In einem emotionalen Procedere wurde Friedrich Schneider nach 30 Jahren Aktivität in Verwaltung und Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Mit großem Dank verabschiedet wurden zudem Isabel Armbruster und Stefan Rombach.


„Wir wissen alle, dass du als Vorstand eine absolute Rarität darstellst.“ Mit diesen Worten eröffnete Bastian Boschert auf der Mitgliederversammlung der Miliz- und Trachtenkapelle die offizielle Verabschiedung seines Vorstandskollegen Friedrich Schneider. „Du bist nun mal Friedrich. Eine Type von Mensch, die im Stillen, fast unbemerkt, tut, was getan werden muss. Zum Wohle aller im Verein.“
Beeindruckende insgesamt 30 Jahre hat Friedrich Schneider das Vereinsleben maßgeblich geprägt und bereichert. 1995 begann er als Schriftführer der Bläserjugend, wirkte sechs Jahre lang als deren Vorstand, übernahm daraufhin für weitere sechs Jahre das Amt des Schriftführers im Hauptverein, um schließlich 15 Jahre lang als Vorstand die Geschicke und Wege des Vereins zu lenken.
„Mit deiner bescheidenen und zurückhaltenden Art, kombiniert mit deiner absoluten Verlässlichkeit und deinem trockenen Humor, bist du für viele von uns ein absolutes Vorbild geworden“, fuhr Bastian Boschert fort, „du hast uns stets gezeigt, was es bedeutet, vorausschauend, verantwortungsvoll und mit einem tiefen Sinn für die Gemeinschaft zu handeln.“
Schwer in Worte zu fassen
Schwer in Worte zu fassen sei die Größe der Fußstapfen, die Friedrich Schneider hinterlasse. Im Namen des Vereins dankte Bastian Boschert dem scheidenden Vorstandskollegen aus tiefstem Herzen für all die Zeit, Mühe und Leidenschaft, die jener für den Verein aufgebracht hat: „15 Jahre Vorstandsarbeit in einem so umfassenden, intensiven Musikverein ist wahrlich eine Hausnummer.“ Eine Lebensleistung, vor der sich der Verein mit Hochachtung und Bewunderung verneigte und den so Hochgelobten als Ehrenvorsitzenden in die Annalen des Vereins aufnahm.
Mühsam versuchte Friedrich Schneider seine Rührung zu verbergen. Mit einem „Ihr seid ja verrückt“ kämpfte er gegen die verräterische Feuchtigkeit in seinen Augen an, als er die Urkunde entgegennahm. Und er musste weiter kämpfen.
Zunächst bei der Ehrung durch den Blasmusikverband Kinzigtal und den Bund Deutscher Blasmusikverbände, vorgenommen durch Bernd Schmider. Als Vizepräsident des Blasmusikverbandes Kinzigtal überreichte er die silberne Ehrennadel in Blau samt entsprechender Urkunde, mit besonderer Anerkennung und besonderem Dank.
„Dem möchte ich mich als Bürgermeister persönlich sowie im Namen der Gemeinde ausdrücklich anschließen“, ergriff daraufhin Richard Weith das Wort. Aus verlässlicher Quelle habe er erfahren, dass die Vereinsarbeit wöchentlich mehrere Stunden in Anspruch nehme, führte er aus, „diesen Dienst für einen Gotteslohn zu leisten, ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.“
Zudem bescheinigte er Friedrich Schneider „eine stets einwandfreie, zuverlässige und faire Zusammenarbeit“, mit großem Verantwortungsbewusstsein und viel Herzblut habe dieser sich für die Gemeinschaft eingesetzt und den Verein nachhaltig geprägt. Für seine Verdienste überreichte das Ortsoberhaupt die große Silbermünze der Gemeinde.
Isabel Armbruster
Gleichfalls sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte Vorstandsmitglied Isabel Armbruster, auch sie verabschiedete Bastian Boschert mit warmen, persönlichen Worten, „15 Jahre voller Hingabe und Leidenschaft für den Verein liegen hinter dir“. Das Engagement über so lange Zeit sei eine echte Meisterleistung und Vorbild für viele junge engagierte MusikerInnen.
Nach ihrem Verwaltungsrat-Start als zweite Schriftführerin übte sie 2013 bis 2019 das Amt der ersten Schriftführerin aus. Trotz räumlicher Trennung widmete sie sich dann weitere sechs Jahre dem Verein im dreiköpfigen Vorstandsteam, begleitete zudem als Ausbilderin von 2010 bis letzten Mai viele Zöglinge im Flötenregister auf ihren ersten Schritten.
Stefan Rombach
Auch Stefan Rombach zog sich aus dem Verwaltungsrat zurück, den er seit 2013 als aktiver Beisitzer sowie als Notenwart außerordentlich bereichert hatte. „In Zeiten der Digitalisierung scheint es wie aus einer anderen Zeit, wenn man Stunden, gar Tage vor dem Kopierer verbringt um Noten so vorzubereiten, dass sie jeder bequem am Probenabend ausgeteilt bekommt“, würdigte Vorstand Bastian Boschert die Hingabe, Liebe und „Eselsgeduld“, mit der sich der Musiker seinem Amt gewidmet hatte.