Ortschaftsrat Unterharmersbach meldet die Mittel für den Haushalt 2025 an. Im kommenden Jahr wird das 25-jährige Jubiläum mit der Partnerstadt Tuggen gefeiert.
Am Montagabend fand die erste Ortschaftsratssitzung unter Leitung des neuen Ortsvorstehers Jürgen Isenmann statt. Er begrüßte die Ortschaftsräte zu Beginn: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen der Zukunft meistern werden.“
Pro und contra Multifunktionsplatz
Die Anmeldung der gewünschten Maßnahmen für 2025 für den Haushalt 2025 stand zu Beginn an. Der umstrittenste Tagesordnungspunkt: Der FV Unterharmersbach beantragt, den bestehenden Hartplatz zu einem modernen Multifunktionsspielfeld umzubauen. Der Platz soll auch für den Schulsport zur Verfügung stehen und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 135.000 Euro. Der FV Unterharmersbach übernimmt in Eigenleistung die Projektorganisation und Bauleitung, sodass ihr Anteil 65.000 Euro beträgt, auch durch Zuschüsse des Verbands, finanzielle Eigenmittel und Sponsoring. Der Finanzierungsanteil der Stadt Zell soll max. 70.000 Euro betragen.
Bürgermeister Günter Pfundstein dämpfte die Erwartungen: „Ich sehe keine Realisierungschancen.“ Die Stadt gewähre Vereinen für ihre Projekte einen Zuschuss von 10 Prozent, das wären dann in diesem Fall 13.500 Euro. Außerdem sei bekannt, dass sich auch der Zeller Fußballverein ein Multifunktionsspielfeld wünscht, dass bisher aufgrund fehlender Mittel nicht realisiert werden konnte.
„Es gibt den Kunstrasenplatz in Zell bei der Gasselhalde, der ist genau dafür gedacht“, erklärte Pfundstein. Außerdem sei gerade erst ein Basketballspielfeld in Zell errichtet worden. „Ich persönlich rechne dem Projekt keine großen Chancen ein“, sagte er abschließend.
Die Ortschaftsräte befürworteten dagegen den Multifunktionsplatz: „Damit wird das Angebot im Sportbereich in Unterharmersbach verbessert“, warb Ortsvorsteher Jürgen Isenmann für diese Maßnahme. Die Grundschule könnte das Feld für den Sportunterricht nutzen. Ortschaftsrat Dieter Heizmann sprach dem Fußballverein seine Anerkennung aus: „Der Verein will 50 Prozent der Kosten selber stemmen. Das müsse man honorieren.“ Der Fußballverein möchte den Platz passend zum 70-jährigen Vereinsjubiläum in 2025 realisieren. Die Entscheidung wird im Finanzausschuss des Zeller Gemeinderats getroffen.
Rad- und Fußweg Haltestelle Kirnbach
Der Weg von der Bahnhofhaltestelle bis zur Straße beim Grünen Hof wird gerade ausgebaut. Gewünscht wird eine Asphaltierung der Strecke, die 110 Meter kosten 17.000 Euro. Die ausführende Baufirma erstellt den Unterbau des Weges kostenlos, da sie den Weg für die Baustellenerschließung und als Lagerfläche nutzen möchte. Diesen Synergieeffekt müsse man nutzen, warb Ortsvorsteher Isenmann für diese Maßnahme, die dadurch viel kostengünstiger realisiert werden kann.
Sanierung des Pavillons im Kurpark
Hohe Priorität bei der Mittelanmeldung für den Haushalt 2025 ist die Sanierung des Pavillons im Kurpark Unterharmersbach. Dazu wäre zunächst eine Bestandsaufnahme notwendig, um den aktuellen Zustand festzustellen und den optimalen Zeitpunkt für eine Sanierung des Bauwerks nicht zu verpassen. Während Ortschaftsrat Gottfried Lehmann einen Abriss des Pavillons als weitere Möglichkeit in die Diskussion einbrachte, votierten die Mehrheit der Ortschaftsräte für einen Erhalt. Simon Eßlinger regte an, zunächst ein Nutzungskonzept zu erstellen. Ortsvorsteher Isenmann informierte, dass die Toiletten im Keller schon längere Zeit stillgelegt sind, da bei Starkregen Wasser in den Räumen nicht abfließen kann. Abschließend entschied das Gremium, 5.000 Euro für die Bestandsaufnahme zu beantragen.
Sanierungsarbeiten in der Grundschule
In der Grundschule Unterharmersbach sollen ein Tür- und Fensterelement erneuert werden. Das Türelement befindet sich am Ausgang zum Lehrerparkplatz im Erdgeschoss und darüber das Fenster im Ober geschoss. Die neuen Elemente sind energieeffizient und entsprechen den neuesten Sicherheitsanforderungen. Die Kosten betragen 27.000 Euro.
Rektorin Kathrin Bolten wünscht die Renovierung eines Klassenzimmers, dass als „Küchenklassenzimmer“ bekannt ist. Dort befinden sich noch Fliesen an den Wänden und einige Küchenschränke als Mobiliar. Hier wird mit Kosten von 15.000 Euro gerechnet. Außerdem möchte die Rektorin einen Wanddurchbruch vom Rektorenzimmer zum Lehrerzimmer vornehmen lassen, um interne Wege zu verkürzen. Die Kosten hierfür werden mit 6.000 Euro veranschlagt.
Geschwindigkeitsanzeige
„Unterharmersbach sollte eine eigene Geschwindigkeitsanzeige bekommen“, wünschte sich Ortsvorsteher Jürgen Isenmann. Diese sollte bei der Schule stehen und die Sicherheit der Schüler erhöhen.
Herrenholzhütte sanierungsbedürftig
Die Hütte und ihre Anlagen drumherum wurden 1977 errichtet und sind deutlich in die Jahre gekommen. Um die Hütte herum wuchert das Unkraut, kritisierten einige Ortschafts räte. Das Dach ist sehr alt und sanierungsbedürftig. Dieter Heitzmann bedauerte: „Da oben ist die Zeit stehen geblieben. Innen- und Außengrill sind in einem schlechten Zustand.“ Ortsvorsteher Isenmann regte an, sich im Frühjahr 2025 bei einem Ortstermin selbst ein Bild von der Lage zu machen.
Für das 25-jährige Jubiläum mit der Partnerstadt Tuggen sind 10.000 Euro im Budget beantragt.
Das Thema Straßensanierungen kommt jedes Jahr auf die Mittelanmeldung, 100.000 Euro sind eingestellt. Sybille Nock wies auf die Prioritätenliste in Zell hin, nach der die Straßen abgearbeitet werden. Darauf habe man keinen Einfluss und es mache keinen Sinn, sich hier konkrete Maßnahmen an bestimmten Straßen zu wünschen.
Für die Schwarzwaldhalle werden Fahrradabstellplätze gewünscht, hierzu gibt es wahrscheinlich eine finanzielle Fördermöglichkeit.
Die ersten drei Plätze der Mittelanmeldung stehen schon länger fest: Die Planung des Kindergartens Unterharmersbach, der Radweg Birach und die Dachsanierung des Feuerwehr-Gerätehauses.
Der Beschlussentwurf lautete: Der Ortschaftsrat Unterharmersbach beschließt die Anmeldung der Maßnahmen für das Haushaltsjahr 2025 an den Finanzausschuss der Stadt Zell einzureichen. Dies wurde einstimmig beschlossen.
25-jähriges Jubiläum der Partnerschaft mit der Gemeinde Tuggen
Um das Jubiläum in 2025 gebührend zu feiern, soll eine Projektgruppe errichtet werden, die aus Vertretern des Ortschaftsrats, der Verwaltung sowie Vereinsvertretern und interessierten Bürgern bestehen soll. Sie wird mit der Planung und Umsetzung der Jubiläumsfeierlichkeiten beauftragt. Als Termin wurde ein Wochenende im Juni / Juli 2025 angedacht.
Kindergartenneubau Unterharmersbach – Sachstandsbericht
Aktuell läuft die Phase der Ausschreibungen, um Architekten und Fachplaner zu finden. Diese Ausschreibungen werden EU-weit im Rahmen eines VGV-Verfahrens durchgeführt. Bis zum Jahresende soll das Planungsteam feststehen, sodass 2025 mit den konkreten Planungen begonnen werden kann. Ortsvorsteher Jürgen Isenmann betonte, dass es wichtig sei, dass der Ortschaftsrat aktiv in den Planungsprozess eingebunden werde. „Durch die frühzeitige Mitgestaltung kann sichergestellt werden, dass der Kindergarten den Bedürfnissen der Ortschaft entspricht und optimal in die bestehende Infrastruktur eingebunden wird“, erklärte Isenmann.
Volkstrauertrag 2024
In den letzten Jahren ist die Zahl der teilnehmenden Besucher am Volkstrauertag stark zurückgegangen. Dennoch bleibt der Volkstrauertag eine wichtige Gedenkveranstaltung, die es verdient, auch weiterhin mit Würde und Bedeutung durchgeführt zu werden, erklärte Ortsvorsteher Isenmann. Es wird vorgeschlagen die Aufstellung der Vereine und Formationen (Feuerwehr, Bürgerwehr, Musikverein, Gesangverein ) für den Volkstrauertag 2025 neu zu organisieren. Eine veränderte Aufstellung könnte die Vereine in den Mittelpunkt der Veranstaltung rücken und die würdige Atmosphäre des Tages erhalten.
Der Volkstrauertag 2024 soll in bewährter Weise durchgeführt werden und ggf. im Anschluss der Veranstaltung mit den Beteiligten schon erste Gespräche geführt und Ideen gesammelt werden.
Wünsche und Anträge
Ortsvorsteher Jürgen Isenmann wünscht sich einen Weih nachtsbaum auf den Schulhof der Grundschule. „Das ist so eine Kindheitserinnerung von mir – der leuchtende Weih- nachtsbaum, wenn man morgens im Dunkeln auf den Schulhof kommt.“ Bürgermeister Günter Pfundstein hat sich diesen Wunsch notiert und wird ihn an den Betriebshof weiterleiten.
Erste Sitzung souverän gemeistert
Seine erste Ortschaftsratssitzung hat Jürgen Isenmann professionell geleitet. Ortschaftsrat Johannes Müller sprach sein Lob im Namen aller Ortschaftsräte aus: „Das war eine souveräne Leistung.“ Einen Applaus der Beteiligten erhielt Jürgen Isenmann auch.