Die Stadt Zell übernimmt die Insolvenzmasse der Zeller Keramik und erwirbt damit auch die Markenrechte am traditionsreichen Dekor „Hahn und Henne“. Die Produktion wurde bereits Ende letzten Jahres nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens beendet.
„Das ist das bestmögliche Ende der Insolvenz, ein Stück Zukunft für Hahn und Henne und die Zeller Keramik“, sagte Insolvenzverwalter Dr. Martin Mildenberger gestern beim Pressetermin im Rathaus. Er fügt hinzu, dass die Marke immer noch einen weitreichenden Klang habe, wie das Medien echo auf die Insolvenzmeldung gezeigt habe. Er hofft, dass die Stadt Zell die Marke pflegen und weiterentwickeln kann.
Nicht nur Markenrechte gehen über
Die Stadt hat mit dem Insolvenzverwalter eine Vereinbarung getroffen, die ihr für einen niedrigen fünfstelligen Betrag die Markenrechte überträgt. Außerdem übernimmt die Stadt die gesamte Büro- und Geschäftsausstattung mit allen Formen und Maschinen sowie die Überbleibsel des Werksverkaufs.
Aus für die Produktion bleibt besiegelt
Chancen für die Wiederaufnahme der Produktion vor Ort gibt es wegen der schlechten Produktionsbedingungen nicht. Die verbliebenen Produktionsmitarbeiter sind freigestellt. Sie hatten vor der Insolvenzeröffnung zum Teil bereits erhebliche Lohnrückstände hingenommen, zeigten aber trotzdem bis zum Schluss „überobligatorischen“ Einsatz, berichtete Mildenberger. Eine Auszubildende zur Keramikmalerin hat die Prüfung für ihren Traumberuf noch machen und ihre Lehre erfolgreich abschließen können.
Fabrikverkauf schließt morgen
Bis einschließlich Samstag, den 17. Februar, hat der Fabrik verkauf in der Innenstadt mit seinen drei Mitarbeitern noch geöffnet. Dort werden die Restbestände an Geschirr mit hohen Rabatten verkauft. Der Miet vertrag für die Räume ist gekündigt und wird Ende Februar beendet. Bis dahin soll das Objekt leer sein. Der Förder verein Rundofen will der Stadt Zell beim Ausräumen, Sortieren und Verpacken helfen.
Danach wird das offene Insolvenzverfahren beendet, die Firma gelöscht. Das juristische Verfahren dauert jedoch, bis alle Gläubigerforderungen und Haftungsfragen geprüft sind.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.