Markus Hettig über Keramik, Formen und das Überraschende im Ton.
Susanne Vollrath: Markus, deine Ausstellung „Bewegung“ hat gerade eröffnet. Wie war der Abend für dich?
Markus Hettig: Ich war total überrascht, wie viele Menschen gekommen sind. Ich sah überall strahlende Gesichter – und das Schönste war, dass die Leute sich wirklich mit den Werken auseinandergesetzt haben. Sie sind herumgegangen, haben die Perspektiven gewechselt, genau hingeschaut.
Du arbeitest mit Ton. Was fordert dich daran am meisten?
Er trainiert definitiv die Geduld! Man kann Erfahrung im Umgang mit ihm sammeln, aber manchmal kann man wichtige Faktoren fürs Gelingen nicht beeinflussen. Bis aus einem Klumpen Ton eine Skulptur entstanden ist, kann viel passieren. Beim Trocknen, beim Brennen – es kann immer Überraschungen geben.
Du nutzt Farben aus Oxiden – wie genau funktioniert das?
Farben im Ton entstehen durch Metalle: Mangan macht Schwarz, Kobalt Blau, Kupfer Grün. Engoben – also eingefärbter Tonschlicker – lassen sich auftragen wie eine dickflüssige Farbe. Die Glasur wiederum schmilzt beim Brennen und verändert die Oberfläche noch einmal völlig.
Ein zentrales Motiv in deinen Arbeiten ist die Möbius-schleife. Warum?
Weil sie die Wahrnehmung auf den Kopf stellt. Ein Symbol der Unendlichkeit mit faszinierender Geometrie. Sie sieht aus, als hätte sie zwei Seiten, aber sie hat nur eine einzige durchgehende Fläche. Das ist eine optische Täuschung, aber gleichzeitig eine mathematische Tatsache. Ich mag solche Paradoxien.
Das komplette Interview finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.