Spiel- und Sangesfreude pur versprühten die Akteure bei ihrem dreistündigen Bühnenprogramm am Samstag- und Sonntagabend in der Schwarzwaldhalle. Gerne ließen sich die Zuschauer mitnehmen auf eine Reise in die Welt der Musicals mit einem Feuerwerk aus Überraschungen, großen Songs und einzigartigen Tanznummern.
Unter der Regie von Marvin Polemski, der musikalischen Leitung von Maik Schwendemann und der Projektleitung von Susi Dangl präsentierten die Sänger, Tänzer, Musiker und Moderatoren eine Musical-Gala auf hohem Niveau. Susi Dangl, die auch für die Choreografie zuständig war, hat mit ihrem Zeller Tanzstudio als Veranstalter die Gala nach Unterharmersbach geholt. Seit 2011 choreografiert sie die Tänze beim Familienstück der Freilichtbühne Hornberg. Zu hören gab es bekannte Lieder aus »Eiskönigin« und »Tarzan«, aber auch unbekanntere Stücke, die nicht minder leidenschaftlich präsentiert wurden.
Die Fasendgemeinschaft Lohgass kümmerte sich um die Bewirtung bei Getränken und Häppchen und der Sektbar.
Das Moderatorenduo ergänzte sich als ewig streitendes Paar perfekt. Sie bezeichneten sich selber als »die Besties«, gemeint sind die Besten. Im sprachlichen Kauderwelsch liefen sie zur Höchstform auf. Bei ihrem Seenotrettungsprogramm sollte das Publikum mitmachen, damit sie nicht ertrinken. Aber keine Angst: »Es ist genug Wasser für alle da, aber zu wenig Schwimmringe«, erklärte Cheyenne. »Ich bin »the ›brain‹« wechselte sie wiederholt in die englische Sprache.
An Lokalkolorit hat es nicht gefehlt beim Musicalabend. Ortsvorsteher Ludwig Schütze hat sie auch schon kennengelernt. »Der versteht alles, darum heißt er doch Vorsteher oder Versteher. Und bei dem Namen Ludwig habe ich gedacht – so heißt doch die Eule von Harry Potter?« Da hatte sie natürlich die Lacher auf ihrer Seite.
Jeder Mensch ist wichtig
Die Musikband der Schiffscrew begleitete das Ensemble an Schlagzeug, Gitarren und Klavier. Alle kamen in verschiedenen Matrosenkleidern auf die Bühne, wenn nicht gerade ein Musicalsong angesagt war. Mit dem Lied »Du wirst gesehen« setzten sie auch tiefgründige Akzente: Jeder Mensch ist wichtig und niemand muss alleine sein, wenn er nicht möchte. Für diesen besonderen Auftritt erhielten die Sänger und Sängerinnen viel Applaus.
Bei dem Musical »Eiskönigin« geht es um zwei Prinzessinnen. Die eine heißt Elsa und kann zaubern. Elsa war zuerst traurig und wurde dann Königin. Ihre Schwester Anna freut sich auf die Krönungsparty. In opulenten Kostümen singen sie mit viel Gefühl »For the very first time«. Beim folgenden »Let it be« beschreiben sie musikalisch das eisige Schneeköniginnenreich, ihre persönliche Freiheit und ringen um das richtige Verhältnis von Nähe/Distanz zueinander.
Mit einem Medley aus dem Musical »Juliet« zeigten die Darsteller nochmals, wie aus ausdrucksstarken Stimmen, sehr sportlichen Tänzern und den passende Lichtstrahlern eine tolle Show entstehen kann.
Beim Musical »Tarzan« hatten die Tänzerinnen aus Susi Dangl’s Tanzakademie ihren Auftritt. Als Mogli verkleidet und geschminkt bewegten sie sich wie im Dschungel.
Nach der Pause kamen die älteren Tänzerinnen aus Zell als Vampire verkleidet und geschminkt auf die Bühne, bei ihrem Tanz wirkte das gesamte Freilichtbühnenensemble mit. Da wurde die Bühne zu einer großen Gala -Tanzverführung, die Vampire sahen auch wirklich gruselig aus.
Beim Musical »Jesus Christ Superstar« wechselte die Musik zum Jazz: Ja, man kann auch in Matrosenkostümen Jazz tanzen und wenn Susi Dangl die Choreografie macht und selber mittanzt, sieht es einfach richtig gut aus.
Beim anschließenden »Flash Dance« wurde es richtig sportlich auf der Bühne. Mit Gitarren und farbenfroher Kleidung zu »I love Rock’n’Roll« zeigten das Ensemble einen aerobic-ähnlichen Tanz. Danach gab es eine ruhige Gesangsnummer mit »Family dreams«.
Zwei Hexen aus OZ performten als Elfabar und Gerlinda vor großer Schiffskulisse ihren Auftritt. Die traurige Hexe Elfabar wird von der quirligen Hexe Gerlinda aufgeheitert.
Medley von Udo Jürgens
Mit einem Medley von Udo Jürgens erreichte der Musicalabend seinen Höhepunkt. »Ich war noch niemals in New York« kann auch das Publikum mitsingen. Das gleiche gilt für den Udo Jürgens Klassiker »Aber bitte mit Sahne«.
Mit dem Schlusslied »Wir waren auf hoher See« verabschiedete sich das Ensemble von der Bühne. Nach dem dreistündigen Programm erhielten sie stehende Ovationen von dem begeisterten Publikum. Alle Darsteller kamen nochmal auf die Bühne und wurden namentlich vorgestellt. Die Zeller Tänzerinnen bildenten einen schönen Rahmen für diesen Auftritt.
Mit der Zugabe »Radio
Gaga« von Queen landeten die Darsteller nochmals einen Volltreffer, da sang und klatsche der ganze Saal mit.