Ortschaftsrat Unterharmersbach meldet Mittel für den Haushalt 2024 an.
Bei der Ortschaftsrat Sitzung am Montagabend im Rathaus lag der thematische Schwerpunkt auf die Mittelanmeldung für 2024. Weitere Themen waren die Nachbetrachtung der Kilwi, die Gestaltung des Volkstrauertags und noch ein unerfreuliches Übel: Die Vermüllung der Wanderwege.
Ortsvorsteher Ludwig Schütze begrüßte das Gremium. Zur Frageviertelstunde war kein Bürger anwesend. Die Mittelanmeldung für 2024 zeigte deutlich: Es gibt viele Wünsche, realisierbar werden nur wenige davon sein.
Architekturbüro hat zwei Entwürfe erstellt
„Bei der Mittelanmeldung steht natürlich der Kindergarten ganz oben“, erklärte Schütze. Der Kindergarten müsse erweitert werden. Das Architekturbüro Wussler aus Biberach hat eine Voruntersuchung durchgeführt und zwei Entwürfe gemacht.
Entwurf 1 sieht einen Baukörper vor, bei dem der Altbau nicht einbezogen ist. Entwurf 2 sieht einen Baukörper mit Einbeziehung des Altbaus vor. Vor einem kleinen Kreis sind die Entwürfe in dieser Woche vorgestellt worden. „Ich kann mit beiden Entwürfen leben“, teilte Schütze seine persönliche Einschätzung mit. Eine Gesamtkosteneinschätzung ist zurzeit nicht möglich, erklärte er. Anfang Dezember sollen die Entwürfe im Ortschaftsrat vorberaten werden.
Schwarzwaldhalle und Multifunktionsfeld
Priorität 2 hat die Beschallungsanlage in der Schwarzwaldhalle, eine neue Anlage wird ca. 20.000 Euro kosten. „Die Anlage ist in die Jahre gekommen, bei Veranstaltungen merkt man deutlich, dass Personen auf der Bühne in der Halle nicht gut zu verstehen sind“, berichtet der Ortsvorsteher.
Das vom Fußballverein gewünschte Multifunktionsfeld auf dem Sportgelände des Vereins kann nur realisiert werden, wenn der Verein eine Eigenfinanzierung übernehme, schätze Schütze die finanzielle Situation ein.
Das historische Bildstöckle an der Hauptstraße 188 (oberhalb der Schule) soll umgesetzt werden; das Gelände ist gekauft und das Projekt läuft, informiert Schütze. Die Umsetzung der historischen Viehtränke in der Einbuchtung Hainbuchenweg im Bereich der Metzgerei Herrmann ist ebenfalls im Gange. Die Viehtränke wurde im Jahr 1961 vom Künstler Walter Haaf geschaffen.
Auf dem Rathausplatz wird eine E-Ladesäule gewünscht. Da es dafür aber noch kein Förderprogramm gibt, ist eine Umsetzung nicht realistisch, erklärte der Ortsvorsteher.
Rad- und Fußgängerbrücke beim Gaisdeich
Etwas überraschend kam für den Ortschaftsrat und auch für Ludwig Schütze, dass die Rad- und Fußgängerbrücke beim Gaisdeich eventuell noch in diesem Jahr saniert wird. Dafür werden Mittel von 80.000 Euro beantragt. „Die Mittel für die Brückensanierung sind verfügbar“, zeigte sich Schütze erfreut.
Der Musikpavillon beim Fürstenberger Hof bezeichnete Schütze „als Schandfleck“. Die Anlage ist marode, es fallen schon Platten aus dem Dach. „Die Statik möchte ich lieber nicht untersuchen lassen“, sagte Schütze. Das Projekt steht an 9. Stelle auf der Prioritätenliste. Der Betriebshof sei informiert, weiß Schütze.
Sanierung der Grundschule
Bei der Sanierung der Grundschule sind weitere Erhaltungsmaßnahmen notwendig. Eine Erneuerung der Oberlichter und die weitere energetische Sanierung der Fenster sind mittlerweile Dauerthemen im Ortschaftsrat, bedauerte Schütze. Grundsätzlich sei die Schule aber in einem guten Zustand „die Substanz ist gut“.
Der Fuß- und Radweg zur Haltestelle Kirnbach-Grüner Hof steht ebenso auf der Prioritätenliste wie die Sanierung der Herrenholzhütte (Dach).
Sanierung von Straßen
Ausführlich diskutiert das Gremium das Thema Straßensanierung. Auch hier sind die Wünsche größer als die Möglichkeiten zur Realisierung. Es gibt einen Zuschuss vom Land in Höhe von 100.000 Euro: „Diese Mittel reichen bei weitem nicht aus“, sagte Schütze. Priorität haben die Straßen Rebhalde und Kirnbach – Knopfholz.
Ortschaftsrat Gottfried Lehmann kritisierte, dass im Bereich seiner Zimmerei Lehmann eine Straßensanierung nicht sorgfältig genug ausgeführt worden ist und die versprochene Nachbesserung trotz Zusage nicht erledigt wird. Auch die Buchenwaldstraße sei in einem schlechten Zustand, wurde von weiteren Ortschaftsräten bemängelt.
Ausführlich wurden die Mängel weiterer Straßen/Straßenecken diskutiert und die unwahrscheinliche Sanierung kritisiert: „Wenn wir einen Etat hätten, wäre alles einfacher“, bedauerte auch der Ortsvorsteher die unbefriedigende Situation. Unterharmersbach sei nicht der einzige Ortsteil, der sanierungsbedürftige Straßen habe. Alle Maßnahmen stehen unter dem Vorhalt, dass eine Förderung möglich sei. Ortschaftsrat Ewald Glatz bestätigte, dass alle Punkte auf der Liste unstrittig seien.
Sybille Nock plädierte dafür, die Mittel für den Haushalt anzumelden, um sie dann zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren.
Die Mittelanmeldung wurde einstimmig von allen Ortschaftsräten verabschiedet.
Nachbesprechung Kilwi 2023
„Es war eine sehr erfolgreiche Kilwi, Schausteller und der veranstaltende Fußballverein waren sehr zufrieden“, freute sich Schütze über die positive Resonanz zur Kilwi. Die Sportkegler haben ihre Aufgabe am Kilwi-Sonntag bravourös erledigt, war Schütze voll des Lobes. Am Freitagabend bei der Disco war der Besuch nicht so gut wie erwartet; Samstag, Sonntag und Montag seien dafür sehr gut besucht gewesen. Wegen der Hitze sind die Besucher eher am Vormittag gekommen. „Ich möchte allen Aktiven der Kilwi danken, die Leistungen der Ehrenamtlichen war enorm“, betonte Schütze. Eine offizielle Nachbesprechung mit den Verantwortlichen werde noch stattfinden, informierte er.
Volkstrauertag in traditioneller Form
Am 19. November wird der Volkstrauertag in der Schwarzwaldhalle in traditioneller Form begangen. Ortsvorsteher Schütze wird von Jürgen Isenmann vertreten.
Vermüllung der Wanderwege
Iris Bruder, die Vorsitzende des Wander- und Freizeitvereins, hat Ortsvorsteher Schütze über die zunehmende Vermüllung der Wanderwege informiert. Besonders der stark frequentierte Hahn- und Henne-Weg sei betroffen. Ortsvorsteher und Ortschaftsräte diskutierten die Situation mit dem Ergebnis, dass man nur an die Wanderer appellieren könne, ihren Müll wieder mitzunehmen. Ein entsprechendes Schild auf dem Parkplatz beim Eingang zum Wanderweg sei verschwunden, ärgerte sich Ludwig Schütze.
Ortschaftsrätin Sybille Nock erklärte, dass sich der Mensch einfach so verhalten, da würden auch keine Schilder helfen. „Was ist mit unserer Gesellschaft los?“, fragte sie in die Runde. Am Ende der Diskussion dankte Ortsvorsteher ausdrücklich den Mitgliedern des Wander- und Freizeitvereins, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Sein besonderer Dank galt Wanderwart Franz Lehmann, der 55 km Wege kontrolliert und auch um die Ruhebänke herum für Ordnung sorgt.