Bei guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit feierte am Samstag, 15. Juni 2019, Franz Xaver Riehle, Hauptstraße 176, seinen 95. Geburtstag. Er ist der älteste gebürtige Unterharmersbacher im Ort und für Bürgermeister Günter Pfundstein und Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner war es Ehrensache, den Jubilar zu besuchen und zu beglückwünschen.
Obwohl ihn eine schwere Kriegsverletzung schon in jungen Jahren einschränkte und behinderte, meisterte Franz Xaver Riehle sein Schicksal in bemerkenswerter Weise und er kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Gerne kommt er mit seinen Mitbürgern bei kleinen Spaziergängen ins Gespräch. Täglich liest er die Zeitung und der kleinen Politik im Ort und der großen Politik in der Welt gehört sein Interesse. Gerne erzählt er von früheren Zeiten, als statt Autos noch Kuh- und Ochsengespanne auf der einzigen Straße durch den Ort, der Hauptstraße, fuhren und man staunt wirklich, sein Gedächtnis ist hervorragend. Mit Freude und Stolz hat er mitverfolgt, wie Unterharmersbach mit der Sanierung der L94 ein neues Gesicht bekommen hat.
Eigentlich sollte Franz Xaver Riehle als Sohn des Hambacher Riehle-Schmieds in dessen Fußstapfen treten. Doch bevor er die Lehre beendet hatte, wurde er in den Krieg eingezogen. Als Panzersoldat war er im Balkan und im russischen Südabschnitt am schwarzen Meer im Einsatz. Im November 1944 wurde er in Ungarn schwer verwundet. Im Lazarett in Wien musste ihm trotz aller Bemühungen der Ärzte das linke Bein bis oberhalb des Knies amputiert werden. Damit war es für ihn unmöglich geworden, den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
Als Schwerkriegsbeschädigter musste er in den Folgejahren wegen seiner schweren Verwundung immer wieder Einschränkungen und Krankenhausaufenthalte auf sich nehmen. 1960 fand er in der damaligen Firma Holzer einen Arbeitsplatz, an dem er als zuverlässiger und fleißiger Mitarbeiter 20 Jahre lang tätig war.
1961 heiratete der Jubilar Rosa aus Wittelsbach/Schuttertal. Aus der Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor. Ein schwerer Schicksalsschlag war der unerwartete Tod seiner Frau im Jahre 1975. Die beiden älteren Töchter übernahmen nun den Haushalt und die beiden jüngeren Geschwister fanden bei der Familie des Bruders ein neues Zuhause.
Heute versorgen Tochter Hildegard und ihre Familie den Jubilar, der sich wohlfühlt und bei ihnen bestens aufgehoben ist. Zum halbrunden Geburtstag gratulieren zwei Enkel dem Opa. Zu den Gratulanten zählten auch die Vertreter des VdK, die ihm herzlich gratulierten und ihm für seine Treue als VdK-Mitglied seit der Gründung des Verbandes 1950 dankten.