Wir sind es gewohnt, die Welt aus unserem üblichen Blickwinkel zu betrachten und das Bild, das wir so erhalten, für wahr und normal zu halten. Dabei sieht die Welt schon in den Augen kleiner Kinder ganz anders aus – und erst recht aus der Perspektive von Krabbeltieren.
Als Naturerlebnis für Daheimgebliebene hat das BUND-Umweltzentrum Ortenau diesen Ökotipp: Das frühsommerliche Wetter lädt dazu ein, sich flach auf den Boden oder eine gemähte Wiese zu legen und sich Zeit zu nehmen, die Welt von unten zu betrachten. Den Boden kann man mit allen Sinnen wahrnehmen. Man fühlt, ob er warm oder kalt, trocken oder feucht ist, und kann die Erde oder spezielle Pflanzen riechen.
Gräser und Kräuter sehen vom Boden aus betrachtet viel eindrucksvoller aus. Und man kann dazwischen vieles entdecken, was man sonst übersieht: Ameisen, Käfer, Grillen, Tausendfüßler, Heuschrecken, die teils krabbelnd, teils hüpfend vorwärtskommen, Spinnen, die auf Beute aus sind, je nach Platz vielleicht auch eine Schnecke oder sogar eine Eidechse. Wer möchte, kann die kleinen Krabbeltiere vorsichtig in einer Becherlupe einfangen und genauer betrachten – anschließend aber bitte wieder am Fundort freilassen!
Wo sich Blüten finden, sind auch deren Besucher zu beobachten: Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten. Und vielleicht Vögel, die auf der Suche nach Futter für ihre Jungen sind. Der Blick von unten macht bewusst, wieviel Leben schon in einem kleinen Stück Wiese steckt, und dass alles mit allem verbunden ist.




