Am Mittwochabend fand eine öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats in der Cafeteria der Schwarzwaldhalle statt. Auf der Tagesordnung stand der Tätigkeitsbericht der Ortsverwaltung und des Ortschaftsrats Unterharmersbach durch Ortsvorsteher Schütze. Des Weiteren erfolgte die Zeltvergabe für die Kilwi 2023. Vereinssprecher und Stellvertreter wurden gewählt und in einer Gesprächsrunde gab es Mitteilungen der Vereine.
In seiner Begrüßung freute sich Ortsvorsteher Ludwig Schütze über die zahlreich teilnehmenden Vertreter der Vereine: »Die Dorfgemeinschaft lebt, auch dank der Vereine«, erklärte er.
Statistische Zahlen
Zunächst stand aber die Statistik auf der Tagesordnung. Mit Hauptwohnsitz in Unterharmersbach lebten Stand 31. Dezember 2022 insgesamt 2.792 Einwohner (in 2022 waren es 2.681).
Die Zunahme erklärte Schütze mit dem hohen Anteil der Asylbewerber im ehemaligen Hotel Eckwaldblick. Ansonsten ist die Einwohnerzahl konstant geblieben. Im Ort leben 365 Ausländer (229). Es gab 227 Wegzüge (104) und 336 Zuzüge (169).
In 2022 wurden 23 Kinder geboren (21) und 31 Personen sind gestorben (33). Es gab 16 Eheschließungen, 14 im Fürstenberger Hof und zwei im Rathaus. Davon kamen sieben Paare aus Unterharmersbach, die übrigen von außerhalb des Ortes.
Die Grillstelle Hinterhambach wurde 11 Mal gemietet, die Grillstelle Herrenholz 34 Mal. »Beide Anlagen werden öfter genutzt zum spontanen Grillen, wenn sie frei sind«, berichtete Schütze.
Rückblick auf 2022
Im Jahr 2022 wurde der Rathausplatz fertig gestellt. Der Adlerpark wurde mit Verschönerungsmaßnahmen aufgewertet. »Hier hat der Betriebshof tolle Arbeit geleistet«, lobte Schütze. Der Wanderparkplatz ist erweitert worden und die Streuobstwiese gepflanzt. Im Fürstenbergerhof-Areal wurde am See ein neues Wasserrad installiert.
Das städtische Grundstück an der Raiffeisen-Tankstelle wurde neu angelegt, ebenso der »Saumusikplatz« vor der Metzgerei Herrmann. »Die Einweihung kommt noch«, sagte Schütze. »Mit der Bronzefigur der Eckwaldhexe im Kurpark ist ein großartiges Kleinod geschaffen worden«, äußerte sich Schütze überaus positiv. Auch dass der Sportkegelclub in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist, habe ihn sehr gefreut, sagte der Ortsvorsteher.
Rückblick auf die Fasend
»Es war eine tolle Fasend«, zeigte sich Ludwig Schütze begeistert. Ein großartiger Hexenball, der Saumusikabend grandios und der Kinderball mit dem Ortschaftsrat als Veranstalter war ebenfalls eine gelungene Veranstaltung. »Der Ort lebt Fastnacht«, sagte Schütze abschließend.
Ausblick auf die Investitionen 2023
In die Sanierung der Grundschule werden 70.000 Euro investiert. Für die Dachsanierung des Feuerwehrgerätehaus stehen 75.000 Euro bereit. Die Grundsatzplanung des Kindergartens steht mit 40.000 Euro im Haushaltsplan. »Das ist unsere größte und wichtigste Baustelle«, machte Schütze deutlich. Für Straßensanierungen stehen 371.000 Euro bereit. Zuschüsse für die Umsetzung des Löschwasserkonzepts können für insgesamt 61.500 Euro gegeben werden. Der Abwasseranschluss Knopfholz kostet 25.000 Euro. Die Planung des Radwegs Birach bis Klosterstraße ist mit 62.000 Euro veranschlagt. Ausführlich erklärte Schütze die lange Vorgeschichte und die lange Dauer bis zu der jetzt erst folgenden Planung dieser Maßnahme. Die Sicherung von drei Bahnübergängen kostet 467.000 Euro (Hochstahl, Dernauer Platz und bei der Rösslemühle). »Die SWEG zahlt nochmal denselben Betrag«, informierte Schütze.
Termine für 2023 von der Ortsverwaltung
Bei der Erstkommunion am Samstag, 15. April, soll die Tradition wieder beginnen, dass die Kommunionkinder von Unterharmersbach nach Zell laufen und dabei vom Musikverein und vom Spielmannszug der Bürgerwehr begleitet werden.
Am Sonntag, 30. April wird das Maibaumstellen auf dem Rathausplatz veranstaltet.
Aussprache der Vereinsvertreter
Der Fußballverein hat sich als Betreiber des Zeltbetriebs bei der Kilwi beworben und wurde mit allen Stimmen der Versammlung damit beauftragt. »Es ist ein riesiges Engagement, das der FV da bringt. Wir sind heilfroh darüber – die Kilwi ist der Höhepunkt der Feste im Jahr«, erklärte Schütze.
Die Feuerwehr beteiligt sich am landesweiten »Tag der offenen Feuerwehr« im Herbst. In 2024 feiert die Feuerwehr ihr 125-jähriges Jubiläum.
Für die Eckwaldhexen berichtete Vorstand Manfred Schwarz von einer schönen Fasend 2023. Narrenbaumstellen und Kinderfasend kamen gut an; der Hexenball war ausverkauft und verlief ohne Zwischenfälle. Die Wirtschaftsfasend war schön und lang, »aber ich vermisse Vereinsvertreter oder auch Einwohner, die mitmachen«, bedauerte Schwarz. Die neue Hexenfigur im Kurpark komme sehr gut an und werde oft fotografiert.
Der Sportkegelclub ist zurzeit abstiegsgefährdet, die nächsten Spiele werden entscheidend sein. Für den europäischen Pokal fährt der Verein im Herbst für eine Woche nach Kroatien.
Die Eckwaldpuper haben ihr 44-jähriges Jubiläum im Sommer im Kurpark gefeiert. Das diesjährige Guggemusikfest findet am 24. Juni statt.
Die Vertreterin der Grundschule bemängelt, dass der Schulhof »kein schöner Spielplatz« ist. Das Schulfest ist für den 23. Juni geplant.
Für den Musikverein informiert Patrick Friedmann, dass wieder ein Maifest und Jahreskonzert veranstaltet wird. Am 26. Mai gibt es ein Konzert im Kurpark, bei dem auch ehemalige oder ältere Musiker mitmachen sollen.
Der Turnverein ist durch Ludwig Börsig vertreten. »Wir haben dieses Jahr unser 125-jähriges Jubiläum«, berichtet Börsig. Ausführlich erzählt er von den Anfängen des Vereins im Jahr 1898 bis zum Bau der Turnhalle im Jahr 2011. Das Jubiläum wird am 24. März in der Schwarzwaldhalle gefeiert. Er informiert über die sportlichen Veranstaltungen im Jahresverlauf und die großen Erfolge der Leichtathletikabteilung.
Der Förderverein des Fürstenberger Hofs wird am 30. Juli ein Drehorgelfest veranstalten und endlich wieder eine Krippenausstellung vom 1. Advent bis zum Januar 2024.
Der Männergesangverein wird am Ostersonntag sein Konzert mit den Badewannen-Singers und dem neu gegründeten Popchor gestalten.
Stellungnahme Bürgermeister Günter Pfundstein
Pfundstein nahm Bezug auf eine Mitteilung in der Presse, dass die Ortsteile in Bezug auf die Investitionen im Vergleich zur Kernstadt benachteiligt würden. »Natürlich sind die Ortsteile wichtig, aber man sollte als Gesamtstadt denken«, betonte Pfundstein. Das Stadtbauamt leiste unglaublich viel, die Bedürfnisse seien groß in allen Richtungen.
In Bezug auf den Kindergarten sagte er zu, das Thema in 2023 mit der Planung anzugehen. »Es gibt Zusammenhänge«, erklärt er zur Kritik an der späten Aufnahme des Themas in den Haushalt. Die Kinder müssen bei einem Umbau/Neubau anderweitig untergebracht werden. Hier ist das Rathaus Unterharmersbach (Obergeschoss) als Alternative in der Überlegung. Zurzeit ist dort noch die Musikschule untergebracht, die erst dann in die Alte Kanzlei umziehen kann, wenn die Rathaussanierung abgeschlossen ist. »Es hängt alles ineinander« erklärte Pfundstein zu der zeitlichen Abfolge. Verschiebe sich die Rathaussanierung weiter nach hinten, werden auch die Räume für die Kinder nicht frei.
Auch den Spielplatz der Grundschule »habe ich auf dem Schirm«. Abschließend lobte er die anwesenden Vereinsvertreter: »Der Ort ist vereinsmäßig bestens aufgestellt. Weiter so! Es ist viel Ehrenamt da, das ist toll.«
Wahl der Vereinsprecherin
Elvira Schilli (fehlte krankheitsbedingt) wurde in ihrem Amt bestätigt und ihr Vertreter Frank Müller ebenfalls einstimmig gewählt. »Die Mannschaft hier ist großartig, dafür spricht man gern«, lobte Ortsvorsteher Schütze die anwesenden Vereinssprecher.
Lob für Ortsvorsteher Ludwig Schütze
Bürgermeister Günter Pfundstein war es wichtig, dass auch Ortsvorsteher Ludwig Schütze der Dank ausgesprochen wird: »Ich danke Ludwig Schütze für die geleistete Arbeit. Unsere Zusammenarbeit ist gut.« Mit dem Applaus der Anwesenden drückten auch sie ihren Dank für Schütze aus.