Die Landfrauen Prinzbach-Schönberg überzeugen durch vielfältige Aktivitäten, für das Amt der Schriftführerin wurde eine neue Lösung gefunden.
Fröhlich geht es in der Regel zu und hoch her, wenn sich die Landfrauen Prinzbach-Schönberg zu ihrer Mitgliederversammlung treffen – so auch am vergangenen Freitagabend, in der rundherum gemütlichen Vesperhütte des Romanhofs. Dafür sorgte die Vorstandssprecherin Rita Vitt mit ihrer unnachahmlichen Art.
Gleich drei Männer ließen sich diese geballte Frauenpower nicht entgehen: Frank Becherer (Bürgermeister-Stellvertreter Biberach), Klaus Beck (Ortsvorsteher Prinzbach) und Ludwig Kopf, der in seiner Funktion als Ortsvorsteher Schönbergs sowie in Vertretung von Seelbachs Bürgermeister Michael Moser kam.
32 Anwesende konnte Rita Vitt begrüßen, darunter Karla Wöhrle, Sprecherin des Landfrauen-Bezirks Haslach sowie Präsidiumsmitglied des LandFrauenverbandes Südbaden. Zur Feier der Stunde bimmelte das Hofglöckchen frohgemut, wenn nicht gar aufgeregt. Denn es galt ein Schriftstück vorzulesen.
Abschiedsbrief
Dieses stammte von Christa Weiss, einem „fränkischen Urgestein“, das nach zehn Jahren zurück in die Heimat gezogen ist – nicht ohne sich per Brief von den Landfrauen zu verabschieden und diese auf einen Besuch einzuladen. „Sie hat uns immer kräftig unterstützt, und auch ihr Mann Helmut hat sich bei uns eingebracht, als Elektriker und Lichtmensch“, hob Rita Vitt nicht ohne Wehmut hervor.
Die aktuell 64 Mitglieder des Ortsvereins kommen nicht nur aus Prinzbach und Schönberg, sondern inzwischen auch aus Biberach, wie sie mit Freude feststellte. Sieben Frauen sind neu hinzugekommen, darunter Schwiegertochter Irina Ficht. Ihr galt selbstredend ein Sonderapplaus. „Wir freuen uns über neue Ideen und neue Impulse“, betonte Rita Vitt im Namen des gesamten Verwaltungsrats: „Wir sind froh über jede Anregung. Das gilt auch für Kritik, wenn wir beispielsweise Fehler gemacht haben oder betriebsblind geworden sind.“
„Unser Dorf hat Zukunft“
Was die Tätigkeiten des Vereins anbelangt, stand das Geschäftsjahr 2024 unter dem besonderen Zeichen von zwei Gemeinde-Events – der Feier zu 50 Jahren Eingemeindung Biberach-Prinzbach sowie dem bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
rtsvorsteher Klaus Beck dankte den Landfrauen für ihren vielfältigen Einsatz. Er rekapitulierte den Ablauf während des Jury-Besuchs, wobei der Brunnenhof von Rita Vitt der „Hauptrepräsentationshof“ gewesen sei, inklusive dessen Garten.
Mit dem Sieg auf der Kreisebene ist Prinzbach nun beim Landesentscheid dabei. „Es gibt eine neue Kommision, und die kommt in der Woche nach Pfingsten“, kündigte der Ortsvorsteher an. „Der Erfolg hat drei Buchstaben: TUN“, rief er in die Runde. Woraufhin Rita Vitt mit schelmisch-schmunzelnder Zuversicht für Lacher sorgte: „Für den Landeswettbewerb machen wir das Gleiche noch einmal, nur viel besser.“
Die Liste der weiteren Aktivitäten des Ortsvereins, von denen Noch-Schriftführerin Diana Leopold berichtete, war lang. Die Teilnahme an der Kreisputzete gehörte ebenso dazu wie ein Pflanzentauschtag, die Bewirtung an einem der Tavernenabende, der Adventsbasar, Dekorationsaufträge. Von Frühling bis Herbst gab es zudem einige Arbeitseinsätze im Landfrauengarten, und bei alledem kam weder das Gesellige zu kurz noch die Vernetzung mit anderen Landfrauenvereinen.
Helfende Hände gesucht
Rechnerin Barbara Fritsch dokumentierte ein solides Plus in der Kasse. Ihre Arbeit wurde von der Kassenprüferin Sabine Schätzle hoch gelobt. „Der Kassenbestand stimmt auch“, flachste diese zum Vergnügen aller, „wir haben nachgezählt.“ So geriet die einstimmige Entlastung der Schatzmeisterin und des gesamten Verwaltungsrats zur fröhlichen Formalie.
Dann aber wurde es ernst: Diana Leopold suchte eine Nachfolgerin für die Schriftführung. Doch trotz der Zusicherung ihrer zukünftigen Unterstützung und der im Vorfeld der Hauptversammlung erfolgten Suche hatte sich niemand gefunden.
„Alle Vereine kämpfen damit, dass die Frauen nicht mehr zuhause sind, um „nur“ den Haushalt zu machen, so dass Vereinsarbeit meist am Abend erledigt werden muss“, resümierte Vorstandssprecherin Rita Vitt zur Problematik. Vielleicht aber auch könne man angesichts der schrumpfenden Zahl von Verwaltungsratsmitgliedern neue Beisitzer finden.
Mit einer Mischung aus humorvoller Direktansprache und dringlichem Bitten konnte sie schließlich zu einer Lösung motivieren. Zwei außer Turnus neu gewählte Beisitzerinnen (Irina Ficht und Katja Echle) übernehmen die Schriftführung kommissarisch, zu ihrer Unterstützung wechselt die bisherige Amtsinhaberin auf den Beisitz. Überdies wird ein mögliches Zweierteam überlegen, ob es künftig die Ausflugsorganisation übernimmt. Mit großer Erleichterung und entsprechendem Applaus reagierte die Versammlung auf diese Entwicklung.
Ehrungen
Da passte es von der Stimmung her bestens, dass die rührige Vorstandssprecherin für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Vorstandskollegin Sandra Streif rekapitulierte: „Ab 2006 warst du Beisitzerin, und seit nunmehr 13 Jahren bist du unsere Chefin.“ Zum Dank überreichte sie Rita Vitt eine Halskette mit goldener Biene. Die fleißige Biene ist das Logo der Landfrauenvereinigung.
Auch Diana Leopold wurde geehrt, für 15 Jahre Mitgliedschaft. Ab 2012 war sie zunächst Beisitzerin. Mit viel Geschick und Engagement übte sie über zehn Jahre das Amt der Schriftführerin aus, will nun jedoch etwas kürzer treten.
Beiden Geehrten sowie dem gesamten Ortsverein dankten auch Franz Becherer und Ludwig Kopf. „Ich weiß, wie das ist, wie viel Zeit man in einen Verein investiert, ich habe selbst einige Ehrenämter“, sagte der eine, und der andere stellte bedauernd fest: „Die helfenden Hände fehlen immer mehr.“
Bezirkssprecherin Karla Wöhrle, erstmals zu Besuch beim Prinzbacher Ortsverein, pflichtete dem bei. Umso mehr dankte sie den neuen Mitgliedern für deren Einsatzbereitschaft. Sie hielt eine Doppelseite mit Terminen in die Höhe, die vom Verband übers Jahr wahrgenommen werden: „Überall hat man seine Fühler drin.“
Umfangreiche Veranstaltungsprogramme
Auch von den Aktivitäten im Bezirk berichtete sie, darunter ein Treffen mit Landrat Frank Scherer zwecks Austausch darüber, „wie es in der Praxis ist.“ Darüber hinaus stellte sie Aufkleber und Karten mit dem neuen Landfrauenlogo vor, „Gemeinsam – wachsen – stärken – bewegen ist unsere Zukunft.“
Die umfangreichen Landfrauenprogramme auf der Ebene des Bezirks respektive des Ortsvereins können auf der jeweiligen Homepage eingesehen werden.