Mit einem Dankgottesdienst in der Zeller Stadtpfarrkirche St. Symphorian feiern am Freitag, 5. Oktober, um 13 Uhr Agnes und Rudi Beeh, das Fest ihrer goldenen Hochzeit.
Von einigen kleinen altersbedingten Beschwerden abgesehen ist das Jubelpaar geistig und körperlich bewundernswert rüstig. Sie kümmern sich täglich gemeinsam mit Liebe und Fleiß um den Garten und das Haus, das sie gemeinsam 1979 nach dem Abriss des alten Hauses in der Hauptstraße 156 gebaut hatten. Für die fünf Enkel sind sie als Großeltern immer da, wenn sie gebraucht werden. Als gute Mitbürger sind bei den Nachbarn und im Ort hoch angesehen.
Aktiv in der Frauengemeinschaft
Agnes Beeh kam 1944 in ihrem Elternhaus, Hauptstraße 156, als jüngstes Kind der Eltern Theresia und Matthäus Kuderer auf die Welt. Nach der Schulzeit absolvierte sie die einjährige Hauswirtschaftsschule in Gengenbach. Danach, 1959, arbeitete sie in der Zeller Keramik in der Abteilung »Hahn und Henne« als Malerin. Unzählige Tassen, Teller, Schüsseln bemalte sie mit dem weltberühmten Dekor. Sie war bei ihren Vorgesetzten als sehr fleißige und talentierte Mitarbeiterin geschätzt und bei den Kollegen wegen ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft beliebt. Als das dritte Kind 1976 auf die Welt kam, gab sie die Stelle schweren Herzens auf, um ihre Kinder und den Haushalt zu versorgen.
Um die Belastungen für das neue Haus tragen zu können, nahm sie in der damaligen Firma Holzer eine Stelle als Reinigungskraft in den Abendstunden an. Ab 1992 wurde sie Mitarbeiterin der Stadt Zell. Als beliebte und bewährte Reinigungskraft sorgte sie zunächst in der Schwarzwaldhalle und danach 22 Jahre im Kindergarten »Kleine Wolke« in Unterharmersbach für Sauberkeit. Auch hier war sie bei den Vorgesetzten und Eltern sehr beliebt. 2007 ging sie in Ruhestand. Bis zur Auflösung im vergangenen Jahr gehörte sie 42 Jahre der Zeller
Frauengemeinschaft an. Besonders lagen ihr dabei die gemeinsamen Abende zweimal im Monat sowie die Besuche im Altersheim und die Umrahmung kirchlicher Feste am Herzen. Noch heute trifft sie sich einmal im Monat mit den noch sechs verbliebenen Mitgliedern der Frauengemeinschaft. Lange Jahre pflegte sie aufopfernd in ihrem Haushalt ihre Mutter sowie ihre Schwiegermutter. Eine schwierige Aufgabe, die sie Tag und Nacht forderte. Umso mehr freut sie sich, dass ihre zwei Töchter den Beruf als Krankenschwester und Altenpflegerin gewählt haben, um auch anderen nach ihrem Vorbild zu helfen.
Kunst, Musik und Religion
Rudi Beeh kam als jüngster der zwei Söhne von Maria und Karl Beeh 1939 ins »Korbmachers« in der Zeller Grabenstraße zur Welt. Nach der Schulzeit begann er 1953 in der Zeller Keramik eine Lehre als Keramikmaler, zu dessen Berufsbild auch die Schablonenschneiderei gehörte. In diesem Berufszweig arbeitete er bis 1990. Er galt als sehr begabter Mitarbeiter, der seine Aufgaben stets mit Können und Genauigkeit erledigte. Als es in den 1990er Jahren in der Keramikindustrie zu kriseln begann und auch die Zeller Keramik nicht davon verschont war, wechselte Rudi Beeh nach 37 Jahren Betriebszugehörigkeit zur Firma Clio Schreibgeräte nach Wolfach. Hier arbeitete er, bis er 2003 in Rente ging. Besonders fühlt er sich der Zeller Pfarrei St. Symphorian verbunden, für deren Belange er sich zehn Jahre als sachkundiges und angesehenes Mitglied des Pfarrgemeinderates einsetzte. In der Freizeit gehörte die ganze Liebe von Rudi Beeh dem Zitherspielen, das er in Zell beim Mandolinenverein erlernt hatte. Als der Zeller Verein aufgelöst wurde, fanden sich aus dem ganzen Schwarzwald Zitherspieler in Hornberg zusammen, um einmal wöchentlich zu üben. Außerdem treten sie gemeinsam in ganz Baden bei festlichen Anlässen auf. Eine weitere musische Begabung von Rudi Beeh zeigt sich auch in zahlreichen Bildern und Gemälden von ihm, die das ganze Haus schmücken. Von dem berühmten Zeller Maler Ernst-Peter Huber hatte er in Winterkursen der Volkshochschule das Rüstzeug dafür bekommen.
Vorhang auf für das gemeinsame Leben
Das Jubelpaar lernte sich bei der Arbeit in der Zeller Keramik kennen. Beim Theaterabend der Unterharmersbacher Landjugend »funkte« es und sie wurden ein Paar. 1968 war in der Stadtkirche Hochzeit und das elterliche Haus der Braut wurde die gemeinsame Wohnung, bis 1979 der Neubau, »unser Lebenswerk,« – wie Rudi Beeh bekräftigt – entstand. Aus der Ehe gingen zwei Buben und zwei Mädchen hervor, die alle verheiratet sind und den Großeltern fünf Enkel geschenkt haben. Die Heimatzeitung wünscht dem Jubelpaar Gesundheit, Glück und noch viele gemeinsame Jahre.