Bei der Ortschaftsratssitzung am Montagabend im Unterharmersbacher Rathaus nahm die Erörterung der Gestaltung offener Plätze breiten Raum ein.
Ortsvorsteher Ludwig Schütze hat alle Plätze fotografiert und schlug eine Priorisierung vor: »Wir können nur nach und nach eine Neugestaltung realisieren.« Der Platz oberhalb der Kaffeebrücke auf der linken Seite stadtauswärts soll als erstes neu angelegt werden. Das Gelände fällt steil zum Harmersbach hin ab, so dass auch die Verkehrssicherungspflicht erfüllt werden muss. Die Absturzsicherung könnte mit einem kleinen Weg hinunter und einer Plattform gestaltet werden, auf der Personen stehen und den Bach sehen können, erklärte Schütze. Für den oberen Teil neben der Straße wünschten sich die Ortschaftsräte und Ludwig Schütze eine Gestaltung mit Grün.
Der zweite Platz vor der Metzgerei Herrmann und jenseits der Straße Hainbuchenweg ist geschottert und dient als Parkplatz. Schütze stellte einen Plan vom Ingenieurbüro Wald und Corbe vor, der eine optimierte Straßenführung beim Abbiegen auf die Hauptstraße vorsieht, die auch von den anderen Ortschaftsräten positiv bewertet wurde. Die Plätze sollen vorerst mit Grünanpflanzungen gestaltet werden.
Bürgerfrageviertelstunde
Auch in der Bürgerfrageviertelstunde ging es um einen Platz: Markus Lehmann von der Fa. Tannengrünversand Lehmann und Anwohner »Am Adlerteich« beschwerte sich über die Erweiterung der Parkfläche am Adlerteich. Sie wird insbesondere von Wanderern, die auf die Hahn- und Henne-Runde gehen, genutzt. Während der L94-Sanierung hatte die Baufirma dort Material und Maschinen gelagert.
Aus den geschotterten Stellplätzen am Rande der Wiese ist ein großer angeböschter und befestigter Parkplatz geworden, der einen guten Teil der Wiese einnimmt. Die anliegenden Bewohner der Straße seien darüber nicht informiert worden, klagte Lehmann. Die Geländeaufschüttung in dem Bereich führe zu einer Veränderung von Flora und Fauna. Außerdem fehle es in dem Bereich dringend an einer Toilettenanlage und einem Sichtschutz für die Anlieger. Ortsvorsteher Ludwig Schütze verwies auf die ordnungsgemäße Vorgehensweise des Ortschaftsrates. Er werde mit Bürgermeister Günter Pfundstein und Stadtbaumeister Tobias Heizmann über die Angelegenheit sprechen, versicherte er.
Erlebnisweg für Familien
Das Gremium stimmte einstimmig für die von Maria Hättich (Stadtmarketing) vorgestellten Pläne zum »Familienerlebnisweg Herrenholz«. Der Erlebnisweg beginnt am Schützenhaus und führt über den Panoramaweg sechs Kilometer bis zum Herrenholz. Die Fa. Tour Konzept aus Schonach hat den Weg geplant, der zusätzlich an drei Stellen abseits vom Weg Schlenker in den Wald macht. Auf dem Hinweg wird eine Geschichte von einem Wildschwein erzählt, der Rückweg auf derselben Strecke wird als Rallye gestaltet. Der bereits bestehende Eichhörnchenpfad wird in den neuen Weg integriert. Die Anlage Herrenholz soll aufgewertet werden – Rast und Spielstationen sollen zu einem längeren Aufenthalt einladen. Maria Hättich stellte verschiedene Spielgeräte vor, die 8- bis 12-jährige Kinder zum Klettern und Lümmeln animieren. Die Kostenschätzung für den Themenweg liegt bei 54.000 Euro; die Kosten für die Spielgeräte bei 29.000 Euro. Baumaßnahmen am Herrenholzgebäude sind darin nicht enthalten. Für die 83.000 Euro Gesamtkosten gibt es Zuschüsse von 50 Prozent. Das Projekt wird aus dem Etat für Tourismus finanziert. Ortsvorsteher Ludwig Schütze erklärte: »Ich freue mich. Der Erlebnisweg bedeutet eine Belebung und Aufwertung der Anlage.« Am Dienstagabend ging es um die allgemeine Zustimmung des Ortschaftsrates; die Detailplanung erfolgt später. Nach kurzer Diskussion wurde die Zustimmung einstimmig erteilt.
Neue Beschilderung für wichtige Orte
Maria Hättich berichtete über den bestehenden »Schilderwald« in Unterharmersbach. Auf Bildern zeigte sie die Mängel der bestehenden Schilder auf. Während die Stelen in Zell für Fußgänger konzipiert sind, werden in Unterharmersbach Schilder für den rollenden Verkehr gebraucht, erklärte Hättich. Dort seien weniger Fußgänger unterwegs. Die Schilder werden in vier Kategorien unterteilt: Öffentliche Gebäude und Plätze, Hotels ab 30 Betten, Gewerbe und Vesperstuben. Ortvorsteher Ludwig Schütze begrüßte die Initiative und forderte die Ortschaftsräte auf, Ideen für eine neue Beschilderung zu entwickeln. Die zuständige Planerin vom Fachbüro soll ein Konzept erarbeiten und im Ortschaftsrat vorstellen, erklärte Schütze.
Anschluss öffentliche Toilette am Bahnhof
Firmenchef Gottfried Lehmann berichtete von seinem Vorhaben, Wasser und Abwasserleitungen auf seinem Gelände verlegen zu lassen. Mit dieser Maßnahme soll gleichzeitig ein Leerrohr gelegt werden, um die Möglichkeit zu haben, zu einem späteren Zeitpunkt eine Toilette auf dem Bahnhofsbereich ohne großen Aufwand bauen zu können.
Glascontainer in der Josef-Holzer-Straße
Der Glascontainer wurde im Zuge der Sanierung der Landstraße abgebaut. Über einen neuen Standort wurde ausführlich beraten. Eine Entscheidung wurde nicht getroffen.
Haushaltsmittel für kleine Angelegenheiten
Ortsvorsteher Ludwig Schütze formulierte einen Empfehlungsbeschluss an den Finanzausschuss, laut dem der Ortschaftsrat ein Budget für kleine Angelegenheiten im Ortsteil Unterharmersbach erhalten möchte. Alle Ortschaftsräte stimmten dafür. Als Beispiel nannte Schütze einen Handlauf entlang der Rathaustreppe oder die Anschaffung von Tablets für die Räte.
Ausbaggern des Herrenholzweihers
Und noch einmal Herrenholz: Manfred Walter vom Bauamt der Stadt Zell informierte, das die Fa. Schöpf den oberen Weiher am Herrenholz ausbaggern werde. Wegen Fragen zu Artenschutz und Quellenfassungsgebieten musste die Maßnahme verschoben werden. Jetzt werden die Arbeiten in der nächsten Wochen beginnen und dauern drei bis vier Tage. Der Erdaushub wird auf eine Deponie gebracht, erklärte Walter.