Die therapeutische Hypnose hat nichts mit der Show-Hypnose gemeinsam. Viele verbinden etwas Magisches, Manipulatives und Unkontrollierbares mit dem Begriff »Hypnose«.
Es drängen sich Bilder auf von der Show-Hypnose, in der Menschen peinliche Dinge tun, sich nicht mehr bewegen können und wie gackernde Hühner über die Bühne hüpfen. Diese Show-Hypnose ist allerdings eine eigene Welt und hat mit einer therapeutischen Hypnose absolut nichts gemeinsam.
Wie läuft eine therapeutische Hypnose ab?
Der Ablauf der therapeutischen Hypnose ist klar strukturiert. Sie beginnt mit einer Induktion (Einleitung). In dieser erreicht der/die Behandelte körperliche und geistige Entspannung. Der Hypnose-Therapeut nutzt danach verschiedene Methoden, um diese Entspannung zu erhalten und eventuell noch zu vertiefen. In diesem Zustand ist das Unterbewusstsein sehr suggestibel und nimmt somit Vorschläge (Suggestionen) sehr gut an. Da in unserem Unbewussten die Vorstellung einer Sache sehr nahe an der Realität liegt, können erstaunliche Veränderungen und Problembewältigungen stattfinden.
Im Hauptteil der klassischen Hypnose gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen nutzt der Hypnose-Therapeut hauptsächlich oben erwähnte Suggestionen. Eine weitere Möglichkeit ist die Spurensuche, das heißt ein hypnotisches Zurückgehen an die »Wurzel des Übels«. In dieser so genannten Regressionsarbeit werden belastende Ereignisse in der Kindheit zwar nicht zum Verschwinden gebracht, aber emotional komplett neu bewertet.
Die Ausleitung als dritter Abschnitt der Hypnose besteht vorwiegend aus posthypnotischen Suggestionen. Mit diesen Vorschlägen an das Unterbewusste, die nach der Hypnose weiterwirken, erzielt man zukünftige Verbesserungen weit über die Hypnose-Sitzung hinaus.
Vertrauen ist grundlegend für den Erfolg
Flankiert wird die hypnotherapeutische Sitzung von einem ausführlichen Vor- und Nachgespräch. Es ist von ausschlaggebender Bedeutung, dass eine stabile Therapeuten/Patienten-Beziehung besteht. Man würde auch sagen: »Die Chemie muss stimmen.«
Im Vorfeld ist eine umfangreiche Vorinformation der späteren Patientinnen und Patienten sehr bedeutsam. Diese »Vorkonditionierung« nimmt die typische »Schwellenangst« und lässt den Patienten/die Patientin in positiver Erwartung die Praxisräumlichkeiten betreten. Er/sie weiß zu diesem Zeitpunkt, dass niemand, der sich auf eine Hypnose-Sitzung einlässt, bewusstlos oder gar willenlos ist. Es besteht keine Manipulationsgefahr und etwas falsch machen können die Patienten ebenfalls nicht.
Somit ist Hypnose eine faszinierende psychotherapeutische Behandlungsform, die, wertschätzend und professionell eingesetzt, zu erstaunlichen und nachhaltigen Erfolgen führen kann. Und gerade hier gilt die berühmt gewordene Feststellung von Dr. Richard Bandler, dem Mitbegründer des NLP (Neurolinguistisches Programmieren): »Wenn gar nichts mehr hilft, dann müssen wir es mit Hypnose machen.«