Freiwillige Feuerwehr Nordrach blickt auf das Jahr 2024 mit zwei besonderen Ereignissen zurück.
Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr gab es einen ausführlichen Rückblick auf das vergangene Berichtsjahr. In seinem Ausblick für das kommende Jahr mit anstehenden Wahlen für alle wichtigen Positionen stellte Kommandant Heiko Spinner klar, für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das neue Tanklöschfahrzeug kann bald in den Einsatzdienst gestellt werden
Zur Jahreshauptversammlung konnte Kommandant Heiko Spinner alle aktiven Feuerwehrangehörigen, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, der Altersabteilung sowie Bürgermeister Carsten Erhard begrüßen.
Feuerwehr legt Wert auf eine gute Ausbildung
Zunächst berichtete Schriftführer Rolf Braun ausführlich in Wort und Bild über das abgelaufene Berichtsjahr. Auf die Ausbildung der 37 männlichen und zwei weiblichen aktiven Feuerwehrangehörigen wurde wie immer großen Wert gelegt. 22 Gesamtübungen mit den unterschiedlichsten Themen, sowie eine Frühjahrs- und Herbstübung führte man durch. Carina Schwarz und Tom Welle absolvierten jeweils erfolg-
reich die Truppmannausbildung und auch den anschließenden Sprechfunkerlehrgang bei der Feuerwehr in Haslach. Die Firma Weber-Rescue schulte in einem eintägigen Lehrgang die patientengerechte Rettung aus einem PKW, ein für alle Teilnehmenden äußerst lehrreicher Tag. Die Atemschutzträger absolvierten die vorgeschriebene Heißausbildung in Eschbach und durchliefen die Atemschutzstrecke in Hausach.
Wie wichtig eine gute Ausbildung ist, zeigte sich auch in den Einsätzen. Zwar wurde die Nordracher Wehr „nur“ zu 10 Einsätzen gerufen, diese hatten es jedoch teilweise in sich.
Den Einsatz „undefinierbarer Geruch in der Hansjakob-Halle“ wertete die Leistelle als Massenanfall von Verletzten, was wiederum eine große Maschinerie in Gang setzte. So waren an diesem Einsatz auch die Feuerwehren aus Zell und Lahr, der Kreisbrandmeister und ein Großaufgebot des Rettungsdienstes vor Ort.
Bei einer nächtlichen Pferderettung, dieses war auf seiner Koppel im Schlamm versunken, musste die Feuerwehr Achern mit speziellem Hebegeschirr und für Tierrettung ausgebildeten Feuerwehrangehörigen die Nordracher Wehr unterstützen. Der Einsatz dauerte bei strömendem Regen in dieser Nacht über vier Stunden, das Pferd konnte aber ohne größere Verletzungen aus seiner misslichen Lage befreit werden.
Leider war bei einem Einsatz auch ein Todesopfer zu beklagen, die Feuerwehr musste aber nicht direkt tätig werden, die Aufgabe beschränkte sich darauf eine Ölsperre im Talbach zu errichten, um ausgelaufene Betriebsstoffe aufzunehmen.
Auch die Kameradschaft kam nicht zu kurz
Am letzten Juniwochenende führte die Feuerwehr schon traditionell ihr beliebtes 2-tägiges Sommerfest am Gerätehaus durch. Trotz des schlechten Wetters am Sonntag fanden wieder zahlreiche Einwohner, sowie auch Abordnungen der benachbarten Wehren den Weg zur Nordracher Feuerwehr.
Mit einer Familienwanderung zur Hasegalli-Besenwirtschaft am Vatertag konnte die Kameradschaft gefördert werden. Zudem führte man den jährlichen Kameradschaftsabend nach dem Arbeitseinsatz auf der Rautschhütte durch. Ein Highlight war der 3-tägige Ausflug nach Bamberg, den Günter Schwarz hervorragend organisiert hatte.
Ein leichtes Minus zeigte der von Kassierer Günter Schwarz vorgestellte Kassenbericht.
Grund waren die Kosten für den dreitägigen Ausflug, sowie die neu angeschafften T-Shirts.
Trotzdem kann der Kassenstand als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Kassenprüfer Jakob Nepple und Lukas Spitzmüller prüften im Vorfeld die Kasse und konnten eine einwandfreie Führung bestätigen.
13 Jungs und zwei Mädchen bei der Jugendfeuerwehr
Den Bericht der Jugendfeuerwehr trug Maciej Cielen gekonnt vor. Die 13 Jungs und zwei Mädchen absolvierten 20 Übungen und stellten die „Opfer“ bei der Herbstübung der aktiven Wehr. Beim Sommerfest unterstützen sie tatkräftig beim Leergut- und Geschirreinsammeln.
Das Highlight war die 24-Stunden-Aktion, bei der alle mit Begeisterung dabei waren. Am Weihnachtsmarkt bewirtete die Jugendfeuerwehr mit ihren Betreuern mit Bruzzelfleisch.
An der gemeinsamen Weihnachtsfeier der Feuerwehrfamilie nahmen die Jugendlichen wie immer teil und zum Jahresabschluss gab es ein gemütliches Pizzaessen.
Dank für den ehrenamtlichen Einsatz
Nach den Rückblicken ergriff Bürgermeister Erhardt das Wort. Die vielen geleisteten Aus- und Fortbildungen sind absolut notwendig, um bei den vielfältigen Einsätzen gewappnet zu sein. Beim Großeinsatz in der Hansjakob-Halle, bei dem er selbst dabei war, konnte man sehr gut beobachten, dass auch die überörtliche Zusammenarbeit der Blaulichtfamilie funktioniert.
Die Gemeinde ist immer bestrebt, die notwendigen Mittel zu Verfügung zu stellen. Die Kommandanten legen hierzu jedes Jahr einen detaillierten Wirtschaftsplan vor, dem in der Regel auch entsprochen werden kann. Endlich kann nun auch das neue Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt werden. Er lobte den tollen Bericht der Jugendfeuerwehr, und freute sich über die rege Jugendarbeit, welche die Zukunft der aktiven Wehr bedeutet.
Allen Feuerwehrangehörigen sprach er seinen Dank für die ehrenamtlich geleisteten Tätigkeiten aus. Besonders hob er die Arbeit des Kommandanten und seiner Stellvertreter hervor, auf die immer wieder viele zusätzliche Tätigkeiten zukommen, als Beispiel nannte er die bevorstehende Umstellung auf den Digitalfunk.
Verdiente Feuerwehrangehörige geehrt
Beim Tagesordnungspunkt Ehrungen konnten zwei verdiente Feuerwehrangehörige für jeweils 25-jährige Dienstzeit ausgezeichnet werden. Kommandant Heiko Spinner war es eine Ehre, an Fabian Lehmann und Johannes Schnurr das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg zu überreichen.
Johannes Schnurr hat sich in seiner Feuerwehrkarriere zur Führungskraft weitergebildet, ist seit mehreren Jahren Gruppenführer, zudem langjähriges Mitglied im Feuerwehrausschuss und hat mittlerweile die Verwaltung der Rautschhütte von seinem Vater Günter übernommen.
Fabian Lehmann ist ebenfalls nicht aus der Nordracher Wehr wegzudenken. Er ist schon viele Jahre im Feuerwehrausschuss und als zweiter Kassierer tätig.
Das neue Jahr bringt neue Herausforderungen
Den Ausführungen von Kommandant Heiko Spinner war zu entnehmen, dass auch das kommende Berichtsjahr viele Herausforderungen bereithält. Beim Probenbesuch sieht er noch Verbesserungspotential. Den Betreuern der Jugendfeuerwehr, Vanessa Bruder, Florian Brückner, Manuel Nepple und Pirmin Huber dankte er zunächst für ihren großartigen Einsatz bei der Jugendarbeit. Sie bräuchten vor allem bei den Übungsvorbereitungen noch mehr tatkräftige Unterstützung. Erfreulich ist für ihn die Bereitschaft für Fortbildungen. Aktuell ist ein Kamerad in der Truppmannausbildung, und anschließend ist er für den Sprechfunkerlehrgang angemeldet. Des Weiteren wird sich einer zum Maschinisten für Löschfahrzeuge und zwei weitere als Atemschutzgeräteträger weiterbilden. Die Ausbildungen sind zeitintensiv und finden überwiegend abends und an den Wochenenden statt, schön, dass sich trotzdem immer wieder für Fortbildungen begeistert wird.
Als nächste große Herausforderung steht die Umrüstungen der Funktechnik auf Digitalfunk an. Mit dem neuen Tanklöschfahrzeug wird in nächster Zeit intensiv geübt. Vor allem die Maschinisten müssen sich mit der neuen Technik vertraut machen. Es wird angestrebt, das Fahrzeug im Mai in den Einsatzdienst stellen zu können. Die Einweihung soll dann anlässlich des Sommerfestes Ende Juni erfolgen.
Abschließend erinnerte er nochmals daran, dass bei der nächsten Versammlung im Jahr 2026 turnusmäßige Neuwahlen anstehen. Schon vor geraumer Zeit hatte sowohl er als auch sein 2. Stellvertreter Clemens Isenmann angekündigt, nicht mehr für ihre Ämter zu Verfügung zu stehen um den Weg für Jüngere freizumachen. Auch die beiden Kassierer wollen ihre Tätigkeiten in andere Hände abgeben. Frühzeitig muss man hier tätig werden um diese Posten entsprechend neu besetzen zu können.