Am kommenden Freitag, 28. Juni, ist ein Festtag auf dem Hinteren Gutmannshof im Mürrenbach: Johanna und Alfred Gutmann können goldene Hochzeit feiern. Der Dankgottesdienst findet um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche »St. Symphorian« statt.
Fünf Jahrzehnte haben Johanna und Alfred Gutmann gemeinsam gemeistert und können heute auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Ihr Lebenswerk war die Renovation des denkmalgeschützten Schwarzwaldhofes im Mürrenbach in den Jahren 1983/1984. Erstmals wird der Hof im Zeller Stadtarchiv im Jahr 1720 erwähnt, in der Kellermauer findet sich die Jahreszahl 1722. Eine Besonderheit des Doppelhofes ist die große Stube mit Kachelofen, die mitten im Gebäude liegt und zwei Herrgott’s-Winkel hat. Über Jahrhunderte haben zwei Familien den Hof bewohnt und sich die Stube geteilt.
Die Renovation des Hofes hat die Familie Gutmann nach den Vorgaben des Landesdenkmalamtes und auch mit Unterstützung der Stadt Zell durchgeführt. Für den Umbau wurde das Dach auf Stelzen gestellt, damit die darunterliegenden Teile des Hofes grundlegend saniert werden konnten. Während des Umbaus lebte die Familie Gutmann mit ihren vier Kindern in einer Baubaracke neben dem Haus. Bilder im Familienalbum erinnern noch daran, als die Zeller Stadträte gemeinsam mit den Gutmanns die gelungene Renovierung des Hofes gefeiert haben.
Heute ist der gepflegte Hintere Gutmannshof ein Schmuckstück im Oberentersbacher Tal. 28 Hektar Wiesen und Wald werden von der Familie Gutmann im Nebenerwerb bewirtschaftet. Den Hof haben Johanna und Alfred Gutmann im Jahr 2007 an ihren Sohn Thorsten übergeben, der mit seiner Familie im zweiten Stock des Hofes wohnt.
Beim Tanz im Schuttertal kennengelernt
Alfred Gutmann, Jahrgang 1947, war der älteste von fünf Geschwistern und ist im Mürrenbach aufgewachsen. Seine Frau Johanna geb. Klein, Jahrgang 1949, stammt aus dem Allgäu. Als sie drei Jahre alt war, ist ihre Familie ins Schuttertal umgezogen. Im Jahr 1967, bei einem Tanzabend mit der Kapelle Siefert in der Gemeindehalle in Schuttertal, sind sich Johanna und Alfred Gutmann das erste Mal begegnet. Bald waren sie ein Paar und am 28. Juni 1969 haben für sie die Hochzeitsglocken in der Zeller Stadtpfarrkirche geläutet. Ein Tag zuvor hatten sie im Rathaus in Oberentersbach standesamtlich geheiratet. Aus ihrer Ehe sind vier Kinder hervorgegangen. Heute gehören auch sechs Enkelkinder im Alter von vier bis 22 Jahren zur Familie.
Nach ihrer Heirat wohnten Johanna und Alfred Gutmann zunächst in Biberach und betrieben eine kleine Tankstelle. Später übernahmen sie eine Aral-Tankstelle in Hausach. Alfred Gutmann arbeitete in verschiedenen Betrieben ehe er zur Firma Holzer wechselte. Dort war er insgesamt 40 Jahre beschäftigt. Nach 51 Arbeitsjahren ging Alfred Gutmann mit 65 in den Ruhestand.
Auf Bitten seines Vaters hat Alfred Gutmann die Hofnachfolge im Mürrenbach angetreten. Den Hof bewirtschaftete er gemeinsam mit seiner Frau im Nebenerwerb. Johanna Gutmann versorgte die Familie, zu der zeitweise neun Personen zählten, und übernahm landwirtschaftliche Arbeiten. Sehr erfolgreich hat sie sich in die Schweinezucht eingearbeitet und teilweise bis zu 100 Ferkel aufgezogen. Auch die Ferienwohnung der Familie Gutmann war stets gut belegt.
Neben der vielen Arbeit im Beruf und auf dem Hof blieb all die Jahre nicht mehr viel Zeit für Hobbys. Mitglied ist die Familie Gutmann in der Narrengemeinschaft Unterentersbach. Frau Gutmann hat sich den Landfrauen angeschlossen. Erholung finden sie im Urlaub beim Wandern im Allgäu oder an der Mosel. Vor allem ist es aber auch die herrliche Natur des Oberentersbachtals, die der Familie Gutmann Kraft für ihren Alltag gibt.
Gemeinsam mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten können Johanna und Alfred Gutmann am Freitag nun das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Für ihren weiteren Lebensweg wünscht auch die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.