Im November 2020 ist der Antrag der Stöckener Einwohner für Abwasser im Außenbereich Unterentersbach-Stöcken vom Ortschaftsrat beraten und empfohlen worden. In der vergangenen Ortschaftsratsitzung erläuterte Dietmar Ribar vom beauftragten Büro Zink Ingenieure nun die Grundzüge der Planung.
Die Vorgeschichte: Im November 2020 stellten Stöckener Einwohner den Antrag, ein Projekt »Abwasserkonzept Stöcken« zu starten. Der Ortschaftsrat befürwortete es einstimmig. Die Planung ist in den letzten Monaten enorm voran geschritten, die Plangrundlage mittlerweile komplett überarbeitet.
Großer Abstimmungsbedarf
Das Besondere am aktuellen Projekt ist, dass das künftige Abwassersystem eine Kombination aus Freispiegelleitung und Druckleitung sein wird. Es werden mehrere Pumpwerke nötig sein, um das Abwasser abzuführen. Darüber hinaus gibt es eine große Herausforderung in der Nähe des Kreisverkehrs in Stöcken: Unweit des Kreisverkehrs muss nicht nur die Straße und ein Gewässer unterquert werden, sondern auch noch die Wasserleitung von der »Kleinen Kinzig«. Das produziert erheblichen Abstimmungsbedarf. Außerdem sind besondere Bau- und Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Ortsvorsteher Christian Dumin möchte, geht man schon mal grundsätzlich an das Thema heran, möglichst viele Synergien nutzen. Potenzielle Partner in Sachen Leitungsbau sind sowohl das Überlandwerk Mittelbaden als auch die Breitband Ortenau. Auch über einen Anschluss ans Frischwassernetz wird nachgedacht, weil die lokalen Wasserquellen zunehmend versiegen.
Bürger sind mit im Boot
Ortsvorsteher Christian Dumin bedankt sich im Rahmen der Sitzung ausdrücklich für die sehr aktive Mitarbeit der Stöckener Einwohner. Es mache unheimlich Spaß und sei sehr motivierend, wenn man sehe, wie geschlossen die Stöckener dieses Projekt angingen und hinter der Planung stünden.
Die Planung soll bis Ende 2022 abgeschlossen werden. Anschließend würde etwa eine Abwassergemeinschaft gegründet, die Kosten verteilt, der Betreiber der Pumpwerke bestimmt und vieles andere mehr. Außerdem soll geprüft werden, welche Möglichkeiten zur Förderung des Projektes bestehen. Ein möglicher Baubeginn könnte – Stand heute – Ende 2023/Anfang 2024 sein.
Lösung für Löschwasser in Sicht?
Xaver Schwendemann brachte die Anregung ein, die Frischwasserleitung in einzelnen Bereichen größer zu dimensionieren. Er hofft, dass dadurch für einzelne Anwesen Hydranten eingebaut werden können und so das Thema Löschwasser auf andere Beine gestellt werden kann. Planer Ribar nahm diesen Vorschlag auf, gab jedoch zu bedenken, dass bezüglich der Frischwasserleitungen sehr strenge Vorschriften gelten. Unter anderem darf das Wasser nicht zu lange stehen und muss einen gewissen Durchsatz haben, der zwingend einzuhalten ist.
Letztendlich wurde die vorgestellte Planung durch den Ortschaftsrat Unterentersbach einstimmig empfohlen und der Abschluss der Planung bis Ende 2022 beauftragt.