Neubau des Gesundheitshauses schließt Baulücke in Oberstadt. Den Anfang mit der Neubebauung machte „Giesler Damenmode“.





1982 wurde vom Stadtrat ein umfangreiches Sanierungsprogramm auf den Weg gebracht. Es umfasste das Gebiet in der Oberstadt nördlich der Hauptstraße, die Südstadt nördlich der Grabenstraße und die Nordstadt nördlich der Fabrikstraße.
2007 wurde das planerische Verfahren abgeschlossen. Es wies der künftigen Bebauung den Weg. Der damalige Bürgermeister Hans-Martin Moll dankte in einem Abschlussbericht den Eigentümern der Grundstücke, die einer baulichen Veränderung zugestimmt hatten. Er erwähnte, dass die Sanierung der Oberstadt unter seinem Vorgänger Bürgermeister Abele und dem damaligen Stadtrat angedacht worden sei, aber bei einigen Eigentümern auf Ablehnung gestoßen sei.
In einem zweiten Anlauf, Ende der Siebziger Jahre, hätten die Bedenken ausgeräumt werden können. Die Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg habe mit vorbereitenden Untersuchungen begonnen, die 1982 zur Aufnahme in das Förderprogramm führten.
Der finanzielle Aufwand wurde auf 5,5 Millionen DM festgelegt. Ein Drittel davon sollte die Stadt aufbringen, zwei Drittel das Land. Mit diesem Geld sollten insbesondere die Eigentümer der Grundstücke mit den abzureißenden Gebäuden entschädigt werden, die für die Neugestaltung in Frage kämen.
Nadelöhr beim Kaufhaus Schlecht beseitigt
Rückblickend wies Moll auf die Vorteile der Sanierung hin. In der Oberstadt sei ein Nadelöhr beim ehem. Kaufhaus Schlecht beseitigt worden. Insgesamt sei der Straßenraum erweitert worden, indem z. B. Gebäude abgetragen wurden, die mit ihrem Treppenaufgang den Gehweg eingeengt hätten. Nördlich der Hauptstraße seien Stellplätze entstanden, die den Kunden der Geschäfte zugutekommen. Durch die Pflanzung von schattenspendenden Bäumen sei der Anblick einladender geworden.
Moll dankte dem Ingenieurbüro Prof. Dr. Oertel, Karlsruhe, das die Sanierung der Oberstadt über die Jahre planerisch begleitet habe. Die „heimelige Atmosphäre“ des Dörfle sei bei der Sanierung gewahrt worden, fasste Moll seine positiven Eindrücke zusammen. „Der noch freiliegende Platz in der Oberstadt steht dem Immobilienmarkt zur Verfügung“, blickte Moll mit Zuversicht in die Zukunft.
Dass der damalige Optimismus angebracht war, kann vier Jahrzehnte später bestätigt werden. Den Anfang mit der Neubebauung machte „Giesler Damenmode“. Es folgten der „Trachten-Shop Huber“, das „Damm Partyhaus im Dörfle“ und das Doppelhaus von Steuerberater Hermann mit „Kinzigtaler Pizza & Kebap“ und dem Laden von „Jopi“ für „Schuhreparaturen und Schlüsseldienst“. Die lange Zeit als Parkplatz benutzte unbebaute Fläche wird nunmehr von einem Gesundheitshaus genutzt. Was lange währt, wird endlich gut.