Seit 56 Jahren ist der heutige Ehren-Landessprecher Walter Nock für die „Blauen Engel“ aktiv. Am vergangenen Sonntag konnte er seinen 75. Geburtstag feiern.
Walter Nock ist für viele Menschen in seiner Heimatstadt Zell, in Biberach und weit darüber hinaus das Gesicht des Technischen Hilfswerks. Seit 1969 trägt er die Uniform des THW, hat bei unzähligen Einsätzen anderen Menschen geholfen und bei offiziellen Anlässen das Technische Hilfswerk repräsentiert. Im Jahr 1990 wurde er erstmals zum ehrenamtlichen THW-Landessprecher gewählt. Heute ist er Ehren-Landessprecher und immer noch regelmäßig für das THW im Einsatz. Am vergangenen Sonntag konnte Walter Nock seinen 75. Geburtstag feiern.
Zur technischen Nothilfe verpflichtet
„Das THW hat mich geprägt“, stellt Walter Nock mit dem Blick auf seine Laufbahn beim THW fest, die auch zu einem wesentlichen Bestandteil seines Lebens geworden ist. Im Alter von 19 Jahren hat er sich dazu entschlossen, anstatt zur Bundeswehr zu gehen Ersatzdienst beim THW zu leisten. Zu Zeiten des kalten Krieges habe man die Wahrscheinlichkeit in Betracht gezogen, technische Nothilfe leisten zu müssen.
Der Einsatz für das THW wurde für Walter Nock vom Ersatzdienst zur Berufung. Fast jährlich hat er Sonderlehrgänge unter anderem für das Fahren auf dem Wasser, im Stegebau, als Sanitäter, Sprechfunker und Truppführer absolviert.
Schon früh hat er Verantwortung übernommen, wurde 1976 stellvertretender und ein Jahr später Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Biberach. 1990 wurde Walter Nock erstmals zum THW-Landessprecher von Baden-Württemberg gewählt. Dieses Ehrenamt hat er bis zum März 2017 übernommen, wofür er zum Ehren-Landessprecher ernannt wurde. Sein Rat und seine Erfahrung und regelmäßig auch seine Unterstützung sind bis heute beim THW gefragt.
Viele Menschen und die Politik kennengelernt
Walter Nock will seine Erfahrungen, die er im Dienst des THWs gesammelt hat, nicht missen: „Ich bereue keine Sekunde.“ Er habe in all den Jahren viel mit Menschen zu tun gehabt und auch die Politik kennengelernt. Oft sei er im Bundesinnenministerium in Berlin gewesen und habe sogar einen Hausausweis für den Bundestag besessen. In vielen Gesprächen habe er sich für die Ausstattung, die Finanzen und die Liegenschaften für das THW eingesetzt. „Ich konnte etwas bewegen“, blickt Walter Nock zufrieden zurück.
Zu den gesellschaftlichen Ereignissen gehörten die Stallwächterparty und die Sommerfeste in Berlin. Es sei ihm auch immer wichtig gewesen, junge Führungskräfte an die Politik heranzuführen und seine Netzwerke auf seine Nachfolger zu übertragen.
Erschreckende Bilder haben sich im Kopf verankert
Walter Nock ist in all seinen THW-Jahren neben seinen Führungsaufgaben auch immer aktiver Helfer geblieben. Besonders prägend sind für ihn die Auslandseinsätze in Indien, Mostar, Kabul und mehrfach in Frankreich sowie das Hochwasser der Elbe im Raum Dresden geblieben. „Die erschreckenden Bilder von Tod und Verwüstung haben sich im Kopf verankert“, berichtet Walter Nock.
Alleine das Erdbeben in Indien im Jahr 2001 hat rund 33.000 Todesopfer gefordert. Beim Einsatz in Afghanistan sei erschreckend gewesen, wie menschenunwürdig dort mit Frauen umgegangen wird.
„Wenn man dann in die Heimat zurückkommt, ist man geerdet und wird zufriedener“, stellt Walter Nock fest. Besonders gerne erinnert er sich an den Frankreich-Einsatz, wo die THW-Helfer nicht nur Menschen in Not geholfen sondern auch einen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet haben. Bald seien die Ehrenamtlichen aus Deutschland als „Blaue Engel“ willkommen geheißen worden.
Hohe Auszeichnungen für ehrenamtlichen Einsatz
Für seinen stets ehrenamtlichen Einsatz wurde Walter Nock schon 1990 mit dem THW-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Der höchsten Auszeichnung durch das THW folgte 2003 die Verleihung der Landesehrennadel und 2006 die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.