Die Alpenrosenblüte zählt in Südtirol zur schönsten Jahreszeit. In der Bergwelt des Gadertales gibt es gleich mehrere Gipfelregionen: die Naturparks »Puez-Geissler«, »Fanes-Sennes« und »Pragser Dolomiten«. Eine Gruppe unter der Leitung von Franz Huber aus Zell-Unterentersbach machte sich im Juli auf, diese Bergwelt zu entdecken.



Jahrzehnte lang führt Franz Huber Bergtouren und Wanderwochen in den Europäischen Alpen, doch Südtirol liegt ihm besonders am Herzen. Auf der Suche nach neuen Touren fand er noch einige in den genannten Naturparks mitten in den Dolomiten. Dies erwies sich als gute Ersatzlösung für seine programmierte Tour beim Alpenverein, die wegen Corona zweimal abgesagt werden musste.
Das Standortziel war das kleine Bergdorf Antermoia, hoch über dem Gadertal, am Fuße des großen Peitlers. Wegen des schönen Wetters zu Beginn der Wanderwoche machte man sich im Antlitz des mächtigen Peitlerkofels (2875 m) gleich auf zu einer großen Tagestour. Vom Peitlerjoch ging es ein Stück weit auf dem Dolomiten-Höhenweg zur Schlüter-Hütte. Am Rande der Puez-Gruppe steht man nahe an der einzigartigen Geissler-Gruppe mit ihren zehn Gipfeln und Felsnadeln, die sich bildschön über dem Villnößtal auftürmen. Der Rückweg führte dann mit einer langen Tour von Alm zu Alm um den ganzen Peitlerkofel.
Eine weitere Tagestour führte die Wanderer ins Gebiet der Fanes- und Sennes-Hochalmen bei St. Vigil. Von Peterü hinauf zu einem weiteren »Dolomiten Höhenweg« ins Herz der Dolomiten. Auf über 2.000 Höhenmeter stehen die zwei großen Hütten »Fanes« und »Lavarella« auf dem großen Almboden in einem großen Kranz hoher Felsgipfel. Die mehrfarbigen Gesteinsschichten sind eine Besonderheit, all das führte zu dem Titel »Naturpark »Fanes-Sennes«. Auf dem Rückweg erlebte die Gruppe die Naturgewalt auch mal von ihrer Kehrseite. Sie wurde von einem gewaltigen Berggewitter überrascht.
Als gemütlichere Tour wanderte man zum Hausberg von Antermoia auf den Mauerberg mit neuer Almgasstädte und von dort zum Würzjoch-Paß hinüber, wo es in der Hütte den besten Apfelstrudel Tirols zu verspeisen gab. Da der Pragser Wildsee auch in dieser Region liegt, wurde ihm auch ein Besuch abgestattet. Man fuhr über St. Vigil und den Furkelpass am berühmten »Kronplatz« vorbei ins Pustertal und zum Pragser Wildsee. Eine Seeumrundung zu Fuß ist in dieser wilden Bergwelt ein Muss und sehr eindrucksvoll.
Zum Abschluss der Wanderwoche sollte es noch eine zweite Traumtour geben, doch die Täler und Höhen waren mit Nebel gefüllt. Die Fahrt ging im Gadertal aufwärts zum Paß Grödnerjoch (2.221 m). Dort lockte ein Höhenweg zum Edelweißtal. Es war ein glücklicher Moment, dass beim Aufstieg das Wetter aufging und links und rechts die Gipfel aus dem Nebel emporstiegen. Auf der einen Seite die Felswände der Puezgruppe, gegenüber die Türme der Sella. Doch das Besondere war die mannigfaltige Blumenpracht an diesem ganzen Höhenweg, der bei der Edelweißhütte und im Alpendorf Kolfuschg endet. Der Rückweg führte vom Würzjoch an der Plose vorbei – nochmal mit faszinierenden Bergblicken – hinunter ins
Eisacktal nach Brixen. Mit dem Besuch der historischen Altstadt, dem Dom zu Brixen und dem 1.000-jährigen Kreuzgang nimmt man schöne Erinnerungen mit nach Hause.