Informatives auch auf der Jubiläumsfeier der LandFrauen des Bezirks Haslach.
Zu den Gratulanten – auch im Namen von Landrat Frank Scherer – für 50 Jahre gelungene Vereinsarbeit und starken LandFrauen-Zusammenhalt zählte Anja Jäkle, Leiterin des Ernährungszentrums Ortenau (EZO).
Ausdrücklich bedankte sie sich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Landfrauenverband Südbaden und dem Dezernat Ländlicher Raum, dem Amt für Landwirtschaft mit dem Ernährungszentrum Ortenau. „Wir freuen uns aber auch immer über viele gemeinsame Veranstaltungen mit Ihren Ortsvereinen“, unterstrich Anja Jäkle. Und sie hob hervor: Die regionale Landwirtschaft in ihrer vielfältigen Struktur den VerbraucherInnen näher zu bringen, die Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe und die Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum seien Themen, „die uns eng verbinden. Die Stärkung des ländlichen Raums ist unsere gemeinsame Absicht!“
Die aktuellen Schwerpunkte in der Verbraucherinformation liegen darin, die Wertschätzung von Lebensmitteln zu steigern, über deren Herkunft zu informieren und zu einem nachhaltigen Ernährungs- und Konsumverhalten zu motivieren, ohne unnötig Lebensmittel zu verschwenden.
Mit der interaktiven Ausstellung „Ein bisschen nachhaltig kann jeder“ bietet das EZO für 200 angemeldete SchülerInnen aller Schularten aus der Ortenau jetzt – vor den Sommerferien – eine Mitmach-Ausstellung mit praktischer Umsetzung einer Resteküche an.
Die Ortenau auf dem Teller
Im Zusammenhang mit dem Thema „nachhaltige Ernährung“ spielen Regionalität und Saisonalität eine große Rolle: „Unsere jahreszeitlichen Koch-Workshops `Die Ortenau genießen` werden super gut nachgefragt und zeigen auf, wie es gelingt, mehr Ortenau auf den Teller zu bringen“, so Anja Jäk-le. Darüber hinaus sei es dem EZO wichtig, in seinen Veranstaltungen – besonders bei den Projekttagen mit Schulklassen, die inzwischen zweimal in der Woche im EZO stattfinden – hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen zu entwickeln.
„Überdies besuchen derzeit zehn Frauen, die bereits im hauswirtschaftlichen Bereich arbeiten, unsere Fachklasse Hauswirtschaft mit dem Ziel, die Berufsabschlussprüfung zur `staatlich geprüften Hauswirtschafterin` abzulegen“, berichtete die Ernährungswissenschaftlerin und ergänzte: „in 2024 wird wieder eine vollbesetzte Landwirtschaftsklasse bei uns an der Fachschule das Studium anfangen.“
In der festen Überzeugung, dass aus dem guten, kooperativen Miteinander von Landratsamt und Landfrauen sich auch zukünftig weitere innovative Aktivitäten entwickeln werden, freute sie sich auf die weitere Zusammenarbeit.
LEADER -Fördermittel
Als „immer wieder beeindruckt von dem, was von den Landfrauen geleistet wird“, zeigte sich Julia Kiefer, Geschäftsführerin der Leader-Geschäftsstelle in Schiltach. Diese wird vom Verein Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald getragen.
In einer ausführlichen Präsentation stellte Julia Kiefer „Leader“ vor, ein europäisches Förderprogramm zur Entwicklung und Stützung des ländlichen Raums. Die europäischen Fördergelder sollen dazu beitragen, Neues und Innovatives in den ländlichen Regionen zu ermöglichen, das Miteinander zu stärken und dadurch die Zukunftsfähigkeit der Dörfer zu sichern.
Inzwischen befinde man sich in der dritten Förderperiode, so die Geschäftsführerin. Das Besondere an Leader sei, dass regionale Akteure vor Ort über die zu fördernden Projekte entscheiden: „Wir vor Ort wissen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen und wo und wie wir die Fördermittel daher einsetzen möchten.“
Jedes sich um Förderung bewerbende Projekt wird von einem Auswahlgremium transparent anhand festgelegter und breit aufgestellter Kriterien bewertet. Die Palette dessen, was gefördert wird, ist groß, auch Verkaufsautomaten von Hofläden gehören beispielsweise dazu.