Die Besucher des Osterkonzerts erlebten eine mitreißende musikalische Reise um die Welt. Einer der besonderen Höhepunkte bildete das koreanische Volkslied »Arirang«, das alle Akteure des Abends – den Männerchor Liederkranz Unterharmersbach, den Frauenchor CanTanten und die Instrumentalisten – zu einem harmonischen Klangkörper vereinte. Für Freude sorgte am Sonntagabend auch das Jubiläum der CanTanten. Seit 20 Jahren bereichert der Frauenchor unter der Leitung von Dirigentin Bärbel Neunzig den Konzertabend des Männerchors mit besonderen Klangfarben.








»Unsere Wiege stand vor 20 Jahren beim MGV«, erinnerte Moderatorin Petra Glaser vom Frauenchor CanTanten. Ziel sei es damals gewesen, das Osterkonzert des Männerchors um eine neue Facette zu bereichern. Dies sei bis heute gelungen. Petra Glaser dankte sowohl dem MGV als auch Dirigentin Bärbel Neunzig, die seit zwei Jahrzehnten diesen gemeinsamen Weg gegangen sind. Die CanTanten, so Petra Glaser, singen fröhlich und schwungvoll, manchmal melancholisch, in deutsch, englisch und französisch – und immer mit Begeisterung!
Diesem musikalischen Anspruch wurden die CanTanten am Ostersonntag einmal mehr gerecht. Mit dem Kinderlied »Brown girl in the ring« und »I’m walking« sorgten sie für viel Schwung. Gefühlvoll intonierten sie die Ballade »500 Miles«. Beim Klassiker »The Rose« wurde Solistin Angelika Laszlo von Dirigentin Bärbel Neunzig am Klavier hervorragend in Szene gesetzt. Angelika Laszlo war es auch, die mit ihrer klaren, kraftvollen Stimme beim Sister-Act-Ohrwurm »I will follow him« so richtig aufdrehte. Als Zugabe sangen die CanTanten das Volkslied »Kein schöner Land« und erhielten auch dafür begeisterten Applaus.
Mit leichtem Blut
In bester Konzertlaune präsentierte sich zum Auftakt des Osterkonzerts der Männerchor Unterharmersbach. Mit sicheren, kraftvollen Stimmen, sehr einfühlsam und getragen, intonierten die 32 Sänger unter der Leitung von Dirigent Thomas Dreher das geistliche Lied »Von guten Mächten wunderbar geborgen«. Vorsitzender Karl-Michael Kunner erinnerte an den verstorbenen Ehrenvorstand Werner Schätzle, der den Unterharmersbacher Männerchor wesentlich geprägt hat.
Leicht und beschwingt ging die musikalische Reise des Männerchors danach zum »Vater Rhein«. Klar artikuliert schwärmten die Männer von den Reben und vom schönen Mädchen. Bei Thomas Drehers Lieblingslied »Da drauß’n im Wald« hatte der Chor den österreichischen Akzent exakt herausgearbeitet. »Mit leichtem Blut« wandelte die Sängerschar auf die Spuren von Walzerkönig Johann Strauß. Bei seiner schnellen Polka lebte auch das Begleitensemble mit Pianistin Inessa Schwidder, Bassist Ewald Glatz und Schlagzeuger Achim Bührer schwungvoll auf. Den Zauber der Natur besang der Männerchor mit der englischen Weise »Morning has broken« ehe er der Schönheit Violetta »O bella Ciao« sagte. Die italienische Leichtigkeit und Lebensfreude beflügelte auch die Unterharmersbacher Sänger.
Frauen und Männer
Den zweiten Teil des Abends gestalteten die CanTanten und die »Unterharmersbach Boygroup«. Unter der Leitung von Thomas Dreher und ebenfalls moderiert von Karl-Michael Kunner begaben sich die Badewannen-Singers auf die Spuren ihrer großen Vorbilder Comedian Harmonist, Bläck Fööss und Wise Guys. Die Lieder »Veronika, der Lenz ist da«, »Männer« und »Deutsche Bahn« waren so recht nach dem Geschmack des Publikums. Mit dem eindringlichen Lied »Do you hear the people sing« erweiterte das Ensemble ihr Repertoire um eine Musical-Melodie. Als Solisten beeindruckten Dirigent Thomas Dreher, Tenor Jörg Leisinger und Tenor Simon Esslinger. Mit Spaß und Können boten sie hohen Unterhaltungswert.
Zum großen Finale präsentierten sich die CanTanten und der Männerchor gemeinsam den Konzertbesuchern. Mit dem Traditional »An Irish Blessing« ging die Reise zunächst nach Irland, ehe Chor und Instrumentalisten mit dem koreanischen Volkslied »Arirang« für musikalische Gänsehautmomente sorgten. Die Pentatonik-Musik übertrug den fernöstlichen Klangzauber in die Schwarzwaldhalle. Eine reife Leistung bot Querflötistin Nelia Metzler, die konzentriert und ausdrucksstark die Melodiestimme intonierte. Karl-Michael Kunner dankte der aktiven Musikerin der Zeller Stadtkapelle für ihren gelungenen Auftritt mit dem Maskottchen der olympischen Winterspiele.
Moskau und Amerika waren die nächsten Stationen, die der Männerchor, nun wieder alleine, ansteuerte. Das Spiritual »Down by the riverside« war mit dem Text von Otto Groll unterlegt. »Lasst und singen, singen, singen und froh durchs Leben gehn« heißt es dort, was auch als Leitmotiv über dem gelungenen Osterkonzert 2018 stehen könnte. Der große Schlussapplaus des begeisterten Publikums galt nicht zuletzt Dirigent Thomas Dreher, der seinem Männerchor wieder einen musikalischen Maßanzug verpasst hatte. »Er hat ein großes Gespür für solche Perlen«, unterstrich Vorsitzender Karl-Michael Kunner seine gelungene Liedauswahl. Er zog seinen Hut auch vor den Sängern für ihren großen Einsatz. Mit Johann Strauß‘ leichter Polka »Mit leichtem Blut« klangen drei Stunden Konzertgenuss beschwingt aus.