Was sich nach den Meldungen der letzten Wochen schon viele denken konnten, verkündet der Musikverein Unterentersbach jetzt offiziell: Die Kilwi Unterentersbach wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Vorstand Markus Vollmer beantwortet im Folgenden einige Fragen, die sowohl für die Mitglieder als auch für treue Zuhörerinnen und Zuhörer des Vereins noch offen sein könnten.

Der Vorsitzende des Musikvereins Unterentersbach Markus Vollmer hofft, dass bald wieder gemeinsame Proben möglich sind.
Herr Vollmer, die aktuelle Lage aufgrund von Covid-19 verändert das Leben gerade sehr. Wie hat sich die Situation auf das Vereinsleben ausgewirkt?
Wir haben natürlich nach den Empfehlungen der Landesregierung Mitte März beschlossen, die regelmäßigen Proben am Freitagabend einzustellen. Das ist uns keinesfalls leichtgefallen, war aber die einzig richtige und notwendige Maßnahme, die wir zum Schutz der Vereinsmitglieder und deren Umfeld treffen konnten – auch wenn das Vereinsleben uns allen sehr fehlt.
Die Kilwi Unterentersbach ist Anfang August immer die erste Kilwi im Tal und sowohl für den Verein als auch die Besucher ein Highlight. Wird die Kilwi Unterentersbach 2020 denn stattfinden?
Ein bisschen Hoffnung hatte der Musikverein noch, doch mit dem offiziellen Verbot von Großveranstaltungen der Bundesregierung bis zum 31. August 2020 war klar, dass die Kilwi schweren Herzens abgesagt werden muss. Diese Entscheidung beschloss der Verwaltungsrat bei der letzten Sitzung, welche selbstverständlich per Videokonferenz stattgefunden hat.
Wird für die Kilwi in diesem Jahr ein Ersatztermin gesucht?
Nein, die Kilwi wird definitiv in diesem Jahr nicht stattfinden und auch nicht nachgeholt. Ein so großes Fest auf die Beine zu stellen ist schon mit wiederkehrendem Termin ein Großprojekt. Einen Ersatztermin zu finden erscheint uns als Verein eine kaum machbare Hürde, da wir auch im Spätjahr hoffentlich schon wieder in den intensiven Konzertvorbereitungen für das Nikolauskonzert sein werden. Außerdem ist nach jetzigem Stand noch nicht bekannt, wie sich die Maßnahmen entwickeln werden und ob in diesem Jahr überhaupt noch Großveranstaltungen stattfinden werden. Die Planungen, eine Kilwi nachzuholen, wären deshalb sehr unsicher und eventuell mit Mehrkosten verbunden. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Kilwi 2021und geben uns mit der Vorfreude zufrieden.
Welche Auswirkung hat der Ausfall auf den Verein? Müssen nun extreme Sparmaßnahmen ergriffen werden?
Es ist kein Geheimnis, dass die Kilwi für uns immer die Haupteinnahmequelle darstellt. Wir stecken jedes Jahr viel Zeit und Arbeit in dieses Fest und haben dafür aber natürlich schon viele Kosten, die in einem Musikverein anfallen, abgedeckt. Darunter fallen beispielsweise Reparaturkosten, Instrumentenmieten, Busfahrten zu Auftritten oder Neuanschaffungen von Noten. Da von diesen Posten aufgrund von Covid-19 einige wegfallen, ist es uns möglich, hier schon Einsparungen zu machen. Trotzdem ist es jetzt wichtig, dass wir für das restliche Jahr gut haushalten und wenn die Proben wieder losgehen, keine unnötigen oder überstürzten Ausgaben zu machen. Nur so können wir die entfallenen Einnahmen der Kilwi ohne großen Schaden auffangen.
Gibt es eine Möglichkeit, den Musikverein Unterentersbach zu unterstützen?
Wir sind natürlich dankbar für alle, die uns irgendwie unter die Arme greifen möchten und bedanken uns deshalb auch in diesem Zuge bei unseren passiven Mitgliedern, die uns mit ihren Jahresbeiträgen eine große Hilfe sind. Selbstverständlich freuen wir uns gerade jetzt über weitere passive Mitglieder. Sollte hier Interesse bestehen gibt es weitere Infos so wie das Antragsformular auf unserer Homepage (http://www.musikverein-unterentersbach.de/mitgliedschaft). Auch zu Geldspenden sagen wir in diesen Tagen durchaus nicht nein und sind uns bewusst, dass diese Unterstützungen nicht selbstverständlich und deshalb umso wertvoller sind. Sollte es noch Fragen geben, darf man sich jederzeit auch gerne direkt an mich wenden. Entweder per Mail unter vorstand@mv-unterentersbach.deo der telefonisch unter 07803/8049900.
Wie nehmen die Musikerinnen und Musiker diese Zeit wahr?
Trotz, dass sich der Alltag in den meisten Fällen etwas verändert hat, haben die Mitglieder neben Kinderbetreuung und Lernunterstützung hoffentlich weiterhin Zeit und Muße zu proben. Das ist oft auch eine gelungene Abwechslung und die Gelegenheit, um mal runterzukommen und durchzuatmen. Man ist durch die modernen Kommunikationsmittel heutzutage zum Glück auch untereinander weiterhin in Kontakt. Trotzdem ist es für alle ungewohnt, am Freitagabend nicht zur Probe zu kommen, um gemeinsam zu musizieren und natürlich auch das Kollegiale nach den Proben zu erleben und sich auszutauschen. Gerade jetzt im Frühjahr, wo die musikalischen Hocks und viele Konzerte bei befreundeten Kapellen stattgefunden hätten, sind wir etwas wehmütig. Aber wir haben unser Jahreskonzert im Dezember als Hoffnungsschimmer und wünschen uns, dass wir bald wieder in Harmonie vereint sind und gemeinsam proben können.