus Teenies bestehende Gruppe das Stück „Ehrenwort“ auf.
Diese Generationen stellen die aktuellen „Piloten“ der Bläserjugend: Vorsitzende ist Julia Brucher; Angelina Schätzle übernimmt die Aufgaben der Schriftführerin, Rebecca Armbruster die der Kassiererin; Moritz Volk ist Fels in der Brandung als Jugendleiter. Er gab den Teenies in seiner Doppelfunktion mit auf den Weg, was für ihn am wichtigsten ist: „Immer viele gute Ideen.“
Die einstigen Wegbereiter
Mit dem Saxophon-Duo Florian und Stefan stand das „Middle age“ auf der Bühne. Florian Berger ist ehemaliger Pilot der Bläserjugend, Stefan war früherer Ausbilder. Gemeinsam spielten sie „Stand by Me“ in einer Version für Saxophone.
Den Abschluss gestalteten die „Gründungsväter“: Darunter Tobias Schätzle, der 1995 erster Vorsitzender wurde. Das Ensemble präsentierte den Song „Ring Ring“ von der Band ABBA. Am Schlagzeug spielte Andreas Wisser. Seit dem Open Air 2024 ist er Musiker im Musikverein. Damit zeigte die Generation auch: für eine aktive Mitgliedschaft im Musikverein kann man, muss man aber nicht von klein auf dabei sein.
Nach dem musikalischen Teil überraschten die Musikvereinsvorsitzenden Uwe Brosamer und Florian Berger – auch ihren dritten im Bund Moritz Volk – mit einer fruchtigen Geburtstagstorte.
Bilder gucken
Einen besonderen Beitrag zur Matinee leisteten auch Martin Huber und Rebecca Armbruster: Gemeinsam präsentierten sie eine Bilderausstellung – mit Momentaufnahmen aus drei Jahrzehnten Jugendarbeit.
Zu sehen war unter anderem, wie Alexander Huber 1993 vom damaligen Dirigenten Peter Schwendemann die musikalische Leitung der Zöglinge übernahm.
Die Ausstellung zeigte Zeitaufnahmen von Jugendvorspielen, gemeinsamen Ausflügen – von Spaß, Gaudi und Freundschaft. So, wie sie seit 30 Jahren gemeinsam in der Bläserjugend Unterentersbach erlebt werden.