Das Abwasserkonzept Stöcken war Thema in der öffentlichen Sitzung des Unterentersbacher Ortschaftsrats.
Ortsvorsteher Christian Dumin erklärte zur Historie, dass im November 2020 die Bürger aus Stöcken einen Antrag auf Anschluss ihres Außenbereichs an das Abwassernetz gestellt haben. Der Ortschaftsrat hat das Vorhaben von Anfang an aktiv unterstützt und die Planungen vorangetrieben. Peter Lehmann von der Stadtverwaltung und Herr Rieba vom Planungsbüro Zink Ingenieure, Lauf haben das Konzept ausgearbeitet, das Herr Rieba auf der Ortschaftsratssitzung vorstellte.
»Das Besondere an der Situation in Stöcken ist, dass das gesamte Abwasser gesammelt werden muss«, erklärte Rieba zu Beginn seines ausführlichen Vortrags. Das Abwasser fließt talwärts bis zu einem zentralen Punkt, der Höhenunterschied bis zum Anschluss Unterentersbach beträgt 11 Meter und die Strecke ist 900 Meter lang. Es ist ein zentrales Pumpwerk notwendig, das das Abwasser bis zur Anschlussstelle pumpt. Dieses Pumpwerk wird im Bereich Ortsmitte gebaut. Es hat einen Durchmesser von 1,50 bis 2 Meter und besteht im Prinzip aus einem Schacht. Herr Rieba nannte die technischen Details zum Bau des Pumpwerks und die geplante Verkehrsregelung während der Bauzeit.
Für Trinkwasser wird ein weiteres Rohr verlegt und von der bestehenden Trafostation werden die Stromleitungen verlegt. »Das Überlandwerk Mittelbaden macht eine Vergütung, da es durch die Synergieeffekte Kosten sparen kann«, machte Rieba eine erfreuliche Mitteilung. Dies treffe auch auf die Breitband Ortenau GmbH zu, die für die Verlegung der Leerrohre für die Breitbandverkabelung zuständig ist.
13 Anwesen werden angeschlossen
Die gesamte Maßnahme kostet nach seiner Einschätzung ca. 400.000 bis 420.000 Euro. Die Abwassergemeinschaft ist aufgefordert, Arbeitsgemeinschaften zu bilden und sich mit Eigenleistung einzubringen. 13 Anwesen sind beteiligt. Konkret sieht dies so aus, dass ein Unternehmen beauftragt wird, die Gerätschaften bereit zu stellen. »So läuft es klassisch«, berichtet Riebe von seinen Erfahrungen. Wenn die Maßnahme komplett von Fremdfirmen betrieben würde, betrügen die Kosten Faktor 2,5 Mal so viel. »Für alle drei Versorgungsträger werden insgesamt 10 Kilometer Kabel und Leerrohre verlegt. Das ist eine beachtliche Leistung, die hier zu erbringen ist«, machte Rieba die Größenordnung der Maßnahme deutlich.
Ortsvorsteher Dumin richtete nochmals seinen Dank an die Stöckener Bürger, »die wirklich geschlossen auftreten.« Das nächste Ziel ist, den Förderantrag zu stellen, erklärte er auf Nachfrage. Dann formulierte er den Beschluss: Der Ortschaftsrat Unterentersbach empfiehlt den weiteren Fortgang und den Abschluss der Planung, auf deren Grundlage der Förderantrag gestellt wird. Dieser Beschluss wurde einstimmig beschlossen.
Freigegebene Haushaltsmittel
Ein weiterer Tagesordnungspunkt befasste sich mit den Haushaltsmitteln, die für 2023 freigegeben wurden. Beim Bau des Fuß- und Radweges sind noch Restkosten übrig, die bis zum Abschluss der Maßnahme bereitgestellt sind.
Die Neugestaltung und Sanierung der Dorfstraße wird insgesamt 1,4 Millionen Euro kosten, die Förderzusage von 358.000 Euro liegt vor. »Die Mittel sind vollständig im Haushalt drin«, informierte Dumin.
Für das Abwasserkonzept Stöcken sind 40.000 Euro Planungskosten bewilligt. Die Realisierung ist für 2024 vorgesehen.
Die Neugestaltung des Spielplatzes auf der Gehrmatt wurde abgelehnt. Lediglich die marode Schaukel wird ersetzt. Bei dieser Gelegenheit informierte Dumin, dass die Grillstelle auf der Gehrmatt abgebaut wurde, da sie brüchig geworden ist. Sie wird neu aufgemauert und auch die Tische und Bänke bei der Grillstelle kommen neu. In Prüfung ist die Dachrinne an der Gehrmatthütte, die ebenfalls marode ist (aus Holz).Die Sanierung der Zeller Straße wurde auf 2024 verschoben.
Bürgerfrageviertelstunde
Zur Nachfrage eines Bürgers zum Thema Sanierung der Dorfstraße nahm Stadtbaumeister Tobias Hoffmann Stellung. Die Wasserleitungen werden komplett erneuert. Die Wegewasserleitungen der Privateigentümer werden überprüft und die Vorgehensweise mit den Eigentümern geklärt. Stromleitungen werden mitverlegt. Die Verlegung von Gasleitungen hat die Badenova abgelehnt, da der Bedarf zu gering ist. »Die Stadt informiert die Eigentümer noch«, versicherte Hoffmann. Es wurde ein neues Planungsbüro beauftragt, das den Schwerpunkt Statik und Tiefbau in ihrem Programm hat. Nächste Woche gibt es einen Ortstermin mit diesem Büro, danach können die konkreten Planungen beginnen.
Verschiedenes
Zuletzt informierte Ortsvorsteher Dumin, dass das sehr gut frequentierte Dorfgemeinschaftshaus einen digitalen Zugang bekommt. Dieser ersetzt die Schlüssel, die Türen werden mit einer Chipkarte und Transponder geöffnet. Bei einem Termin im April mit den Vereinsverantwortlichen werden diese informiert und die Personen benannt, die einen Zugang bekommen.