Die Bürgerwehr ist hochangesehen in Unterharmersbach. Wenn sie zur ihrer Jahresveranstaltung einlädt, kommen alle. So auch diesmal, als weitere Tische und Stühle aufgestellt werden mussten, um allen 700 Besuchern einen Platz anbieten zu können.
Nach dem traditionellen Aufmarsch durch Bürgerwehr und Spielmannszug zu Beginn, begrüßte der 1. Vorsitzende Josef Roth zahlreiche Ehrengäste Bürgermeister Günter Pfundstein, die Ehrenbürger Hans-Martin Moll und Hans-Peter Wagner, den stellvertretenden Ortsvorsteher Ewald Glatz, den Landeskommandanten Hajo Böhm, den Ehrenkommandanten der Bürgerwehren Baden/Südhessen, Rudolf Heß, Mayor Gerold Beirer, Sipplingen und die Bürgerwehrkameraden aus Oberharmersbach, Zell, Gengenbach, Haslach, Wolfach und Bad- Peterstal sowie die Vertreter der Banken.
Dauerstress für die Lachmuskeln
Was sich anschließend auf der Bühne der Schwarzwaldhalle abspielte und von der Theatergruppe Lampenfieber unter der Regie von Tobias Schwendemann lebendig in Szene gesetzt wurde, entpuppte sich als Dauerstress für die Lachmuskeln und bescherte den Akteuren immer wieder Beifall auf offener Szene. Schon der Titel des Theaterstücks »Au Backe!« aus der Feder des Inzighofener Bürgermeisters Bernd Gombold verriet, dass die turbulente Geschichte in einem sehr vornehmen Zahnarzthaushalt spielt. Wie im richtigen Leben gibt es hier viele Irrungen und Wirrungen, wenn man es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.
Er, Doktor Klaus Fröhlich (Alfred Willmann), ein gutmütiger und leidensfähiger Ehemann, fährt mit seiner Frau Uschi (Tanja Bächle), die eigentlich Schauspielerin werden wollte, für zwei Wochen in Urlaub. In dieser Zeit ergeben sich in seinem Haus kuriose Zustände, die mit ihren Verwicklungen für reichliche Turbulenzen sorgen. Die Putzfrau des Hauses, Mona (Christine Bartenbach), hatte mit ihrer Schulfreundin Britta (Elke Harter) vor über 30 Jahren gewettet, wer von beiden die bessere Partie machen würde. Eben diese Britta taucht mit ihrem Mann Arnie (Andreas Brosamer)), einem angeblich erfolgreichen Filmproduzenten, zu Besuch aus Hollywood auf. Gott sei Dank sind die Fröhlichs passend in Urlaub gefahren und Putzfrau Mona nutzt die Gelegenheit eiskalt aus. Sie hat sich in all den Jahren bei ihrer Freundin als Frau Dr. Fröhlich ausgegeben, sodass sie diese Maskerade aufrechterhalten kann. Man lebt nun auf Kosten der abwesenden Zahnarztfamilie in Saus und Braus.
Das Chaos ist perfekt
Die Konkurrenz zwischen Mona und Britta droht zu eskalieren, als Zahnarzt Klaus Fröhlich frühzeitig aus dem Urlaub zurückkommt – und das falsche Spiel überraschend mitspielt. Als auch noch dessen Sohn Kevin (Nicolai Gißler) und Monas Tochter Sandra (Desirée Fiebig) auftauchen, ist guter Rat teuer – oder besser das Chaos perfekt. Und zu allem Überfluss taucht immer wieder Herr Schneider (Tobias Schwendemann), ein Patient mit Zahnschmerzen auf, der verzweifelt seinen Zahnarzt sucht. Fröhlich’s Sohn Kevin, der nun drei Jahre lang nach einem Zerwürfnis mit seinen Eltern untergetaucht war, steht nun – mittlerweile als schräg aussehender Punk – mit Freundin und Baby im Elternhaus.
Seine Freundin ist ausgerechnet Sandra, die Tochter von Mona. Es bleibt also spannend bis zur letzten Minute. Doch dann bricht Monas Lügenwelt zusammen und sie gesteht ihren Gästen, dass sie all die Jahre geschwindelt hat. Aber auch die Gäste aus Hollywood werden als Hochstapler und arme Schlucker entlarvt. Und siehe da: Wie in jeder pfiffigen Komödie wendet sich schließlich doch noch alles zum Guten. Zahnarzt Dr. Fröhlich stellt seinen Sohn Kevin als Zahntechniker in seiner Praxis ein. Arnie, dem Gast aus Hollywood, verhilft er zu einem Job als Türsteher in einer Disco. Ende gut, wirklich alles gut: Die frisch gebackenen Großeltern können sich wieder in Liebe vereint und ungetrübt von irgendwelchen Turbulenzen an ihrem Enkelkind erfreuen.
Zweite Vorstellung am kommenden Samstag
Hinter den Kulissen wirkte Gabi Hoog, als Soufleuse. Die Technik besorgten Hubert Kornmeier, Alex Laszlo und Simon Haas. Die gesamte Laienspielschar bot eine reife, schauspielerische Leistung und sprühte nur so von herzerfrischenden Ideen. Sie erntete bei diesem Dreiakter Szenenapplaus am laufenden Band. Die Laienspielergruppe »Lampenfieber« hat schon viele Stücke gespielt, die nach einem chaotischen Verlauf mit einem Happy End ausklangen. Die neue Komödie »Au Backe« fügte sich nahtlos ein.
Für alle diejenigen, die jetzt noch Lust auf bestes Theater bekommen haben, besteht die Möglichkeit, Karten für die zweite Vorstellung im Dorfgemeinschaftshaus Unterentersbach am Samstag, 11. Januar 2020, 20 Uhr zu erwerben. Es gibt noch genügend Karten.
Dank an alle Gönner und Helfer
Bevor die Tanzkapelle »Musik mit Ralf« zum Tanz aufspielte, dankte der 1. Vorsitzende Josef Roth allen Gönnern und Helfern vor und hinter der Bühne. So Hauptmann Marcus Bohnert, der für reibungslose Abläufe an der Theke sorgte, Feldwebel Christian Schwarz als Küchenchef, Rudolf Lehmann, Johannes Müller, und Siegfried Schülli für die Organisation der Tombola mit Straßensammlung und Aufbau des Gabentempels. Ein besonderes Dankeschön galt den anwesenden Kapuzinern Bruder Markus und Bruder Berthold für die Zurverfügungstellung der Klosterturnhalle für die Proben.






