Zweimal mit den Füßen auf den Boden stampfen, einmal in die Hände klatschen – der eindringliche Rhythmus von Queens Rock-Klassiker »We will rock you« brachte das Dorfgemeinschaftshaus zum Beben. Bereits zuvor hatte Solist Florian Berger mit dem »Englishman in New York« einen Höhepunkt des Nikolauskonzerts 2019 gestaltet. Das »I feel good« mit dem geschrienen »Wow« wurde gar zum Ohrwurm des Abends und brachte die Stimmungslage der Musikerinnen, Musiker und von Dirigent Xaver Meier zum Ausdruck. Vor allem im zweiten Programmteil des unterhaltsamen Konzertabends rockten die Entersbacher Musiker den Nikolaus.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Hanspeter SchwendemannDas Nikolauskonzert des Musikvereins Unterentersbach in diesem Jahr am Samstagabend im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus jünger geworden. Erstmals gab zum Auftakt die Bläserjugend Unterentersbach unter der Leitung ihres engagierten Dirigenten Moritz Volk ihre Visitenkarte ab. Ebenso couragiert moderierte die erst 16-jährige Angelina Schätzle den Auftritt der Jugendkapelle und erhielt dafür großen Applaus.
Mit den Weihnachtsmelodien des »Nussknackers« und dem magischen Lied der »Fireflies« eröffnete die Bläserjugend das Nikolauskonzert. Bei Moglis »Dschungelbuch« stellten Angelina Schätzle und Marie-Luise Bruder ihr Können als Solistinnen unter Beweis. Mit »Thunder« entfachten die Jugendlichen musikalische Urgewalten. Das Publikum erklatschte sich gleich zwei Zugaben und war beeindruckt von der Nachwuchsarbeit, die von Moritz Volk und dem Musikverein Unterentersbach geleistet wird.
Beim Hauptorchester gehörten in diesem Jahr erstmals die Nachwuchstalente Angelina Schätzle, Lenard Zeferer und Simon Sum zu den Akteuren.
Mit Noah’s Arche durchs tosende Meer
Mit der glänzenden Ouvertüre »Attention« forderte der Musikverein Unterentersbach seine Zuhörer wörtlich zum »Aufpassen« auf und eröffnete mit großer Klangfülle den Hauptteil des Konzertabends. Mit »Noah’s Ark«, einem Konzertwerk der Höchststufe, boten Dirigent Xaver Meier und sein 56-köpfiges Orchester einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Die viersätzige Komposition wurde von gesprochenen Texten untergliedert, die den Musikgenuss von Komponist Bert Appermont noch verstärkten. Voller Dynamik trotzte die Arche Noah den Naturgewalten, um zum harmonischen Finale in einer besseren Welt anzukommen. »Noah« Xaver Meier leitete sein Orchester sicher und präzise durch die Klippen dieses anspruchsvollen Konzertwerks.
Der »March-Chagu-Chagu« wurde für ein großes Sportfest in Japan komponiert und wird auch bei den olympischen Spielen 2020 in Tokio gespielt. Zu den Klängen des schwungvollen Marsches stürmten junge Sportler durch das Dorfgemeinschaftshaus und weckten mit olympischen Ringen die Vorfreude auf das große Sportereignis.
»The grapes of the sun« spannt den musikalischen Bogen vom Reifen der Trauben über die Weinlese bis hin zum ausgelassen fröhlichen Weinfest. Das Konzertwerk beginnt mit dem Wind, der durch die Rebberge bläst, bringt zum Ausdruck, wie die Arbeiter bei der Weinlese hart zur Arbeit gehen, und vermischt beim Weinfest Klangfolgen des Badner-Lieds in die Melodie. Die Musikerinnen und Musiker prosten sich zu und unterstreichen damit den heiteren Charakter des Konzertwerks. Moderator Michael Dupke hatte eigens zu diesem Stück die Unterentersbacher Weinkönigin Laura I. gekürt.
Auch die beiden weiteren Moderatoren Natalie Rothmann und Moritz Volk führten unkonventionell, witzig und charmant mit viel Spaß durch das Nikolauskonzert. Besonders einprägsam blieb Michael Dupkes (auch für ihn überraschende?) Einlage beim Stück »I feel good«, als er sein Mikrofon samt Notenständer mit einem Schwung von der Bühne fegte. »Bei den Proben hat das nie geklappt«, zeigte sich Michael Dupke gewohnt schlagfertig.
Rockmusik und ein Benedictus
Rockige Klänge und glänzende Solisten prägten den zweiten Teil des Nikolauskonzerts. Für den Rocksong »Nothing Else Matters« hatte sich die Kapelle mit E-Gitarrist Raphael Henning von der Unterentersbacher Band »No Idea« verstärkt. Der Solist bereicherte den harten Sound mit seinen starken Gitarrenriffs. »Wir fühlen uns wahnsinnig gut«, verriet Moderator Michael Dupke bei der Ankündigung von »I feel good« des legendären Komponisten James Brown. Das markante »Wow« und die schmissigen Pop-Klänge sorgen auch beim Publikum für beste Stimmung.
Saxophonist Florian Berger ist in den Reihen des Musikvereins Unterentersbach ein Garant für tolle Soloeinlagen. Mit dem »Englishman in New York«, des weltbekannten Interpreten Sting, bot Florian Berger nicht nur einen Klassiker der Rockmusik. Mit seinen verjazzten Variationen formte er das Spiel der Kapelle, die das Hauptthema des Musikstücks übernahm, zu einem Gesamtkunstwerk. Mit dem Medley »Queen will rock you« rockten die Entersbacher Musiker den Nikolaus und brachten das Dorfgemeinschaftshaus zum Beben.
Für die Zugaben hatte Dirigent Xaver Meier ein musikalisches Kontrastprogramm vorbereitet. Zunächst brachte die Kapelle mit dem Marsch »Auf großer Fahrt« volkstümliche Blasmusikklänge zu Gehör. Danach stand Celistin Mathilde Meier, die Tochter des Dirigenten, im Rampenlicht. Gemeinsam mit dem Musikverein Unterentersbach spielte die versierte Solistin das »Benedictus« aus der Friedensmesse von Karl Jenkins und sorgte damit für großartigen Hörgenuss. Mit der Wiederholung von »I feel good« verabschiedete sich die Kapelle endgültig vom Publikum – das Nikolauskonzert 2019 sorgte für zahlreiche Wohlfühl-Momente!
Langjährige aktive Vereinsmitglieder beim Nikolauskonzert geehrt
Im Rahmen des Nikolauskonzerts konnten sechs langjährige, aktive Musiker geehrt werden. Vorstand Markus Vollmer dankte den Jubilaren, Daniela Polap vom Blasmusikverband Kinzigtal überbrachte silberne Ehrennadeln.
Seit 20 Jahren gehören Ute Berger, Florian Berger, Uwe Brosamer und Andreas Rothmann dem Verein an. Ute Berger spielt das Altsaxophon und unterstützt den Verein bei der Öffentlichkeitsarbeit. »Auch das schön gestaltete Konzertprogramm zeugt wieder von ihren kreativen Ideen«, lobte Vorstand Vollmer. Mit Florian Berger verfüge der Musikverein über ein großes Talent. Auch er spielt das Altsaxophon, war vier Jahre Vorstand der Bläserjugend und gehört seit 2013 dem Verwaltungsrat an. Andreas Rothmann spielt Bariton war ab 2011 Beisitzer und ist seit 2013 der 2. Vorsitzende des Musikvereins Unterentersbach. »Er ist eine große Hilfe und auf ihn ist immer Verlass«, bedankte sich Markus Vollmer bei seinem Vize.
Für 25-jähriges aktives Musizieren konnten Clemens Isenmann und Frank Himmelsbach sowohl die Vereins- als auch die Verbandsehrung entgegen nehmen. Clemens Isenmann spielt die Tuba, war vier Jahre Beisitzer und ist ein »Macher« im Verein. Frank Himmelsbach spielt Klarinette und zeichnet sich durch seine große Zuverlässigkeit aus. Den beiden Silberjubilaren überbrachte Daniela Polap die Urkunden und die silbernen Ehrennadeln des Bundes Deutscher Blasmusikverbände.
Foto: Hanspeter SchwendemannEhrungen beim Musikverein Unterentersbach (von links): Vorstand Markus Vollmer, Daniela Polap vom Blasmusikverband Kinzigtal, Clemens Isenmann, Uwe Brosamer, Andreas Rothmann, Florian
Berger und Dirigent Xaver Meier. Es fehlen Ute Berger und Frank Himmelsbach.





