Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien wird in der Unterharmersbacher Grundschule kein Unterricht gehalten. Bevor sich alle für das restliche Jahr von ihren Klassenzimmern verabschieden, steht die Weihnachtsfeier auf dem Stundenplan.




Die wurde – genau wie immer – wieder mit viel Liebe zum Detail von den Schülerinnen und Schülern zusammen mit ihren Lehrerinnen beziehungsweise ihrem Lehrer vorbereitet. Es gab jede Menge Musik, adventliche Gedichte und natürlich das traditionelle Krippenspiel.
Die Pausenhalle war rappelvoll. Schließlich wollten die Eltern und Großeltern, Tanten, Onkel und Geschwisterkinder sehen, was auf die Bühne kam.
Den Anfang machten die Flötenkinder mit Daniela Polap. Sie entlockten ihren Instrumenten die Klassiker der Weihnachtshitliste. »Alle Jahre wieder«, »Ihr Kinderlein kommet«, »Kling Glöckchen«, »Jingle Bells« und »Lasst und froh und munter sein« waren die perfekte Einstimmung auf das, was die Gäste noch erwartete. Überhaupt: Musik gab es jede Menge – von
Winterkindern und dem ersten Schnee, das Schneeballschlacht-Lied und »Leise rieselt der Schnee«. Ganz so, wie es Zeremonienmeisterin Karin Alst angekündigt hatte. »Es will einfach kein Schnee kommen«, sagte sie zur Begrüßung. »Deshalb haben wir viele Lieder vom Schnee vorbereitet und versuchen ihn herbeizusingen. Das Christkind und der Weihnachtsmann sind da zuverlässiger«, ergänzte sie mit einem Augenzwinkern. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass es das Wichtigste sei, dass wir das Fest im Kreise unserer Lieben feiern können. Das war auch das Thema des Redebeitrags des Elternbeirats. Der Advent sei eine kostbare Zeit, in der man frohe Stunden mit der Familie verbringen könne. »Die Weihnachtsbotschaft ist in uns allen – das ganze Jahr«, wenn da nicht ein kleiner Teufel names Erwartungshaltung wäre. Der verursache viel von dem Stress – eigentlich ganz unnütz, ging der Gedanke weiter. »Denn Weihnachten ist trotzdem, ganz egal was nicht perfekt erledigt ist.«
Abwechslungsreich war das Programm, das außer der Musik noch viel anderes zu bieten hatte. Die Klasse 1 hatte sich rote Mützen aufgezogen und zeigte einen besinnlichen Lichtertanz, der mit viel Applaus bedacht wurde. Bei dem Beitrag der zweiten Klassen wurde klar, dass die mit Schleifen und Süßigkeiten geschmückte Tanne auf der Bühne nicht nur Deko ist, sondern zum Bühnenbild gehört. Die Zweitklässler hatten das Gedicht von der Weihnachtsmaus einstudiert und spielten es mit viel Elan. Die 3a hatte Wünsche vorbereitet, die den Sternenhimmel heller machen. Sie wünschten mehr Gelassenheit, Großzügigkeit, Ehrlichkeit, Mut, Frieden, Toleranz, Zeit, Mitgefühl und Rücksicht.
Die 2b erzählte die Geschichte vom Hasen, der Ostern verschlafen hatte und nun an Weihnachten zum Einsatz kam.
Für das Krippenspiel war die Klasse 4 zuständig. Die traditionelle Geschichte wurde in diesem Jahr mit ein paar menschlichen Spitzen aufgepeppt und erhielt so zusätzliche Aspekte. Die Wirtin des Gasthauses, an dem Maria und Josef anklopften, war in der Version der Grundschüler eine hartherzige, äußerst aufs Geschäft bedachte Frau, die aus der Volkszählung maximalen Profit schlagen wollte. Dabei blieb die Menschlichkeit auf der Strecke. Ihr Mann, der Koch des Gasthauses, gewährte Maria und Josef dennoch Unterschlupf im Stall. Die Geschichte nahm ihren Lauf – und schlussendlich erfüllte doch Menschlichkeit und Liebe das Herz der Wirtin, als sie das Jesuskind gesehen hatte.
Bei Gebäck und Getränken, die der Elternbeirat angeboten hatte, ließen alle nach der Feier die Schule für dieses Jahr ausklingen. Auf den Freitag vor Weihnachten hat Schulleiterin Karin Alst nämlich ganz im Sinne ihrer Schützlinge einen der beweglichen Ferientage gelegt.