Ortsvorsteher Christian Dumin weckte die Erinnerung an die toten der Weltkriege und lenkte den Blick auf die Kriege in unseren Tagen.
Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag musste in diesem Jahr in Unterentersbach ohne Gottesdienst stattfinden, weil das Personal in der Seelsorgeeinheit nicht für alle Gottesdienste ausreichte. Dennoch fanden sich viele Unterentersbacher Bürgerinnen und Bürger zur Kranzniederlegung am Mahnmal der trauernden Frau ein.
Ortsvorsteher Christian Dumin freute sich über die Teilnahme seiner Vorgängerin Andrea Kuhn sowie der früheren Ortsvorsteher Horst Feuer und Franz Huber. Die Feuerwehr-Abteilung Unterentersbach war angetreten und die Abteilung des Musikvereins Unterentersbach sorgte für den würdevollen musikalischen Rahmen.
Etwas weniger als 50 Zeitzeugen in Unterentersbach
Ortsvorsteher Dumin freute sich über das Kommen der älteren Generation, von denen einige noch persönlich das Leid von Krieg und Gewalt persönlich miterlebt haben. Im Ort leben noch etwas weniger als 50 Menschen, die als „Zeitzeugen“ den 2. Weltkrieg erlebt haben. Schließlich galt sein Willkommen all jenen Bürgerinnen und Bürgern, denen das unmittelbare Erleben dieser Zeit erspart blieb, die aber diesen Tag dem Gedenken an Krieg und Gewalt in unserer Zeit und der Besinnung auf Frieden widmen.
Ortsvorsteher Dumin ging auf die aktuellen Ereignisse ein
„Im letzten Jahr mussten wir erfahren, dass mitten in Europa wieder Krieg geführt wird! Krieg war für viele vergangen und in unserem Leben stets weit weg. Und plötzlich ist der Krieg so nah und macht uns selbst Angst.
Seit kurzem ist ein weiterer Krieg hinzugekommen, der nur durch das Mittelmeer von Europa getrennt ist. Anfang Oktober 2023 wurde Israel angegriffen. Israels Ministerpräsident erklärte daraufhin, dass sich sein Land im Kriegszustand befinde. Der Gazastreifen wurde abgeriegelt. Die Menschen, die dort leben, können vor dem Krieg nicht fliehen. Wie immer sind die Menschen im Land die Leidtragenden für Wenige, die meinen, Krieg zu führen.“
„Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte“
Ortsvorsteher Dumin weckte das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker weltweit. Ebenso der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus. „Mit dieser Botschaft legen wir heute den Kranz nieder“, stellte Ortsvorsteher Dumin fest und zitierte den deutschen Dichter Heinrich Heine, der einst sagte: „Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.“