54 Musiker drängen sich in einem Raum von 66 Quadratmeter Größe – der daraus resultierende Lärmpegel belastet den Dirigenten und die Musiker. Abhilfe sollen zunächst erstmal kurzfristige Lösungen sein, erklärten Ortsvorsteher Christian Dumin und Musikvorstand Markus Vollmer in der öffentlichen Sitzung des Unterentersbacher Ortschaftsrats.
Die Präsentation, die Markus Vollmer am Mittwochabend vorstellte, hatte er bereits bei einem Treffen mit Bürgermeister Günter Pfundstein, Stadtbaumeister Tobias Hoffmann, Ortsvorsteher Christian Dumin und Musiker Florian Berger gezeigt. Nun sollten auch die Ortschaftsräte und Bürger über die Situation informiert werden.
Der Musikverein Unterentersbach hat aktuell 75 aktive Musiker. Im Gesamtorchester spielen 54 Musiker; 21 Kinder und Jugendliche sind in der Ausbildung. Bei dem Probenraum im Dorfgemeinschaftshaus handelt es sich um ein ehemaliges Unterrichtszimmer der alten Unterentersbacher Schule, das 66 Quadratmeter groß ist.
»Bereits im Jahr 2003 haben wir in Eigenleistung die Wände und Böden saniert und einen Antrag auf Erweiterung gestellt«, erklärte Markus Vollmer. Die räumliche Enge bedeutet konkret, dass die Musiker dicht gedrängt sitzen, dem Vordermann stehen die Noten vom Hintermann im Genick, die Trompeten blasen den Klarinetten in die Ohren und die Posaunen finden keinen Platz zum Ziehen.
»Der Dirigent kann bei dem Geräuschpegel kaum die einzelnen Stimmen heraushören; das gesamte Klangbild geht in den überschlagenden Tönen verloren«, machte Vollmer deutlich und zeigte ein Foto einer Musikprobe. Problematisch ist auch die gemeinsame Nutzung des Vorraums durch die Musiker und den Kindergarten.
Die Schlagzeuger sitzen bei den Proben bereits hinter einer Plexiglaswand, auch die abgehängte Akustikdecke hat etwas Abhilfe geschaffen. Auf ihren Antrag hin haben sie eine Akustikmessung vom Blasmusikverband bekommen mit dem Fazit: Der Raum ist viel zu klein und Musizieren nur mit Gehörschutz möglich. Bei voller Besetzung soll der Raum alle sieben Minuten gelüftet werden. Als kurzfristige Abhilfe wird der Verein einen Bass-Absorber anschaffen, der die tiefen Frequenzen verschluckt, und einen Diffusor, der den Schall zerstreuen kann. Die Kosten von ca. 2.000 Euro trägt der Verein.
Ortsvorsteher Christian Dumin erklärte: »Der Musikverein ist der größte Verein in Unterentersbach, den möchten wir unterstützen.« Gemeinsam haben beide überlegt, die große Halle im Dorfgemeinschaftshaus als Proberaum zu nutzen. »Aber die Halle ist stark frequentiert und wo sollen dann die Instrumente aufbewahrt werden?«, äußerte er seine Bedenken.
Als ersten Schritt hat der Verein nochmals Vertreter des Blasmusikverbands eingeladen, die die Halle und die Bühne vermessen haben. Das Ergebnis lautet: Die Musiker proben kurzfristig auf der Bühne, ggf. mit den verschiebbaren neuen Akkustikelementen. Der Auf- und Abbau zur Probe wird Zeit kosten und die gesicherte Aufbewahrung der z.T. teuren Instrumente ist noch nicht geklärt. Gleichzeitig werde nach langfristigen Lösungen gesucht, erklärte Dumin: »Jeder, der eine Idee hat, ist herzlich willkommen.«