Auf der engen Straße sind ein Pkw und ein Motorrad zusammengestoßen. Realitätsnahe Herbstübung der Feuerwehr Nordrach.
Bei der diesjährigen Herbstübung war die Nordracher Feuerwehr bei einem Verkehrsunfall gefordert. Kommandant Heiko Spinner und sein Stellvertreter Manuel Nepple hatten die Übung realitätsnah vorbereitet.
Als Übungsannahme hatte man sich ausgedacht, dass auf der Gemeindeverbindungsstraße im Holzhack, oberhalb des Bauhofes, in einer Kurve ein PKW mit einem Motorrad zusammengestoßen war. Der PKW blieb auf der Seite liegen, zwei Personen befanden sich noch in dem Fahrzeug. Der Motorradfahrer und sein Sozius lagen verletzt in der Nähe ihrer Maschine. Erschwerend kam hinzu, dass der Kommandant und sein Stellvertreter nur als Beobachter anwesend waren und nicht an der Übung aktiv teilnahmen. Den „Einsatz“ mussten daher die beiden Gruppenführer Thomas Decker und Johannes Schnurr allein leiten bzw. koordinieren.
Praxisschulung absolviert
Vor einigen Wochen konnten einige Feuerwehrangehörige der Nordracher Wehr eine Praxisschulung der Fa. Weber Hydraulik absolvieren. Im Rahmen dieser äußerst interessanten Schulung, zeigten Profis, welche Möglichkeiten es gibt, auch mit einfachen Mitteln Personen aus verunfallten PKW zu befreien. Das Erlernte konnte nun bei dieser Übung angewendet werden.
Nach dem Eintreffen aller Fahrzeuge an der Einsatzstelle waren zunächst die beiden Gruppenführer gefordert. Die ersten Minuten an der Einsatzstelle, die so genannte „Chaosphase“ ist für die Führungskräfte immer kritisch. Eine Lageerkundung ist durchzuführen, um die richtigen Schritte einleiten zu können, Fahrzeuge müssen positioniert, Mannschaft und Geräte optimal eingesetzt werden. Die beiden Gruppenführer meisterten diese Situation und konnten, nachdem alle Kräfte eingeteilt waren, etwas durchatmen.
Erste Hilfe für die Verletzten
Da auch angenommen wurde, dass noch kein Rettungswagen vor Ort ist, musste man sich nicht nur um die im PKW eingeschlossenen Personen kümmern, sondern auch um die beiden verletzten Motorradfahrer. Sehr hilfreich war hier einmal mehr, dass man mit Christian Bächle einen Kameraden in den Reihen der Feuerwehr hat, der hin und wieder im Rettungsdienst tätig ist. Jeder „Verletzte“ musste notdürftig versorgt und bis zum Eintreffen des DRK betreut werden.
Um die Personen im PKW befreien zu können, musste das Fahrzeug zunächst stabilisiert werden. Alle Geräte welche evtl. zum Einsatz kommen könnten, wurden aus den Fahrzeugen entnommen und in sicherem Abstand auf einer Bereitstellungsplane abgelegt, um bei Bedarf schnell auf diese Einsatzmittel zugreifen zu können.
Radfahrer in den Unfall verwickelt
Weitere Aufgaben waren Sicherstellung des Brandschutzes und Absichern der Einsatz stelle.
Einem Gruppenführer fiel ein Fahrrad auf, welches neben der Straße an der Böschung lag.
Sofort veranlasste er eine Suche nach einer eventuell weiteren geschädigten Person. Tatsächlich konnte man eine weitere am Unfall beteiligte Person unterhalb der Straße finden.
Der Radfahrer wich den Unfallfahrzeugen aus und stürzte die Böschung hinab und zog sich dabei Verletzungen zu. Mit der Schleifkorbtrage konnte er zum mittlerweile mit sechs Einsatzkräften eingetroffenen DRK Nordrach gebracht werden. Die DRK-Helfer und Helferinnen führten eine Erstversorgung durch, und bereiteten die Verletzten auf den Abtransport vor.
Noch vor Ort ergriff nach Abschluss der Übung Kommandant Heiko Spinner das Wort. Er bedankte sich bei allen Einsatzkräften von Feuerwehr und DRK, dass sie sich an diesem Samstagnachmittag die Zeit für die Übung genommen hatten. Besonderer Dank galt auch den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, welche die Verletzten stellte. Es freute ihn, dass auch die beiden Gemeinderäte Maria Schwarz und Christian Schwendemann sich für die Arbeit der Feuerwehr interessierten und die Übung aufmerksam beobachten. Bürgermeister-Stellvertreter Günter Eble konnte er auch begrüßen, welcher auch gleichzeitig aktiv bei der DRK-Bereitschaft mitwirkte.
Kommandant Spinner zeigte sich sehr zufrieden mit dem Übungsablauf. Es wurde sehr ruhig und besonnen gearbeitet, alle waren motiviert die übertragenen Aufgaben auszuführen. Im Anschluss an die Übung lud er alle zu einem Imbiss mit Umtrunk ins Feuerwehrgerätehaus ein.