Die Zeller Gesamtfeuerwehr stellte sich bei ihrer Frühjahrsübung am Samstag einem realistischen Übungsszenario. Kinder spielen aufgrund eines Geburtstags auf dem Betriebsgelände des Sägewerks Burger. Beim Zündeln entfachen sie in einer der Produktionshallen ein Feuer. Dadurch kommt es wegen brennbarer Flüssigkeiten zu einer Verpuffung. Das Unglück nimmt seinen Lauf. Elf Personen werden verletzt. Durch den Funkenflug breitet sich das Feuer rasch auf eine zweite Halle aus und auch das Wohngebäude der Familie Burger ist bedroht.
Menschenrettung und Brandbekämpfung lauten die Aufgaben für die heranrückenden Einsatzkräfte. Als erstes ist die Feuerwehr Unterharmersbach vor Ort und beginnt sofort damit, die verletzten Kinder zu suchen und diese aus dem Gefahrenbereich herauszubringen. Inzwischen ist auch die Nachbarwehr Oberharmersbach mit ihrem Löschgruppenfahrzeug am Einsatzort.
»Eine Schwierigkeit ist die beengte Zufahrt auf das Werksgelände«, informiert Gesamtkommandant Florian Lehmann über die Situation beim Sägewerk Burger. Die weiteren Einsatzfahrzeuge müssen zunächst wertvolle Zeit am Haltepunkt bei der Michaelskapelle verstreichen lassen, bis auch die Gengenbacher Drehleiter eingetroffen ist. Wären die anderen Fahrzeuge schon auf dem Gelände, könnte diese nicht mehr zum Einsatz kommen.
Wertvolle Ortskenntnisse gewonnen
So üben die Kameraden bei der Frühjahrsübung nicht nur die notwenigen Handgriffe und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen, sondern gewinnen auch wertvolle Ortskenntnisse. Inhaber Bernd Burger informiert, dass für das Sägewerk ein Brandschutzplan erstellt wurde, wo unter anderem die Wasserentnahmestellen am Talbach und die Lage der Hydranten beschrieben ist. Bei der Frühjahrsübung gibt dieser den Einsatzkräften wichtige Hinweise – und natürlich erst recht im wirklichen Ernstfall. So ist die Familie Burger froh, dass ihr Sägewerk nach längerer Zeit nun wieder einmal als Übungsobjekt von der Feuerwehr ausgewählt wurde.
Auch für Zugführerin Jutta Eisenblätter vom DRK-Ortsverein Zell wurde bei der Alarmierung schnell klar, dass es sich hier um einen »größeren Ernstfall« handelte. So forderte sie nicht nur die DRK-Helfer vom Ortsverband Zell sondern auch vom DRK Unter-/Oberharmersbach an. In einem Behandlungszelt konnten 17 DRK-Kräfte die elf Verletzten ärztlich versorgen. In einem wirklichen Unglücksfall wären noch vier weitere Betreuungskräfte angefordert worden.
76 Einsatzkräfte mit 17 Fahrzeugen
Der THW-Ortsverband Biberach war mit drei Mann und einem Fahrzeug zur Führungsunterstützung bei der Frühjahrsübung der Gesamtfeuerwehr Zell vertreten. Die Zahl der Einsatzkräfte summierte sich auf 76, sie waren mit insgesamt 17 Fahrzeugen im Einsatz. Seitens der politischen Gemeinde verfolgte Ortsvorsteher-Stellvertreterin Sybille Nock den Übungsverlauf. Auch Kommandant Heiko Spinner und das Führungsteam der Nordracher Feuerwehr gehörte zu den interessierten Beobachtern.
Ganz realistisch zeigte sich auch, dass durch die Tallage nicht alle Funkfrequenzen für die Kommunikation zwischen den einzelnen Einsatzkräften optimal genutzt werden konnten. Dennoch funktionierte die Abstimmung, wie der stellvertretende Feuerwehrkommandant Philipp Schilli bei der Lagebesprechung mit allen Zugführern zufrieden feststellen konnte. Letztlich konnte nach rund eineinhalb Stunden die Übung beendet werden. Bei einem gemeinsamen Abschlussessen im Gasthaus »Grüner Hof« ging das lange Feuerwehrwochenende mit Generalversammlung und Frühjahrsübung dann am späten Nachmittag zu Ende.





































