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Zell-Unterentersbach | 20.08.2018

Wandern schafft Gemeinschaft

Wandergruppe Unterentersbach feierte mit einem Bergfest bei der Friedenskapelle das 25-jährige Bestehen

Foto:
Die Wandergruppe Unterentersbach konnte mit vielen Gästen ihr 25-jähriges Jubiläum feiern. Höhepunkt war die Bergmesse bei der Friedenskapelle. Foto: Hanspeter Schwendemann
von Hanspeter Schwendemann

Mit einem stimmungsvollen Bergfest feierte die Wandergruppe Unterentersbach am gestrigen Sonntag sein 25-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt stand dabei die von Pater Leonhard zelebrierte Bergmesse bei der Friedenskapelle. Anschließend sorgte die Wandergruppe gleich unterhalb der Kapelle auf einem schattigen Festplatz mitten im Wald für die gute Bewirtung der Gäste.

Foto: Hanspeter Schwendemann
Vorsitzender Guido Lerch (links) blickte dankbar auf 25 Vereinsjahre zurück. Pater Leonhard (rechts) zelebrierte den Festgottesdienst.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Für geistige Nahrung und das leibliche Wohl waren gesorgt. Nach der Bergmesse wurde inmitten Gottes freier Natur gefeiert.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Die Frauen der Wandergruppe Unterentersbach hatten ein feines Salatbüfett vorbereitet.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Würstchen vom Grill und Braten gab es ebenfalls für die Festgäste.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Ein Bläserensemble des Musikvereins Untentersbach begleitete den Gesang der Gottesdiensteilnehmer.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Die Friedenskapelle oberhalb von Unterentersbach ist ein besonders schönes Fleckchen Erde. Der Termin für das nächste Fest steht schon bevor. Im kommenden Jahr kann das 70-jährige Bestehen des Kleinods gefeiert werden.

»Wandern schafft Gemeinschaft« stellte Pater Leonhard fest und freute sich an der Seite des Wandervereins-Vorsitzenden Guido Lerch über das Kommen zahlreicher Besucher. Das besondere Willkommen galt Ortsvorsteherin Andrea Kuhn, der besondere Dank den »’s Ladebure«, denen die Kapelle gehört. Die Familie Schwendemann hat das Kleinod sowohl außen als auch innen umfassend renoviert, so dass die Kapelle gut vorbereitet für das Jahr 2019 ist. Am 23. April 1949 wurde die Friedenskapelle gesegnet. Im nächsten Jahr kann das 70-jährige Jubiläum gefeiert werden.

Dankbar Rückschau gehalten

»Es war eine schöne Zeit«, zeigte sich Vorsitzender Guido Lerch dankbar und lenkte den Blick der Gäste hinüber auf die andere Seite des Kinzigtals zur Gutta-Hütte. Diese sei vor 25 Jahren das erste Ziel der Unterentersbacher Wanderfreunde gewesen. Sein Dank galt der Familie Schwendemann vom Ladhof, dass man an diesem schönen Flecken Erde das Vereinsjubiläum feiern dürfe. Guido Lerch dankte dem gesamten Wanderteam für die Vorbereitungen der Bergmesse und des anschließenden Festes, so dass sowohl für die geistliche Nahrung als auch für das leibliche Wohl gesorgt war.

Wie schon beim 20-jährigen Jubiläum folgte Pater Leonhard der Einladung der Wanderfreunde und zelebrierte die Bergmesse. Vor der Kapelle hatten die Wanderfreunde ein Birkenkreuz und den Altar aufgebaut. Sonnenschirme spendeten den Gottesdienstbesuchern Schatten. Die Kapelle war mit Birkenbäumen geschmückt und eine Holztafel erinnerte an das 25-jährige Bestehen der Wandergruppe. Ein sechsköpfiges Bläserensemble des Musikvereins Unterentersbach begleitete die gemeinsam gesungenen Kirchenlieder.

70 Jahre Frieden

Pater Leonhard erinnerte in seiner Predigt an die Schrecken des 1. und 2.Weltkrieges. Viele Wegkreuze und Gedenkstätten und auch die Friedenskapelle der Familie Schwendemann erinnern an diese Ereignisse und die leidvolle Geschichte. 70 Jahre Frieden sind seither vergangen. Eine so lange Friedenszeit habe es in den Jahrhunderten zuvor in Europa nicht gegeben, stellte Pater Leonhard fest. Große Männer und Frauen in der Politik und die Bürger und Vereine selbst hätten die Grundlage für den Frieden geschaffen.

Jetzt sei man wieder in einer Krise und die Volksseele koche, stellte Pater Leonhard mit dem Blick auf den Offenburger Mordfall fest. Er mahnte zur Besonnenheit. Sowohl unter den Asylsuchenden als auch unter der heimischen Bevölkerung gebe es Verbrecher. Man dürfe nicht alle über einen Kamm scheren. Es könne aber auch nicht hingenommen werden, dass die Menschen im Mittelmeer einfach ertrinken. 3000 Flüchtlinge habe dieser Weg schon das Leben gekostet. Ziel müsse es sein, auch in Zukunft friedlich miteinander zu leben.

Einkehr halten, sich besinnen, sich in der Natur er­holen, von einer Quelle trinken, nannte Pater Leonhard als Möglichkeiten, um Aggressionen abzubauen und das rechte Maß zu finden. »Der Mensch ist ein Wanderer«, stellte der Prediger fest. Dies gelte nicht nur für die Wandergruppe Unterentersbach, die seit 25 Jahren gemeinsam miteinander unterwegs ist.

Und schließlich lenkte Pater Leonhard auch den Blick auf die Bauern, deren Berufsstand von großem Wandel gekennzeichnet sei. Auf der einen Seite wolle der Verbraucher gute Lebensmittel, auf der andern Seite wolle er aber kaum einige Cent mehr dafür ausgeben. Hier gehe die Schere immer weiter auseinander. Auch hier gelte es, den Herausforderungen mit Besonnenheit entgegenzutreten. »Wir sind versorgt, aber nicht alles ist selbstverständlich«, mahnte Pater Leonhard die Gottesdienstbesucher zu mehr Dankbarkeit. Am Ende der Bergmesse erbat er mit Blick auf den Hitzesommer 2018 den Wettersegen, dass der Gleichklang in der Natur zwischen Sonne und Regen nicht weiter aus der Balance gerate.

Fest in Gottes freier Natur

Nach der inhaltstiefen Bergmesse feierten die Gäste gemeinsam mit den Unterentersbacher Wanderfreunden in froher Runde. Auf einem Weg unterhalb der Friedenskapelle war der Festplatz eingerichtet. Die Frauen des Wanderteams hatten ein leckeres Salatbüfett vorbereitet. Dazu gab es Braten, Grillwürste und natürlich auch kühle Getränke. Später wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. In Gottes freier Natur wurde so ganz nach Wanderer Art ein schönes Jubiläumsfest gefeiert.

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Wandergruppe Unterentersbach

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