Bei der Ortschaftsratssitzung am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus standen mehrere Themen auf der Tagesordnung. Breiten Raum nahm der Antrag der Anwohner aus Stöcken an die Abwasserbeseitigungsanlage ein. Peter Lehmann vom Bauamt erläuterte das Abwasserkonzept der Stadt Zell und die Rahmenbedingungen für den Antrag.
Zu Beginn der Sitzung informierte Ortsvorsteher Christian Dumin über Beschlüsse seit der letzten Sitzung. Die neuen Tablets für die Ortsvorsteher sind da und werden mit einer Einweisung seitens der Verwaltung demnächst ausgehändigt. Der Volkstrauertag wurde in einem kleinen und würdigen Rahmen gestaltet, der Ortsvorsteher bedankte sich bei den teilnehmenden Abordnungen der Feuerwehr und der Musikkapelle.
Warnhinweise an risikoreicher Kreuzung
Zum Fuß- und Radweg in das Gewerbegebiet Erlenbach informierte Christian Dumin über den geplanten Baubeginn im September 2021. Es hat nochmals einen Vorort-Termin mit dem Ingenieurbüro Wald und Corbe gegeben. Die gewünschte Variante mit den Schutzstreifen für Radfahrer lässt sich nur mit einer Versetzung der Ortstafeln realisieren. Darum wird die andere Variante umgesetzt, die eine Weiterführung des Fußweges an der Unterführung ortsauswärts vorsieht. An dieser risikoreichen Kreuzung werden Stoppschilder aufgestellt und mit einer Fahrbahnmarkierung gewarnt. Bei der nächsten Verkehrsschau spricht Dumin das Thema Temporeduzierung in diesem Bereich an.
Anwohner von Stöcken stellen Antrag
Dann gab Dumin beim nächsten Tagesordnungspunkt den Antrag aller Anwohner aus Stöcken bekannt, das die Außenbezirke an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen werden. Auch
ein Anschluss an das öffentliche Wassernetz wird für die Anwesen angestrebt, die dies noch nicht haben. Immer trockenere Jahre mache die Eigenversorgung zunehmend schwierig.
Peter Lehmann vom Bauamt der Stadt Zell informierte über das Abwasserkonzept der Stadt aus dem Jahr 2004. Hier wurden bereits viele Außenbereiche angeschlossen, als nächstes sind Buchenwald und Herrenholz an der Reihe. Zum Abwasserkonzept Stöcken erklärte Lehmann, dass in der Talsohle nur mit Druckleitungen an die bestehende Leitung beim Anwesen Zeller Straße 1 gearbeitet werden kann. Die Zuleitung der Anwesen Nr. 9, 11, 15, 17, 19 und 21 können über eine Freileitung zur Druckleitung in der Talsohle erfolgen.
Als weitere Vorgehensweise gab Lehmann bekannt, dass zunächst eine Aktualisierung der Planung und eine Kostenschätzung durch ein Ingenieurbüro erfolgt. Die Stadt Zell trägt die Planungskosten. Dann kann die Abwassergemeinschaft Stöcken gegründet werden. Daraufhin erfolgt der Bau der Leitungen durch die Abwassergemeinschaft. Ein Zuschuss von 30 Prozent der Baukosten durch das Land Baden-Württemberg ist möglich. Nach Ablauf der Gewährleistungszeit von zwei Jahren übernimmt die Stadt Zell die Hauptleitung und somit die Unterhaltungskosten. Auf Nachfrage von Ortschaftsrat Josef Lehmann erklärte Peter Lehmann, dass die Antragsteller die Baumaßnahme bezahlen müssen.
Zum Anschluss der Außenbezirke an die öffentliche Wasserversorgung informierte Lehmann, dass alle Anwesen angeschlossen werden können, die Druckverhältnisse lassen dies zu. Die Anschlussleitungen sind als Privatleitungen zu führen. Nach der Maßnahme sind die Anschlussnehmer verpflichtet, das öffentliche Wasser zu nutzen. Beim Anschluss des Anwesens wird der Wasserversorgungsbeitrag fällig.
Ortsvorsteher Dumin formulierte den Beschlussentwurf, dass der Ortschaftsrat den Antrag der Anwohner aus Stöcken zum Anschluss an die Abwasserbeseitigungsanlage unterstützt. Der Ortschaftsrat empfiehlt, die Planung des Abwasserbeseitigungskonzepts zu überarbeiten und zu detaillieren, um das Vorhaben in den Folgejahren umsetzen zu können. Spätestens nach der Detailplanung im Jahr 2021 erfolgt eine erneute Vorlage im Ortschaftsrat, um den weiteren Fortgang zu empfehlen. Alle Ortschaftsräte stimmten für diesen Empfehlungsbeschluss.
Priorisierung der Themen für den Haushalt 2021
Priorität 1 hat der Fuß- und Radweg ins Gewerbegebiet Erlenbach – Abschluss Planung und Durchführung
der Baumaßnahme (Kosten 200.000 Euro, 100.000 Euro Zuschuss).
Priorität 2 hat die Sanierung und Neugestaltung der Dorfstraße, Baubeginn für 2022 angedacht. Hier werden die Kosten auf 1.460.000 Euro geschätzt.
Priorität 3 hat der Anschluss Stöcken an die öffentliche Wasserversorgung und Abwasseranschluss (Planung 2021, Bau angedacht 2022). Kosten für 2021 zunächst 40.000 Euro.
Priorität 4 hat die Neugestaltung des Spielplatzes Gehrmatt (15.000 Euro).
Priorität 5 hat die Detaillierung des Mobilitäts- und Verkehrskonzepts und daraus ableitend erste Umsetzungsmaßnahmen (10.000 Euro).
Priorität 6 hat die Prüfung und Verbesserung Ableitung Regenwasser inkl. Kanäle »In der Gaß« und »Zeller Straße«.
Priorität 7 hat die Sanierung der Zeller Straße.
Der Beschlussentwurf lautet, dass der Ortschaftsrat die Priorisierung der Vorhaben in den Haushalt 2021 an den Finanzausschuss empfiehlt. Hierfür stimmten alle Ortschaftsräte einstimmig.
Wegvorschlag Annis Schwarzwaldgeheimnis
Nach kurzer Vorstellung des Weges und Zustimmung durch einen Vertreter der Wanderfreunde Unterentersbach lautet die Wegplanung: Parkplatz Sportplatz > Gehrmatt > Pavillon > Friedenskapelle > Parkplatz Sportplatz. »Diese Strecke ist gut begehbar, abwechslungsreich, hat tolle Aussichten und die Rätsel kann man gut einbauen«, erklärte Dumin. Die Ortschaftsräte stimmten geschlossen für diesen Wegevorschlag.
Neugestaltung der Hecke an der Nikolauskirche
Der Betriebshof hat Ortsvorsteher Dumin in Kenntnis gesetzt, dass die Thuja-Hecke an der Kirche unter den trockenen Sommermonaten leidet und abstirbt. Hierzu wurden Bilder auf der Leinwand gezeigt. Der Betriebshof schlägt vor, die Hecke zu entfernen und den Zaun darunter und davor abzuschleifen und neu zu streichen. Die neue Situation soll dann begutachtet werden. Ortsvorsteher Dumin teilt die Ansicht von Betriebshofleiter Matthias Fritsch, dass der Zaun schön ist und alleine wirkt. Allerdings sollte man wegen Gedenkmöglichkeiten beim Kriegerdenkmal dort als Sichtschutz vereinzelte Hainbuchenelemente pflanzen. Hinter der Kirche soll auf eine Pflanzung komplett verzichtet werden. Die Ortschaftsräte stimmten dem entsprechenden Empfehlungsbeschluss einstimmig zu.
Rückmeldung zur Straße »Am Häslesgraben«
Ortschaftsrat Michael Wurtz hat in der letzten Sitzung den Standort der Verkehrsinsel direkt an einem Privatgrundstück kritisiert. Entsprechende Fotos der Situation wurden auf der Leinwand gezeigt. Hierzu nahm Stadtbaumeister Tobias Hoffmann Stellung: »Hierbei handelt es sich um eine verkehrsberuhigende Maßnahme. Die Straße wurde vor dem Verkauf der Grundstücke gebaut und die Situation war in den Bauanträgen abgebildet.« Die Straße wurde so gebaut, wie sie geplant war, führte Hoffmann weiter aus. Er empfiehlt, die Verkehrsinsel so zu belassen, da sie für den Grundstückseigentümer keine außergewöhnliche Belastung darstelle.
Ortsvorsteher Dumin hat mit dem Betriebshof vereinbart, das Fundamente für Geschwindigkeitsmessgeräte an den Ortseingängen gebaut werden.
Ortsschild ist verschwunden
Auf Nachfrage von Sandra Schultheiß bestätigte Ortsvorsteher Dumin, dass das Ortsschild nach Oberentersbach nach wie vor verschwunden ist. Er hat Strafanzeige gestellt. Das Schild muss wohl ersetzt werden.
Am Ende der letzten Sitzung in diesem Jahr dankte Ortsvorsteher Christian Dumin allen Ortschaftsräten für ihr Engagement, der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und den Bürger für ihr reges Interesse.