Über 500 Mitglieder waren der Einladung zur Mitgliederversammlung der Volksbank Lahr in die Schwarzwaldhalle gefolgt. Aktuelle Informationen zur Bank und die Ehrung der Mitgliederjubilare standen auf der Tagesordnung. Die Live-Reportage von Naturfotograf Klaus Echle zeigte den Zuhörern, wie schön unsere Natur vor der Haustür ist. Dazwischen gab es einen Imbiss.




»Guten Abend im Hombe. Wir freuen uns, dass Sie alle gekommen sind«, begrüßte Moderator Markus Knoll die Gäste. Sein besonderer Gruß galt den Verantwortlichen im Aufsichtsrat der Volksbank, den ehemaligen Aufsichtsräten und dem ehemaligen Vorstand. Außerdem begrüßte er Bürgermeister Günter Pfundstein, Bürgermeisterin Daniela Paletta und den Ortsvorsteher von Bermersbach, Manfred Armbruster. Danach wandte sich Bürgermeister Günter Pfundstein in einer kurzen Rede an die Zuhörer: »Wir freuen uns, dass die Filiale in Zell neu gestaltet wird, das ist ein gutes Zeichen.«
Persönliche Nähe ist die Stärke
Der Aufsichtsvorsitzende der Volksbank, Peter Rottenecker, sprach von schwierigen Rahmenbedingungen für das Bankgeschäft. Zum Thema Negativzinsen bedauerte er: »Man wird belohnt, wenn man Schulden macht und bestraft, wenn man spart. Das tut uns weh.« Die Digitalisierung sieht er als Chance – die Banken sind in einem Veränderungsprozess und die Volksbank investiert in zukunftsweisende Technologien, erläuterte er. Obwohl fünf Filialen in SB-Filialen umgewandelt werden, reduziert die Volksbank ihr Personal nicht. Die persönliche Nähe zu den Kunden sei ein Wettbewerbsvorteil der Bank, die persönliche Beratung wichtiger Bestandteil des Geschäftslebens. In einem kurzen Film wurde eine Generationenberaterin vorgestellt, die langfristig ihre Bankkunden betreut und je nach deren Lebenssituation angepasste Beratung in den finanziellen Angelegenheiten anbieten kann.
Am Ende seines Vortrages nannte Rottenecker einige Eckpfeiler der Geschäftsentwicklung. Die Bilanzsumme hat sich von 2017 zu 2018 um 5,9 Prozent gesteigert. Das Kreditgeschäft ist im selben Zeitraum um 9,3 Prozent gewachsen. Die Kunden-Einlagen haben von 2018 bis 2019 um 4,3 Prozent zugenommen und die Entwicklung des bilanziellen Eigenkapital stieg um 6,5 Prozent.
Fast schon eine Geldentwertung
Vertriebsvorstand Reiner Richter ging in seiner Rede zunächst auf die allgemeine politische Lage und die Krisenherde der Welt und Deutschland ein. Danach wandte er sich thematisch dem Bankgeschäft zu. Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen gesenkt, was zur Folge hat, dass die Volksbank minus 0,5 Prozent auf ihre Einlagen bei der EZB zahlen muss. Alle Bundesrenditen seien zurzeit negativ. »Desto mehr Schulden ich mache, desto größer ist mein Profit. Das kommt schon fast einer Geldentwertung gleich«, stellte Richter fest. Eine vernünftige Geldanlage sei langfristig fast nicht möglich. Als Ausweg solle man seine Gelder streuen – also möglichst breit gefächert anlegen. Dazu zeigte er die Vermögensstruktur der Volksbank auf einem Schaubild, die genau diese Geldanlageform gewählt hat. Dabei biete die Volksbank kompetente Beratung an.
Moderator Markus Knoll meinte dazu lapidar: »Mein Tipp: Das Geld auf den Kopf hauen und dann neues Geld holen von der Volksbank.“ Damit hatte er natürlich die Lacher auf seiner Seite.
Bei der nächsten Gesprächsrunde nahmen Regionalmarktleiter Rainer Griesbaum teil, Mathias Hug (Leiter Kompetenzcenter Zell), Angelika Hoge vom Kundenservicecenter in Ettenheim und Florian Störk, Bereichsleiter der Volksbank Lahr. Rainer Griesbaum ging kurz auf die geschäftliche Entwicklung der Zeller Geschäftsstelle ein und zeigte Fotos vom Stand der Renovierungsarbeiten. Ausführlicher wurde das Kundenservicecenter in Ettenheim vorgestellt, das für alle Fragen der Bankkunden zur Verfügung steht. Die telefonische Beratung wird bis abends 22 Uhr und am Samstagvormittag angeboten und von den Kunden auch genutzt, berichtete Angelika Hoge. Kurz wurden die Möglichkeiten der BankingApp und das Online-Banking vorgestellt.
Schöne Naturbilder
Dann kam das Kontrastprogramm durch den Naturfotografen Klaus Echle, der auf der großformatigen Leinwand seine schönen Naturbilder zeigte. Anschaulich und unterhaltsam erklärte er den Zuhörern, wie Naturfotografie funktioniert und wieviel Vorbereitung, Geduld und Ausdauer es braucht, um ein Tier in seinem natürlichen Umfeld zu fotografieren. Er zeigte in seinen Bildern die Natur vor unserer Haustür, die er als Förster genau kennt. Engagiert hat er sich besonderen Tierarten gewidmet, die er in Fotogeschichten ausführlich vorstellt. Amüsant fand das Publikum seine Geschichte vom verrückten Auerhahn Fritz und die rührende Erzählung von der Füchsin Sophie, die er zu seiner persönlichen Freundin erklärte, weil sie so zutraulich war.
Nach einem Imbiss für alle Gäste, der von der Metzgerei Wagner vorbereitet und vom Musikverein Unterharmersbach in kurzer Zeit serviert wurde, ging es im Programm weiter. Aufsichtsratsvorsitzender Peter Rottenecker stellte das neue ökologische Projekt der Volksbank vor: Unsere Region summt und brummt. Dazu hat die Volksbank schon Blühwiesen angelegt. Außerdem gibt es Fachvorträge, Mitmach-Aktionen und eine Online-Plattform.
Die Spendenübergabe an örtliche Vereine ist eine schöne Tradition bei der Mitgliederversammlung. Die Volksbank verzichtet auf Geschenke an die Mitgliedsjubilare und spendet das Geld stattdessen. Je 500 Euro erhielten in diesem Jahr: Die Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen in Zell, Gengenbach, Nordrach, Biberach und Oberharmersbach, die Naturfreunde und der Imkerverein Gengenbach und die Berg- und Wanderfreunde Schwaibach.
Nach der Ehrung der langjährigen Mitglieder ging das offizielle Programm der dreistündigen Veranstaltung zu Ende. Für die Gäste gab es Gelegenheit zu Gesprächen, bevor sie mit Bussen wieder zurückgebracht wurden.
192 Ehrungen für langjährige Mitglieder im Geschäftsbereich Gengenbach/Zell
Die Volksbank pflegt die schöne Tradition, bei ihrer Mitgliederversammlung langjährige Mitglieder zu ehren. Mitglieder der Genossenschaftsbank werden ab 40 Mitgliedsjahren in 10 Jahresabschnitten geehrt.
Die Jubilare, die am Dienstagabend in der Schwarzwaldhalle anwesend waren, erhielten ihre Ehrenurkunde persönlich auf der Bühne. Für 60 Jahre Mitgliedschaft bei der Volksbank wurden geehrt: Arthur Berger und Alfred Lehmann aus Oberharmersbach, Friedrich Isenmann aus Zell (vertreten durch seine Ehefrau Viktoria) und Joachim Klimsch aus Gengenbach.
Für 50 Jahre Treue zur Volksbank wurden geehrt: Herbert Kiefer, Unterharmersbach; Alfons Büdel, Ludwig Moser und Franz Trautwein aus Biberach; aus Oberharmersbach Reinhold Huber, Franz Lehmann, Hubert Müller und Waldemar Munz; aus Nordrach Heinz Glatz; aus Berghaupten Josef Jülg und Heinrich Kranz; aus Reichenbach Hubert Kälble und Hans Georg Wußler; aus Ohlsbach Peter Laible; aus Schwaibach August Schubert; aus Bermersbach Walter Männle; aus Gengenbach Günter Blazer, Werner Lehmann, Bernhard Morlok und die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Volksbank wurden geehrt: Aus Zell Kornelia Brosamer, Mathias Hertwig, Martin Kienzler, Elisabeth Kienzler, Margarete Kussi und Marianne Stenzel; aus Unterharmersbach Werner Faißt, Werner Kuderer und Helmut Scherer; aus Oberharmersbach Maria Fritsch, Anna Herrmann und Meinrad Lehmann; aus Biberach Reinhard Hug und Jürgen Kroker; aus Nordrach die Trachtengruppe Nordrach; aus Berghaupten Günter Herrmann; aus Gengenbach Walter Otter.