Das Gebirge im Meer, so wird die Mittelmeerinsel Korsika auch genannt. Sie war im Mai das Ziel des Wander- und Freizeitvereins Unterharmersbach. Am Mittwoch nach Pfingsten ging es für 22 Teilnehmer mit dem Bus gen Süden.
Organisiert wurde diese Reise von Tomi Bruder von „Aktiv erleben“. Tomi und Busfahrer Ingo haben uns traumhafte Tage auf Korsika beschert. Für uns war es ein Rundum-Sorglos-Paket. Nur die Berge rauf und runter mussten wir natürlich selbst bewältigen, was allen super gelang. Anspruchsvoll, für manche vielleicht mit Grenzerfahrungen, doch für alle Teilnehmer großartige Erlebnisse.
Tag 1: Die Anreise
Die Anreise über Basel, Vierwaldstätter See, Bellinzona, Mailand bis nach Savona beziehungweise Vado Ligure verlief ohne Probleme. Bevor es auf die Fähre nach Korsika ging, hatte man noch Zeit sich die Füße in den Gassen von Savona und am Hafen zu vertreten. Nach dem Beziehen der Kabinen auf der Fähre genossen wir das Abendessen. Sanft wurden wir in den Schlaf geschaukelt. Durch die Übernachtung auf der Fähre kamen wir munter auf der Insel an und hatten dadurch einen Tag auf der Insel gewonnen.
Tag 2: Ile Rousse
Frisch und munter gingen wir in Bastia von Bord und wir machten uns mit dem Bus auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft in Ile Rousse, wo wir für zwei Tage Quartier bezogen. Auf der Fahrt über den Col de Teghime hatten wir einen wunderbaren Blick sowohl nach Osten über Bastia als auch nach Westen in den Golf von Saint-Florent. Nach einem kurzen Stopp in Saint-Florent erkundeten wir die Désert des Agriates (Agriaten-Wüste), die bizarre Steinwüste im Norden Korsikas. Wer Lust hatte, konnte sich am Ende dieser Wanderung im Meer in der tosenden Brandung abkühlen. Am Bus wurden wir dann mit einem Picknick überrascht, das Ingo, unser Busfahrer, in der Zwischenzeit besorgt hatte.
Tag 3: Pittoreske Bergdörfer
Heute erlebten wir historische Bergdörfer der Balagne. Die ganz Sportlichen starteten gleich mit Tomi in Ile Rousse. Die andere Gruppe besuchte erst noch den Markt und wurden dann von Ingo mit dem Bus in das Dorf Corbara kutschiert. Dort traf man sich mit den anderen und wanderte über das Künstlerdorf Pigna hoch zum Adlerhorst Sant’Antonino. Wieder an der Küste in Ille Rousse angekommen, konnte, wer wollte, noch ein Bad im Mittelmeer genießen.
Tag 4: Bergwelten
Tag vier stand unter dem Motto „Spektakuläre Bergwelten“. Heute stand eine Etappe des bekannten Fernwanderweges „Tra Mare e Monti“ auf dem Programm. Immer entlang der Küstenstraße mit spektakulären Ausblicken brachte uns der Bus über Calvi zur Bucht von Girolata. Vom Startplatz an der Straße erwanderten wir den Col de la Croix, von wo wir einen atemberaubenden Blick über die Bucht von Girolata und den roten Felsen des Weltnaturerbe und Naturpark Scandola hatten, unser Ziel für den heutigen Wandertag.
In Girolata, ein ehemaliges Piratendorf, welches nur mit dem Schiff oder zu Fuß erreichbar ist, erwarteten uns kühle Drinks und Kühe am Strand. Ein herrlich idyllisches Bild. Einige fühlten sich noch unterfordert und machten noch mal Höhenmeter zum Bus. Die Belohnung war eine Busfahrt auf unfassbar engen Straßen mit atemberaubenden Aussichten. Die meisten jedoch genossen die Überfahrt zu unserem Hotel für die nächste Nacht – mit dem Boot. Auch hier konnte, wer wollte, noch ins Mittelmeer springen. Das Hotel war in unmittelbarer Nähe des Strandes. Und ein weiterer ereignisreicher Tag ging zu Ende.
Tag 5: Ein Leben am Abgrund
Die roten Felsen von Porto beziehungsweise der Calanches, säumen einen alten Maultierweg, auf dem wir heute unterwegs waren. Der Mix von Meer und Gebirge ist in dieser Region etwas ganz Besonderes. Eine kurze Rast auf riesigen roten Felsen mit einem atemberaubenden Blick über den Golf von Porto genossen wir in vollen Zügen. Weiter ging es über den Kastanien-Platz. Eine Hochebene mit uralten Kastanienbäumen, die in der korsischen Küche auch heute noch eine große Rolle spielen. Nach dem Abstieg traf man wieder auf die kleine Wandergruppe, die mit unserem Busfahrer heute eine bequemere Wanderung unternahm. Nach der Stärkung bei einem Picknick am Bus setzte man die Fahrt in Richtung Ajaccio fort. Das Motto der Busfahrt in der Calanches: Ein Leben am Abgrund. Spektakulär, wie die Straße in die Felsen gebaut wurde. Auf dem heutigen Teil der Strecke erfolgte Blockabfertigung, da hier zwei Busse nicht aneinander vorbeikamen. Früh war man im Hotel in der Nähe von Ajaccio. Erholung war angesagt. Baden und Strandleben genießen.
Tag 6: Ab in den Süden
Heute ging es in den Süden der Insel. Bonifacio und Porto Vecchio waren das Ziel. Schon die Fahrt durch die kontrastreiche Landschaft ließ uns staunen. Kurz vor Bonifacio startete am Dreifaltigkeitsberg unsere heutige Wanderung. Ja, auch in anderen Ländern gibt es einen Dreifaltigkeitsberg. Einen rund acht Kilometer langen Küstenweg galt es zu erwandern, der uns zum Hafen des sehenswerten Ortes Bonifacio führte. Welch eine Aussicht. Die Nachbarinsel Sardinien immer in Sichtweite. Und für einen Badestopp blieb auch noch Zeit. Nach dem Schlendern und Genießen der Altstadt Bonifacio sammelte uns der Bus wieder ein und brachte uns zu unserem Hotel in Porto Vecchio.
Tag 7: Korsika – Das Gebirge im Meer
An Tag sieben konnten wir das noch mal live erleben: Korsika – das Gebirge im Meer. Über Zonza und der Pferderennbahn Viseo, der höchst gelegene Pferderennbahn ganz Europas, brachte uns der Bus in die korsischen Dolomiten. Die Wanderung führte uns zur Trou de la Bombe (ein Fels mit einem Loch). Obwohl Vorsaison war, war hier schon einiges los. Befindet sich doch am Bavella-Pass der größte Klettergarten Korsikas und kreuzt hier der Weitwanderweg GR20. Nach einer Stärkung in der Berghütte auf dem Bavella-Pass brachte uns der Bus zurück in Richtung Ospédale-Stausee. Hier gab es noch einen spektakulären Wasserfall zu besichtigen. Eine bizarre Landschaft und etwas Kraxelei bezauberte und forderte uns.
Tag 8: Weinberge und Kiwifelder
Bevor wir uns von der Trauminsel Korsika verabschiedeten, erkundeten wir noch den Osten der Insel. Auf der Fahrt Richtung Bastia kamen wir an Weinbergen und Kiwifeldern vorbei. In der Ferne grüßten uns die noch schneebedeckten Gipfel. Gewandert wurde dann im Naturschutzgebiet Étang de Diane bei Aleria. Ohne große Bäume und entlang am Strand wurde es uns ganz schön warm. Schön, dass man sich noch mal im Mittelmeer abkühlen konnte, bevor es nach einem hervorragenden Picknick nun endgültig Richtung Fähre ging. Die Reiseplanung erlaubte es uns, dass wir sogar noch die Zeit hatten die Altstadt von Bastia zu besichtigen und noch das eine oder andere Mitbringsel zu kaufen, bevor wir unsere Kabine für die Rückfahrt auf der Fähre bezogen. 20 Uhr. Die Fähre verlässt den Hafen. Den Kopf voll von erlebnisreichen Tagen und spektakulären Eindrücken, wehmütig und glücklich, standen wir auf Deck und verfolgen das Ablegen der Fähre und nahmen Abschied von Korsika. Gerne wären wir noch länger geblieben.
Tag 9: Stau, Stau und nochmal Stau
Nach dem Frühstück morgens um 7 Uhr verließen wir die Fähre in Savona und kehrten unserem Urlaubsziel endgültig den Rücken. Wir machten uns auf die Rückreise in die Ortenau. Leider zog sich das sehr in die Länge. Ein LKW-Unfall und ein Stau vor dem Gotthard-Tunnel bescherten uns etliche Stunden Verzögerung, so dass wir die Ortenau erst spät am Abend erreichten. Und das auch noch bei Gewitter und Starkregen. Welch eine Begrüßung. Danke nochmal an die gut organisierte Wanderreise von „Aktiv erleben“.