Mit Maschinenbau-Ingenieur Tobias Roser hat die Firma AAM-Metaldyne in Zell a. H. einen neuen Werksleiter. Während Dr. Dirk Landgrebe als Geschäftsführer für die europäischen und die chinesische Niederlassung von AAM zuständig ist, leitet Tobias Roser seit März 2019 den Standort in Zell-Unterharmersbach mit insgesamt 600 Mitarbeitern. Mit hohen Investitionen soll das Zeller Umformwerk zu einer Vorzeigeschmiede werden.
Tobias Roser ist bereits im Mai 2016 zur Firma Metaldyne nach Unterharmersbach gekommen. Die ersten beiden Jahre hat Tobias Roser die Bereiche Instandhaltung und Werkzeugbau geleitet. Nun ist er zum Werksleiter aufgestiegen und verantwortet das Gesamtunternehmen von der Produktion über das Personal bis hin zum Controlling.
Nach dem Besuch des Oken-Gymnasiums in Offenburg hat Tobias Roser ein Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule in Offenburg absolviert. Danach war er vier Jahre technischer Projektleiter und weitere vier Jahre technischer Leiter der Firma Neumayer Tekfor in Hausach. Die nächste Station seiner beruflichen Laufbahn war das Umformwerk Hirschvogel in Eisenach, wo Tobias Roser ebenfalls technischer Leiter war.
Im Jahr 2016 kehrte der gebürtige Niederschopfheimer von Thüringen in die Ortenau zurück. Er ist 40 Jahre alt, verheiratet und hat einen einjährigen Sohn. Die freie Zeit neben seinem intensiven Berufsalltag verbringt Tobias Roser mit seiner Familie. In seinem Heimatort baut die Familie Roser gerade ein Wohnhaus, um hier langfristig sesshaft zu bleiben.
Investitionen auf Rekordniveau
Auch bei AAM in Zell hat der neue Werksleiter die Zukunft fest in den Blick genommen. »Aus dem ehemaligen Metaldyne-Werk soll nun ein AAM-Werk werden – sozusagen Teil der Familie«, macht Tobias Roser die starken Eingliederungsprozesse deutlich. Der amerikanische Mutterkonzern AAM, ein börsennotiertes Familienunternehmen, hat weltweit 90 Werke und für diese hohe Standards formuliert. Diese gelten unter anderem für die Arbeitssicherheit und die Qualitätssicherung. Ein großes Projekt für das Werk Zell ist die Einführung des ERP-Software-Systems, das weltweit bei AAM zum Einsatz kommt. »Eine spannende Aufgabe« nennt der neue Werksleiter seine umfassenden Aufgaben und die Veränderungsprozesse im Unternehmen.
»Wir wollen wieder ein attraktiverer Arbeitgeber werden«, betont Tobias Roser die großen Anstrengungen. Diese lassen sich auch mit Zahlen hinterlegen. Im Jahr 2019 werden 12 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Für das Jahr 2020 sind mit weiteren 14 Millionen Investitionen auf Rekordniveau geplant. Die Arbeitsplätze werden aufgewertet, neue Lüftungsanlagen und neue Beleuchtungen installiert, alte Fertigungsanlagen durch neue ersetzt. »Aus AAM in Zell soll eine Vorzeigeschmiede werden«, unterstreicht Tobias Roser.
Zu den Umstrukturierungs-Maßnahmen gehört auch die Rückkehr zum regulären 3-Schicht-Betrieb. Schrittweise wurden bereits die ersten Bereiche umgestellt, weitere werden folgen. Der leichte Abschwung am Markt erleichtere die Umsetzung des 3-Schicht-Betriebs, so Tobias Roser. Seit Herbst 2018 verzeichne AAM in Zell Auftragsrückgänge im einstelligen Prozent-Bereich, habe aber dennoch eine insgesamt gute Auftragslage.
Nicht zuletzt soll auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft auch die Ausbildung von jungen Nachwuchskräften helfen. Aktuell werden bei AAM 40 Auszubildende auf das Berufsleben vorbereitet – die Lehrwerkstatt wurde bereits runderneuert und mit neuen Maschinen ausgestattet.
Differential-Kegelräder für alle Fahrzeuge
Hinter der Modernisierung des Unternehmens stehen auch wirtschaftliche Interessen. AAM in Zell soll für die Zukunft sicher aufgestellt werden und profitabel bleiben. In diesem Jahr wird das Unternehmen einen Umsatz von 160 Millionen Euro erwirtschaften. Da das Werk Zell räumlich begrenzt ist, könne man Wachstum nur damit erzielen, indem man komplexere Teile fertigt.
»Wir haben keine Zukunftsängste«, betont Werksleiter Tobias Roser. 65 Prozent der Produktion in Zell entfallen auf die Herstellung von Differential-Kegelrädern. Diese werden für jedes Auto benötigt, unabhängig von der Antriebstechnologie. Für das Jahr 2020 kalkuliert AAM mit einem leichten Wachstum. »Wir wollen nachhaltig erfolgreich bleiben und unseren Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld bieten«, blickt Werksleiter
Tobias Roser zuversichtlich in die Zukunft.