Ab Sonntag, 23. März, sind Werke des Künstlers Joachim Hiller zu sehen.
Zum verkaufsoffenen Sonntag und parallel zur Eröffnung des Skulpturenwegs am kommenden Sonntag, 23. März 2025, wird es auch eine neue Ausstellung in der Villa Haiss geben. Gezeigt werden Arbeiten des Künstlers Joachim Hiller, der viele Jahre von der Walter Bischoff Galerie vertreten wurde und auch mehrere Male in der Villa Haiss zu sehen war. Er hinterlässt ein umfassendes Werk, sodass sich die retrospektiv angelegte Ausstellung „Farbe, Form, Prozess“ über die Räume im Erdgeschoss und einen Teil des Obergeschosses erstreckt. Am Eröffnungstag gelten verlängerte Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt.
Die Retrospektive „Farbe, Form, Prozess“ würdigt das außergewöhnliche Werk von Joachim Hiller, einem Künstler, der sich zeitlebens kompromisslos bewusst den Moden und Zwängen des Kunstmarktes entzog. Er entwickelte eine selbstständige, oft experimentelle Bildsprache, die sich zwischen Abstraktion und einer subjektiv empfundenen Realität bewegt.
Sein Werk ist geprägt von intensiven Farbschichtungen, die oft eine fast reliefartige Oberfläche erzeugen. Die Materialität seiner Gemälde spielt dabei eine zentrale Rolle: Farbe wird nicht nur als Mittel zum Ausdruck genutzt, sondern selbst zum Gegenstand der Betrachtung.
„Ich male nicht die Natur, ich male wie die Natur“ sagte er einmal – ein Satz, der sein Schaffen treffend beschreibt. Hiller ging es nicht darum, die sichtbare Welt abzubilden, sondern vielmehr darum, Prozesse, Strukturen und Ordnungen zu erfassen, die sich in der Natur wiederfinden. Seine Werke entstehen aus einem tiefen Verständnis für den Malprozess selbst: dem Auftragen, Überlagern und Verwischen von Farbschichten, das an geologische oder organische Formationen erinnert.
Der Künstler fordert uns heraus, sich auf das Bild als eigenständige Realität einzulassen – auf Farbräume, die sich öffnen, Oberflächen, die Tiefe suggerieren, und Kompositionen, die Stille oder Dynamik gleichermaßen vermitteln können. Befreit von vordergründiger Gefälligkeit wird uns eine tiefere, fast meditative Seherfahrung ermöglicht.
Die Ausstellung in der Villa Haiss zeigt Hillers künstlerische Entwicklung über fünf Jahrzehnte und bietet einen tiefen Einblick in sein facettenreiches Schaffen. Sie lädt die Besuchenden ein, sich auf eine persönliche Begegnung mit seinen Bildern einzulassen – auf die Intensität der Farben, die Kraft der Formen und die Stille, die in ihnen wohnt.
Alle ausgestellten Werke stammen direkt aus Hillers Nachlass, wodurch sich die Gelegenheit ergab, gezielt Arbeiten verschiedenster Techniken und Schaffensperioden auszuwählen, die nun in Werkgruppen strukturiert auf zwei Etagen zu erleben sind. Ein Großteil der Bilder wird hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Auf eine Listung mit Details wird verzichtet. Hiller selbst hat seine Arbeiten weder mit Titeln noch mit Jahreszahlen (Ausnahme: sehr frühe Papierarbeiten) versehen. Sie sind buchstäblich zeitlos und lassen jegliche verbale Einordnung
offen.