Lukas Ehrle trotzt der kenianischen Übermacht und erreicht beim Grossglockner Mountain Run einen beeindruckenden fünften Platz.
Nach dem Veranstalterwechsel 2023 ist am letzten Sonntag der Grossglockner Mountain Run mit einem Paukenschlag in die erste Reihe der internationalen Berglauf-Events zurückgekehrt.
Mit einem Weltklassefeld an der Spitze und einer Vielzahl von ambitionierten Freizeitläufern in insgesamt vier Startgruppen passte nahezu alles für die neue Organisation am Fuß des höchsten österreichischen Gebirgsmassivs zwischen dem Start in Heiligenblut und dem Ziel an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.369 Meter Höhe. Bis letztlich auf die widrigen Witterungsbedingungen mit starkem Regen am Start, dichten Nebelfeldern und sturmartigem Wind im finalen Anstieg vom Margaritzenspeicher, der Pasterze auf den 522 selektiven Treppenstufen hinauf zum Ziel.
Auf der atemberaubenden Strecke von 13,3 Kilometern und 1309 Höhenmetern duellierten sich gleich ein Dutzend zur absoluten Weltklasse zählende Eliteläufer – und manche mussten sich mit einer eher unbefriedigenden Tagesleistung geschlagen geben. Nicht so Lukas Ehrle von der LG Brandenkopf, der sich als U23-Sieger mit 1:13:46 Std zunächst einmal auf dem Siegerpodest fand. Doch dies war eher eine Nebenplatzierung, denn der 20-jährige EM-Vizemeister lief gegen die kenianischen Lauftalente ein begeisterndes Rennen, wenngleich „nur“ Rang fünf für den derzeit in den USA studierenden Schwarzwälder heraussprang.
„Ich wollte unbedingt einmal im Weltcup starten““ freute sich Lukas Ehrle über Rang fünf. „Witzig vor allem, dass ich der erste Nicht-Kenianer im Ziel war.“ Auch wenn derzeit die Top-Läufer aus der Weltrangliste nicht gemeldet waren, zeigte sich Lukas Ehrle mit seiner läuferischen Vorstellung einverstanden. „Das Rennen war schon brutal, für mich eine Bestätigung, dass ich auf Anhieb bei den Männern auch international angekommen bin!“
Schon am Vortag war er der einzige Nicht-Afrikaner, der beim Show-Rennen „King of Heiligenblut“ der kenianischen Phalanx Paroli bieten konnte. Im Ausscheidungsrennen (in jeder der 1,5 Kilometer langen Runde mussten 25 Prozent der Starter ausscheiden) schaffte er auf der 6-Kilometer-Strecke Rang vier in 20:01 Minuten hinter Richard Atuya (18:38), Michael Saoli (19:05) und Josphat Kiprotich (19:30).
Zeitgleich wurde in Oberstdorf der 24. Nebelhorn-Berglauf ausgetragen, nach Veranstalterangaben der härteste Berglauf in Deutschland (9,7 Kilometer, 1.420 Höhenmeter). Erschwerend kam am Sonntag dazu, dass es extrem nebelig war und regnete. Trotzdem war die LG Brandenkopf gut aufgestellt: Jeweils Altersklassenplatzierungen gab es für Timo Zeiler (2./1:12:57 Std) und Franziska.