Humor, Lob und persönliche Worte haben für entspannte Atmosphäre bei der Jahresfeier gesorgt.



„So viele wie heute waren wir noch nie“, freute sich Bürgermeister Carsten Erhardt am vergangenen Donnerstagabend. Zur Jahresfeier der Gemeinde hatten sich 50 Menschen im Kegelstüble zusammengefunden – zwei Hände voll mehr als sonst üblich.
Bis auf wenige, vor allem krankheitsbedingte Ausfälle sei die gesamte Familie derer, die für die Gemeinde tätig sind, versammelt, so das Ortsoberhaupt. „Ob das ‚Rathiesler‘ sind, der Bauhof, Wanderführer, der Forst, die Gärtnerei, Reinigungskräfte, Mühlenwarte, Gemeinderäte, Busfahrer – und alles natürlich in Genderform ausgesprochen.“ Auch RentnerInnen waren eingeladen.
Carsten Erhardt bedankte sich bei allen dafür, das sie sich die Zeit für diesen Abend genommen hatten, um in Gesprächen gemeinsam das Jahr 2024 Revue passieren zu lassen. Viel sei geschehen. „Wenn man allerdings die politische Großwetterlage betrachtet, ist – glaube ich – in den ersten zweieinhalb Monaten jetzt in 2025 noch mehr passiert.“
Neue Gesichter in der Gemeindeverwaltung
Besonders herzlich hieß er die neuen KollegInnen willkommen: Andreas Scholl, der gemeinsam mit dem ehemaligen Gemeinderat Heinz Glatz das Amt des Mühlenwarts ausübt, Wanderführerin Ingeborg Bruder, die Reinigungskräfte Martina Webering und Mandy Behrschmidt, Melissa Göppert („Zimmer 1“) sowie Nicola Rossol, die als Assistentin von Bürgermeister und Hauptamtsleiter fungiert und das neu eingerichtete Schulsekretariat betreut. Ganz gleich, ob in Voll- oder Teilzeit tätig: „Wir freuen uns über jeden, Sie alle sind wichtige Teile, damit wir die Gemeinde am Laufen halten können.“ Die Ziele des vergangenen Jahres seien alle erreicht worden, so Erhardt. Als positiv gestimmter Mensch sei er sich sicher, dass dies auch 2025 gemeinsam gestemmt werde.
Treibende Kräfte
Im Folgenden ehrte er verdiente KollegInnen, die seit langem für die Gemeinde und deren Bevölkerung arbeiten. Auf 20 Jahre Betriebszugehörigkeit blickt die Reinigungskraft Martina Trottier zurück. „Sie haben immer für Ordnung gesorgt – in der Schule, im Schwimmbad und bei vielen Veranstaltungen. Menschen wie Sie sind die Helden des Alltags im Hintergrund.“ Für 15 Jahre Betriebszugehörigkeit dankte Carsten Erhardt Sarah Agüera. „Wir haben viel miteinander zu tun gehabt und Sie haben mir viel geholfen, mir auch auf die Sprünge geholfen“, flachste das Ortsoberhaupt. „Auch außerhalb des üblichen Diensttrubels waren Sie immer für uns da.“ Sonja Heidenreich wiederum gehört seit zehn Jahren dem Gemeindeteam an. „Sie hat damals die Schüler- und Ferienbetreuung initiiert und mit übernommen und sich dabei sehr verdient gemacht.“
Sein 40-jähriges Dienstjubiläum begeht Revierförster Josef Nolle, der seit fünf Jahren für die Gemeinde Nordrach tätig ist. „Durch den Klimawandel wird die Aufgabe im Wald und im Forst nicht einfacher“, würdigte der Bürgermeister die Leistung des noch 57-Jährigen. „Zudem ist der Wolf zurückgekehrt, und der Holzmarkt hat auch seine eigenen Regeln.“
Verabschiedungen mit Lob und Humor
Den Ehrungen folgten Verabschiedungen, die Carsten Erhardt ebenfalls mit viel Humor, sehr persönlichen und stets lobenden Worten durchführte.
Allen voran betraf dies Ilse Stöhr, die seit 1990 im Bürgeramt tätig war. Mit 12.732 Einsatztagen im Einwohnermeldeamt sei sie ein „absolutes Urgestein – wir haben lange überlegt, ob es die Gemeinde Nordrach ohne Sie überhaupt geben kann.“ Ihre Kenntnisse seien unbezahlbar, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Hilfsbereitschaft hätten das Gemeindeleben enorm bereichert.
Immer da, wenn gebraucht
Paul Boschert hat gar 15.401 Tage im Dienste der Gemeinde verbracht. Von 1989 bis 2000 war er zunächst als Hausmeister tätig. „Prägend für die Gemeinde“ sei er auch im Ruhestand gewesen, als er sich mit Leidenschaft als Mühlenmeister engagierte. Ob als Bartweltmeister, Wanderführer oder im Verkehrsverein: „Überall war unser Boschert-Paul ganz vorne mit dabei.“
Als ehrenamtlicher Mühlenwart wurde er nun aus Altersgründen genauso verabschiedet wie Andreas Oberle. „Die Maile-Gießler-Mühle am Ortseingang war schon immer Ihr Baby“, unterstrich Erhardt. Beide hätten viel Hirnschmalz, Leidenschaft und Zeit in die Restauration und Instandhaltung der Mühle investiert. Auch den Ehepartnerinnen galt der Dank des Bürgermeisters.
Mit Ingrid Oehl (seit 1991 für die Gemeinde tätig), Albertine Lehmann (seit 1997) und Rita Glatz (seit 2020) verabschiedete Carsten Erhardt drei langjährige Reinigungskräfte in den Ruhestand. Ihr Einsatz sei unverzichtbar gewesen, insbesondere während der Umbauphase des Rathauses und nach großen Veranstaltungen.
Nach acht intensiven Jahren im Tourismusbüro verabschiedete sich zudem Inka Kleinke-Bialy in den Ruhestand. Musa Karakurt wiederum hat nach seiner dreijährigen Ausbildung in der Gemeindeverwaltung den öffentlichen Dienst verlassen, um sich erfolgreich in der Autobranche selbstständig zu machen. „Wir wünschen Ihnen viel Glück“, lobte Erhardt sein breites Wissen und seine Hilfsbereitschaft.
Alle Geehrten erhielten Präsente, bei den Verabschiedungen kamen Urkunden hinzu. Einem jeden wurde kräftiger Applaus zuteil. Letzterer galt auch dem Team des Kegelstübles für die emsige Bewirtung.