85 engagierte Schüler*innen des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums trafen sich zu einem fruchtbaren Austausch mit ihren Bürgermeistern.
Dieser Begriff weckt zahlreiche Assoziationen – „Bundeskanzler Olaf Scholz“, „Bundestag“, „Berlin“ kommen vielen als erstes in den Sinn. Doch Politik wird nicht nur in der Hauptstadt gemacht. Sie beginnt im Kleinen, auf lokaler Ebene in der eigenen Gemeinde. Das Marta-Schanzenbach-Gymnasium in Gengenbach organisiert regelmäßig eine Veranstaltung, die Kindern und Jugendlichen ab der 7. Klasse die Möglichkeit bietet, sich politisch für ihre Belange in ihren Gemeinden zu engagieren und sich mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern auszutauschen.
Interessen vertreten
Am Freitag, den 25. Oktober, um 9.30 Uhr versammelten sich etwa 85 Schüler*innen der Klassenstufen 7 bis 13. Sie wurden für die Stunden 3 bis 6 vom Unterricht freigestellt – ein Zeichen dafür, dass das Marta-Schanzenbach-Gymnasium großen Wert auf politische Bildung und Demokratie-Lernen legt und den Bildungsplan durch eigene Initiativen erweitert. Das Ziel: Die Jugendlichen sollen lernen, ihre Interessen in den Gemeinden zu vertreten und zugleich ihre Teamfähigkeit und ihr Selbstvertrauen in der Gruppenarbeit zu stärken. Zudem sollen sie erfahren, dass Demokratie im Kleinen beginnt und dass jeder und jede von ihnen mit Engagement etwas erreichen kann.
Selbst etwas tun
Unter dem Motto „Marta macht mit – Triff deinen Bürgermeister“ arbeiteten die Schüler*innen in klassenübergreifenden Kleingruppen ihrer Gemeinden von sechs bis acht Personen. Sie überarbeiteten erste Ideen, die in den Klassen gesammelt worden waren, und entwickelten neue Vorschläge. Was wünschen sich Kinder und Jugendliche in ihren Gemeinden? Wer sind dafür Ansprechpartner*innen? Wie könnten Ideen umgesetzt werden? In welchem Maße sind die Jugendlichen bereit, sich selbst einzubringen?
Die Schüler*innen des Leistungsfaches Gemeinschaftskunde der 13. Klasse hatten im Vorhinein in den Klassen 7 bis 9 eine Doppelstunde zur Kommunalpolitik selbstständig unterrichtet, eine Videobotschaft mit Einladung zur Veranstaltung für die Klassen 10 bis 12 erstellt und organisierten und begleiteten die Veranstaltung tatkräftig.
Die Vorschläge aus den Unterrichtsstunden der Schüler*innen wurden eingebracht, diskutiert, weiter ausgearbeitet und gewichtet, bevor die Gruppen ihre Präsentationen vorbereiteten.
Kompromiss als Ziel
In der zweiten Phase des Events nahmen die jeweiligen Bürgermeister*innen oder deren Vertreter*innen teil. Sie hörten sich die Präsentationen der Jugendlichen an und tauschten sich mit ihnen über die Themen aus. Auch in großer Runde wurden Themen besprochen, die Schüler*innen ortsübergreifend beschäftigen.
Vertreten waren die Gemeinden: Gengenbach, Berghaupten, Ohlsbach, Ortenberg, sowie Nordrach, Oberhamersbach, Biberach und Zell a. H.
„Von Herzen“ freute sich auch Schulleiter Stefan Feld über das Engagement der Schüler*innen, die freiwillig dabei waren, um Verbesserungsvorschläge für ihre Gemeinden zu entwickeln. Politik sei oft geprägt von langen Diskussionen und Verhandlungen, betonte Feld zu Beginn der Veranstaltung, doch im Kern gehe es um Austausch, Zusammenarbeit und die Fähigkeit, Kompromisse zu finden. Eine teilnehmende Jugendliche freute sich über das gelungene und nette Gespräch und zeigte sich positiv überrascht, „dass der Bürgermeister tatsächlich wissen wollte, welche Verbesserungsmöglichkeiten wir sehen und es soll nun eine zweite Gesprächsrunde im Rathaus geben. Das ist toll!“
Die Veranstaltung, die in zwei Jahren wiederholt werden soll, war ein voller Erfolg, sowohl für die Bürgermeister als auch für die Schule und natürlich am meisten für die Jugendlichen.