Bei der Ortschaftsrats-Sitzung am Montagabend hat sich das Gremium wieder im Bürgersaal im Rathaus getroffen. Hauptthema war das Löschwasserkonzept. Bei der Bürgerfrageviertelstunde hatte Bürger Franz Müller gleich mehrere Anliegen.
Der erste Tagesordnungspunkt der Ortschaftsratsitzung ist den Bürgern vorbehalten. Franz Müller kritisierte die Verkehrsregelung in der Straße Hinterhambach. Diese Straße ist keine Vorfahrtsstraße; es gilt die Regel »rechts vor links«. Es gibt drei Einmündungen, die vorfahrtsberechtigt sind, zum Beispiel die Straße »Gräbenreute«. Diese Regelung hemme den Verkehrsfluss und die Einmündungen seien schlecht einsehbar, kritisierte Müller. Ortsvorsteher Schütze erwiderte, dass die Vorfahrtsregelung bei der letzten Verkehrsschau bestätigt wurde mit der Begründung, wenn ein Kind mit dem Fahrrad
aus der Straße »Gräbenreute« komme, sei es gefährdet. Schütze bestätigte aber auch, dass diese Regelung unbefriedigend sei und sagte zu, das Thema in die nächste Verkehrsschau aufzunehmen.
Parken am Hinterhambach
Auf einen weiteren Missstand machte ebenfalls Franz Müller aufmerksam. An der Straße Hinterhambach befindet sich ein städtisches Gelände neben dem Parkplatz, das als Außenstelle des Betriebshofs genutzt wird. Dort lagert im Winter das Streugut gegen Glatteis. Franz Müller ist als selbstständiger Unternehmer von der Stadt Zell beauftragt, das Streugut auszubringen. Er musste die Erfahrung machen, dass dort ein LKW geparkt worden war, der ihm das Rangieren erschwert hat. Ortsvorsteher Schütze gab ihm Recht: »Dort sollte nicht geparkt werden.« Die Situation soll beobachtet werden.
Lange nichts gemacht
Als weiteren Punkt kritisierte Müller den baulichen Zustand von Hofzufahrten: »Dort wurde schon sehr lange nichts mehr gemacht.« Ludwig Schütze erwiderte, dass es sehr viele Hofzufahrten gebe und da etliche Kilometer Straße zusammenkämen: »Wir haben priorisierte Verfahren, nach denen wir je nach baulichen Zustand die Straßen sanieren.« Das Land gebe jährlich lediglich 80.000 Euro zur Straßensanierung, das reiche bei weitem nicht aus. »Es ist unbefriedigend, aber die Finanzknappheit bindet uns die Hände«, bedauerte Schütze.
Ohne Tempolimit ist’s gefährlich
Bürgerin Stefanie Lehmann monierte, dass es bei der Straße Hinterhambach keine Temporegelung gebe. Sie habe kleine Kinder und es sei gefährlich, wenn sie an der Straße spielten. Nach allgemeiner Diskussion stellte sich heraus, dass auf der Straße theoretisch sogar Tempo 100 gefahren werden darf. Der Hinweis von Ludwig Schütze, dass nach der Straßenverkehrsordnung die Fahrweise der Verkehrssituation angepasst werden muss, wurde von den Bürgern entkräftigt: Diese Regelung werde nicht von allen Autofahrern befolgt. Das Thema kommt ebenfalls auf die Agenda der nächsten Verkehrsschau.
Löschwasserkonzept
In der Gemeinderatssitzung im Juli 2020 wurde das Löschwasserkonzept für die Stadt Zell beschlossen. Das Konzept sieht vor, ortsteilbezogene Lösungen zu suchen. Im Unterharmersbach fand am 9. September 2020 eine Informationsveranstaltung statt. Alle Anwohner im Außenbereich wurden umfassend informiert und sollten ihren Bestand melden. Einige Anwohner haben sich direkt mit Feuerwehrkommandant Philipp Schilli in Verbindung gesetzt; manche haben die erforderliche Löschwasseranlagen bereits errichtet. Andere stehen in den Startlöchern und warten auf die Realisierung. Anwohner, die sich überhaupt nicht gemeldet haben, wurden von der Ortsverwaltung direkt angesprochen. Dabei hat sich herausgestellt, dass vier Anwohner die notwendige Löschwasserversorgung aktuell nicht umsetzen können oder möchten. Dazu stellte sich die Frage, wie mit diesen Anwohnern und dem Fördergeld von rund 1.500 Euro pro Anwesen umgegangen werden soll. Nach kurzer Diskussion formulierte Ortsvorsteher Schütze dem Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat: Das Löschwasserkonzept wird unabhängig davon, dass einige, wenige, betroffene Eigentümer sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beteiligen wollen, in Unterharmersbach umgesetzt. Für die nicht Beteiligten wird es in Zukunft keinen finanziellen Zuschuss geben.
Bauliche Maßnahmen
Stadtbaumeister Tobias Hoffmann informierte, dass folgende Straßen in Unterharmersbach saniert werden: Schrailegrund, Stockacker und Hippersbach/Roth. Die Gelder sind im Haushalt bereitgestellt, Angebote liegen vor. Bis Ende November soll alles fertig sein. Hoffmann antwortete auf Nachfrage, dass es eine Prioritätenliste für die Straßen im Außenbereich gebe, die saniert werden müssen. Diese Liste werde laufend aktualisiert. Die Einmündung Hainbuchenweg/
Hauptstraße wird ausgebaut. Das brachliegende Restgrundstück der Tankstelle wird zu zwei Parkplätzen mit Grünstreifen umgestaltet. Vom Buchenwald bis zum Weiher Herrenholz erfolgt eine Entwässerung mit Anschluss an das Abwassernetz.
Auf Vordermann gebracht
Ortsvorsteher Ludwig Schütze informierte über Maßnahmen an der Walderholungsanlage Herrenholz. Im unteren Bereich wurde eine Drainage eingebaut; am Parkplatz wurden Instand-haltungsmaßnahmen durchgeführt und es wurde eine Obstkiste zum Sitzen aufgestellt. Am Spielplatz am Kurpark ist ein Spielgerät morsch und wird ausgetauscht. Als Ersatz ist ein bodengleiches Trampolin geplant. »Das Karussell ist ein Sicherheitsrisiko«, stellte Schütze fest.
Betriebshofleiter Matthias Fritsch übernehme keine Verantwortung mehr für dieses Spielgerät, erklärte Schütze. Das Drehmoment werde abgebaut. »Dann dreht es sich nicht mehr, sieht aber auch so schön aus«, sagte Schütze.
Die Wassertretstelle an der Grillstelle hat kein Wasser, informierte Schütze. Die Quelle gebe aufgrund der Trockenheit nicht mehr genügend Wasser her. Auch die Quelle beim Herrenholz läuft nur noch sehr spärlich.