Die Hambacher Kilwi wurde wieder einmal mehr ihrem Ruf gerecht, die größte und schönste zu sein. Obwohl der Himmel am Samstag und auch noch am Sonntagmorgen wolkenverhangen und die Temperaturen spürbar zurück gegangen waren, zog es wieder riesige Scharen von Besuchern zur Kilwi nach Unterharmersbach.










So waren am Sonntag die offiziellen Parkplätze bis hinein ins Hinterhambachtal bis auf den letzten Platz besetzt. Aus dem ganzen Ortenaukreis waren die Kilwibesucher, oft auch mit dem Fahrrad, gekommen, um den Markt zu besuchen und im Festzelt miteinander zu feiern. Viele Gäste aus dem Elsass, aus der Schweiz sowie aus den Großräumen Karlsruhe und Stuttgart wollten unbedingt die Hambacher Kilwi miterleben. Die Umfahrung wegen der Sanierung der L94 hielt die Besucher nicht ab. Im Gegenteil: Sie lobten die Umfahrungsstrecke bis hin zum Kilwiplatz als vorbildlich. Ab Mittag drängten sich an den 150 Marktständen daher die Menschen und die Händler machten strahlende Gesichter: »Hier haben wir eine ganz treue Stammkundschaft. Die kommt bei jedem Wetter. Es wird wirklich gut gekauft.«
Frühschoppenkonzert mit der Trachtenkapelle
Als die Trachtenkapelle Unterharmersbach mit dem Frühschoppenkonzert begann, war das Festzelt bis auf den letzten Platz besetzt. Die Musikerinnen und Musiker unter der temperamentvollen Leitung von Stefan Polap präsentierten sich bei ihrem traditionellen Frühschoppenkonzert in glänzender Form. Unermüdlich spielten die Musikerinnen und Musiker auf und erst nach Zugaben durfte die frenetisch gefeierte Musik- und Trachtenkapelle Unterharmersbach die Bühne verlassen. An die hervorragenden Leistungen der Musikkapelle knüpfte Christian Müller und seine böhmisch-mährische Blaskapelle nahtlos an. Bekannte Polkas, Ohrwürmer und auch Evergreens von Mosch wurden perfekt und mit Herz dargeboten. Das Publikum war begeistert und hingerissen. Überall im Zelt saßen frohgelaunte Menschen, die das Finale der Kilwen im Tal feierten. Jetzt strahlte auch die Sonne wieder und die letzten Wolken am Himmel verschwanden, so dass das Festzelt stets bis auf den letzten Platz mit Besuchern von überall her gefüllt war.
Küche blieb kalt
Die bewährte Mannschaft des FVU als »Festwirt« unter der Leitung vom Kilwi-Teamchef Michael Hirt, unterstützt vom zweiten FVU-Vorsitzenden Martin Schwarz, hatte mit ihren über 100 Helfern alle Hände voll zu tun, um die Gäste mit Speis und Trank zu versorgen. Stau gab es am Sonntagmittag nur bei den begehrten Kilwi-Hähnchen, die Hähnchen-Chef Hubert Schwarz mit seinen Helfern pausenlos gleich an mehreren Grillautomaten zubereitete. Auch im kleinen Zelt an der Schwarzwaldhalle, das von den Sportkeglern bewirtet wurde, und in der Schwarzwaldhalle beim vom DRK-Ortsverein Ober- und Unterharmersbach kredenzten Kaffee und Kuchen herrschte Hochbetrieb. Die Unterharmersbacher Abteilungsfeuerwehr war im Volleinsatz bei der Bewirtung rund um das Rathaus, wo besonders die Frauen der Feuerwehrmänner zeigten, dass sie auch »ihren Mann« stehen können.
Routinierter Fassanstich
Einen tollen Start erlebte die Kilwi am Samstagabend. Schon beim traditionellen Festbier-Fassanstich durch Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner, assistiert vom Festwirt Michael Hirt und dem zweiten FVU-Vorsitzenden Martin Schwarz, Kilwi-Werbechef Sven Bühler sowie dem Kronenbier-Repräsentanten Markus Müller, drängten sich die Besucher. Mit nur einem kräftigen Schlag schlug der Ortsvorsteher routiniert den Spunden raus und den Zapfhahn ein. Dann lief das Bier ohne Pause und gerne standen alle in einer Riesenschlange an, um vom ersten Fass dieser Kilwi ein Glas Freibier zu erhalten. Auch für die Frauen hatte sich diesmal Festwirt Michael Hirt etwas einfallen lassen. Auf seine Initiative hin stiftete die Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg für jede Besucherin ein Glas kühlen Sekts. Eine diesmal besonders große Abteilung der Musikkapelle Unterharmersbach unter der bewährten Leitung von Patrick »Friedel« Friedmann spielte dabei unermüdlich auf und die Besucher schunkelten und klatschen begeistert mit. Von da an herrschte im Festzelt beste Kilwistimmung, die im Anschluss an den Fassanstich von der Partyband »Wilde Engel« mit einem Musik-Programm der Superlative nochmals gesteigert wurde.
Friedlicher Freitagabend
Mit einer Sommer-End-Party wurde die Kilwi am Freitagabend eröffnet. Auch hier strömten die Massen und das Festzelt war voll wie schon lange nicht mehr. Die Stimmung war bestens und vor allem friedlich. Die Sicherheitskräfte hatten, bis auf einen alkoholisierten und kampfeslustigen Besucher, einen ruhigen Abend. Sonst gab es keine einzige Schlägerei und es herrschte Jubel, Trubel, Heiterkeit. Vielleicht trug auch dazu bei, dass nach Mitternacht die dröhnenden Bässe weitgehend aus den Lautsprechern genommen wurden, damit die Nachbarn nicht übermäßig gestört wurden.