Volkstrauertag Unterharmersbach in traditioneller Weise begangen. Ortsvorsteher-Stellvertreter Jürgen Isenmann mahnte den Erhalt der gemeinsamen Werte an: Freiheit, Demokratie und gegenseitiger Respekt.
Am Sonntag wurde der Volkstrauertag in der Schwarzwaldhalle in traditioneller Form begangen. Ortschaftsrat Jürgen Isenmann hielt die Ansprache in Vertretung für Ortsvorsteher Ludwig Schütze.
Gestaltet wurde die Feier durch die Musikkapelle Unterharmersbach unter Leitung von Patrick Friedmann, dem Männergesangverein Liederkranz unter Leitung von Thomas Dreher, der Bürgerwehr Unterharmersbach mit seinem Kommandanten Josef Roth sowie einer Abordnung der Feuerwehr.
Die Musikkapelle eröffnete die Veranstaltung mit einem Choral und einem Gedichtvortrag. Der Gesangverein setzte das Programm mit einem dem Anlass entsprechenden Liedern fort.
Im Mittelpunkt der Feier stand die Rede von Jürgen Isenmann. Er erinnerte an die Bedeutung des Volkstrauertags: Eine Erinnerung an die Verstorbenen, die im Schatten von Kriegen und Konflikten ihr Leben lassen mussten. Gleichzeitig ist der Tag auch ein Aufruf: Aus der Geschichte zu lernen und gemeinsam an einer friedlicheren und lebenswerteren Zukunft zu arbeiten, führte Isenmann weiter aus.
Er erinnerte an die Geschichte von Unterharmersbach: Als der Erste Weltkrieg über den Ort hinwegzog, gab es hier 1.500 Einwohner. Auf dem Kriegerdenkmal vor der Schwarzwaldhalle sind die Vornamen und Namen von 58 überwiegend jungen Männern verzeichnet, die in diesem Krieg ihr Leben verloren haben. Im Rathaus hängt eine düstere Gedenktafel mit Namen und Fotos von 119 gefallenen bzw. vermissten Männern, die Opfer des Zeiten Weltkriegs wurden. „Ein bedrückender Anblick, wie ich finde“, beschrieb Isenmann sein Empfinden in diesem Moment.
Die aktuellen Konflikte in der Welt erinnern daran, das Frieden keine Selbstverständlichkeit ist, spannte er den Bogen in die heutige Zeit. In den Nachrichten seien fast täglich unerträgliche Bilder aus der Ukraine und dem Nahen Osten zu sehen. Die Konflikte machten klar, dass die Menschheit noch immer nicht aus der Geschichte gelernt hat. „Kriege mögen vielleicht kurzfristig Gewinner hervorbringen, aber letztendlich haben sie nur Verlierer“, stellte Isenmann fest.
Ein vereintes Europa sei wichtig in einer Welt, die sich rasant verändert. Nur so könne der eigene Schutz vor äußeren Bedrohungen gewährleistet werden. Jürgen Isenmann mahnte den Erhalt der gemeinsamen Werte an: Freiheit, Demokratie und gegenseitiger Respekt.
„Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass wir aus der Geschichte lernen müssen“, mahnte Isenmann. Er ist ein Appell an uns alle, Konflikte auf friedliche Weise zu lösen, damit die nachfolgenden Generationen in einer Welt ohne Krieg und Zerstörung aufwachsen, erklärte er abschließend.
Trotz des Regens erfolgte der gemeinsame Gang zum Kriegerdenkmal vor der Schwarzwaldhalle. Die Formationen nahmen Aufstellung, Kameraden der Bürgerwehr stellten den Kranz auf, die Feuerwehr senkte die Fahnen und die Bürgerwehr schoß ihren präzisen Ehrensalut.