Bei der Ortschaftsratssitzung am Montagabend berichtete Gabi Schneider von der Tourist-Information über zwei neue Projekte. Das Gremium stimmte beiden Vorhaben zu.
Naturerlebnisse für Familien, die im Schwarzwald Urlaub machen, seien gefragt, berichtete Gabi Schneider. In Zell gäbe es jedoch nur den Bachsteig, der in diesem Sommer wegen Wassermangel nur drei Wochen geöffnet werden konnte, bedauerte sie. Sie stellte dem Ortschaftsrat die Idee eines Familienerlebnisweges vor. Auf dem Weg sollen Kinder Anreize für Erlebnisse in der Natur gegeben werden, die mit einfachen Mitteln zu realisieren sind. Der Bereich Herrenholz biete hierfür gute Voraussetzungen, erörterte Schneider. Es soll zwei Strecken geben: Die eine beginnt beim Parkplatz »Alter Wald« und die andere beim Parkplatz »Herrenholz«. Eine Strecke könne als Kinderwagenweg gestaltet werden, der andere Weg auf schmalen Pfaden ans Ziel führen. Beide Wege träfen zusammen auf dem schon bestehenden »Eichhörnchenpfad« im Herrenholz. Dieser könnte in den neuen Weg integriert und mit neuen Stationen aufgerüstet werden. Die Konzeption würde vom Dachverband Schwarzwaldtourismus erstellt und koste 12.000 Euro, wobei eine Förderung von 60 Prozent des Nettobetrages beantragt werden kann.
Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner begrüßte das Projekt und wünschte sich die Unterstützung des Ortschaftsrats. Damit es in den Haushalt 2019 eingestellt werden kann, erfolgte am Montagabend die Abstimmung: Alle Mitglieder votierten dafür. Gabi Schneider informierte über den weiteren Zeitplan. Falls die Konzeptionskosten genehmigt werden, kann im Jahr 2019 der grobe Streckenverlauf geplant werden sowie die Feststellung der Grundstückseigentümer und die Ideensammlung erfolgen. Im Jahr 2020 könnte der Familienerlebnisweg angelegt werden.
Naturnahes Dorf
Gabi Schneider berichtete von einem weiteren Projekt für Unterharmersbach. Es heißt »Natürlicher Dorfurlaub Schwarzwald (NaDU!)« und beinhaltet Beratungsleistungen der Schwarzwald Tourismus GmbH. Schneider betonte: »Wir werden beraten, was wir im Tourismus besser machen können. Unsere Übernachtungszahlen sind rückläufig, wir müssen neue Dinge ausprobieren.« Im Mittelpunkt des Projekts stehen Dörfer und ihre Kleinvermieter, Anbieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern, Pensionen, Gasthöfe, Bauernhöfe, Gastronomiebetriebe sowie Produzenten regionaler Produkte. Unterharmersbach wurde bei der Bewerbung für das Projekt berücksichtigt. Die Kosten werden gefördert und belaufen sich für die Stadt Zell auf jeweils 1.000 Euro für die Jahre 2019 und 2020. Die Beratungsleistung zum Beispiel für die Kleinvermieter und Selbstvermarkter kostet 100 Euro pro Stunde. Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner berichtete von der Auftaktveranstaltung im August, bei der Vertreter der Schwarzwaldtourismus GmbH in Unterharmersbach zu Besuch waren. »Unsere Infrastruktur passt zu dem Projekt, wir sollten es durchführen.« Nach längerer Diskussion votierten die Ortschaftsräte einstimmig für das Projekt.
Insgesamt 21 Orte nehmen an dem Projekt teil. Bereits am 29. August fand im Rathaus Zell ein Vorort-Termin mit Heide Glasstetter von der Schwarzwald-Tourismus und Berater Dr. Zimmer
statt. Beide stellten die Ziele des Projekts vor. Bei dem Gespräch dabei war Gabi Zimmermann, Wirtesprecher Paul Lehmann sowie Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner. Bei den anschließenden Begehungen wurden die Walderholungsanlage Herrenholz und der Fürstenberger Hof sowie die Seitentäler mit ihren »Ferien auf den Bauernhof«-Angeboten besichtigt. Die Resonanz war sehr gut. Noch dieses Jahr wird eine Auftaktveranstaltung für die Kleinzimmervermieter und Selbstvermarkter stattfinden.
Herrenholz-Weiher
Weiter hinaus schiebt sich die Entschlammung der beiden Herrenholz-Weiher. Der geplante Termin im Mai musste entfallen, da in dieser Zeit der Lebensraum von Jungtieren, wie zum Beispiel Kaulquappen, besonders geschützt ist. Die Maßnahme wurde daher auf den Herbst verschoben. Die beauftragte Firma Schöpf wird die Weiher jedoch erst ausheben können, wenn die Böschungen abgetrocknet sind. Auch wenn in 14 Tagen eine erneute Vor-Ort-Besichtigung angesetzt ist, wird mit der Ausführung der Arbeiten wohl nicht vor Mitte November begonnen werden können.



