Dank der Millionenspende des im Sommer verstorbenen Ehrenbürgers und Fabrikanten Erwin Junker schreiten die Arbeiten am Nordracher Schwimmbad gut voran: Am Freitag wurde Richtfest gefeiert.
Der Schwimmbadverein feierte am Freitag mit den Handwerkern, Planern und Vereinshelfern das Richtfest des neuen Technikgebäudes. „Schaut nur, wie sich heut alles freut! Warum das? – Ja, wir sind so weit, dass unser Werk – ihr dürft uns loben –schon seinen Dachstuhl hat erhoben, so dass wir nach dem Brauch, dem alten, jetzt können unser Richtfest halten.“ So begann Jannik Kinast von der ortsansässigen Firma Holzbau Bendler seinen Richtspruch. Die gut 60 Gäste versammelten sich „im noch trockenen Becken“ und überzeugten sich von dort aus von der Qualität des gebauten Dachstuhls. Einige Tage zuvor begann zudem die Montage der Edelstahl-Beckenwände. Im Technikgebäude sind bereits große Teile der Schwimmbadtechnik installiert. Viele Tonnen Aushub wurden bereits bewegt und altes Abbruchmaterial für den Wiedereinbau geschreddert. Planer und Handwerker waren sich mit Jannik Kinast einig: „Dem Verein jetzt ein Lebe hoch, mein Schluck bekräftigt dieses noch! Und Dank sei ihnen noch gesagt, dass sie so mutig es gewagt! Hoch! Hoch! Hoch!“
„Muskelkredit“ der Mitglieder
Michael Welle, Architekt und Vorsitzender des Schwimmbadvereins, lobte in seiner Ansprache die beteiligten Firmen, darunter das Baggerunternehmen Michael Müller, die Firma Orbau, die Zimmerei Holzbau Bendler und das Ingenieurbüro Isenmann, dankte den Unterstützern und Sponsoren und besonders den Vereinsmitgliedern und der Vorstandschaft, die alle gemeinsam einen unermüdlichen Einsatz für das Nordracher Bad zeigen. „Alt und Jung, Arbeiter und Rentner opfern große Teile ihrer Frei-zeit für unser Nordracher Schwimmbad,“ zollte er Respekt.
Für die Gemeinde Nordrach weilte auch der stellvertretende Bürgermeister Günter Eble unter den Gästen. „Das Beste, was uns passieren konnte,“ so Eble in der Gesprächsrunde der Vorstandsmitglieder des Vereins. Es mache glücklich, wenn man sehe, was man mit den eigenen Händen bauen könne und für welche großen Leistungen man gemeinsam in der Lage sei: Michael Welle beschrieb lebhaft und mitreisend sein Erlebnis, bei dem er mit einem großen Hammer immer und immer wieder auf Spaltkeile in einem Granitquader hämmerte und – als er es schon fast nicht mehr glaubte und mit den Kräften mehr als am Ende war – den Glücksmoment, als sich der tonnenschwere Stein spaltete.
Nächste Schritte im Bauprozess
Der Schwimmbadverein ist zwischenzeitlich einer der größten Vereine im Ort und auf fast 300 Mitglieder angewachsen. Diese freuen sich schon auf das Frühjahr und die kommende Badesaison mit der geplanten Eröffnung. „Man wird hier Glück und Spaß haben. Im kühlen Nass, beim langen Baden. Dem Schwimmbad wünsch ich jetzt den Segen, den unser Herrgott möge geben; vor Unheil, Blitz und Donnerschlag mög‘ er bewahren dieses Bad! Und nun ist meine Rede aus, wir gehen jetzt zum Richtfestschmaus. Zum Schluss trink ich mein Glas noch leer, zum Wohl dem Verein und Gott zur Ehr‘!“ Das Ende des Richtspruchs, zusammen mit der punktgenau von den beiden Zimmermännern auf dem Dach geleerten Flasche Wein, ein zersplittertes Glas und ein herzlicher Applaus der Gäste leitete über zum geselligen Teil des Richtfests. In der ASV-Halle neben dem Schwimmbad wurde gemeinsam gefachsimpelt und über die nächsten Arbeitsschritte gesprochen. Tags darauf am Samstag ging es an das Decken des Daches. Das Gebäude erhält in Kürze seine Holzfassade und sobald die Edelstahlwände und die Leitungen im Becken angeschlossen sind eine Bodenplatte, auf der dann der Edelstahlboden aufgelegt wird. Bis zum Jahresende bietet der Schwimmbadverein noch eine Vergünstigung der Mitgliedsbeiträge an. Weitere Mitglieder sind natürlich herzlich willkommen!