Die Frauen zeigten über vier Stunden ein närrisches Programm mit vielen Höhepunkten.





„Alles was scheen mocht“ lautete das Motto der Frauenfasend am Donnerstag im Pfarrheim. So gingen die Frauen auf der Bühne ins Schönheitsstudio, um dort festzustellen: In jeder Frau steckt ein Stück Hefe und wenn die aufgeht…heißt die eine Hüfte Tiramisu und die andere Schokolade.
Selbstironie und Klamauk
Die Frauen zeigten über vier Stunden ein närrisches Programm mit vielen Höhepunkten. Sich selber und die Männer mit viel Selbstironie und Klamauk angucken – das war Fasendsgaudi pur. Musiker Felix ist einer der wenigen Männer, der auf der Frauenfasend willkommen ist und er lockte wieder so viele Frauen auf die Tanzfläche, dass es dort Platzprobleme gab. Moderatorin Melitta Himmelsbach zeigte mit ihrer gut gelaunten Art, welche Eigenheiten Frauen und Männer so haben und dass man doch alles auch sehr komisch finden kann.
Mit Lilo Fix und Melitta Himmelsbach begann die Narretei. Die eine will beim Fotografen einige Fotos von sich machen lassen. Doch wenn beim Portrait auch die Beine mit drauf sollen und man sich einfach nur gründlich aber höchst vergnüglich missversteht, dann ist der Einstieg gelungen.
Melitta Himmelsbach macht eine Firma auf für Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Sie können bei ihr Drohnen mieten und damit zum Aldi und zum Arzt fliegen. Also machen jetzt alle Einrichtungen ihre Fenster auf – es könnte ja jederzeit ein Senior reingeflogen kommen.
Männlich, weiblich und divers
Die nächste Seniorengruppe macht sich Gedanken über die Einladung zum Seniorennachmittag: männlich, weiblich und divers. Hat schon mal jemand divers gehört? Das Rätselraten um diesen Begriff gerät zu einer höchst vergnüglichen Angelegenheit.
Ist Melitta Himmelsbach `hirn inkontinent`? Sie schwätzt und schwätzt und der kleine Steppke vor ihr sagt: „Du bist `hirninkontinent`, du kannst einfach nichts für dich behalten.“
Die nächsten Frauen kommen zu spät zur Frauenfasend, gehen doch alle ihre Handys zu spät. Richtige Uhren kennen sie nicht. Dafür singen sie dann: „Sind die Frauen von Zell nicht wunderschön? Ihr könnt Waden rund und schön, auf der Bühne sehen…“ Da schauen alle gerne zweimal hin, sie wissen: Frauen sind immer schön.
Dann zeigt Melitta Himmelsbach ihren neuesten Kauf: Ein sexy Nachthemd. Der Fummel ist so dünn, da braucht sie fünf Bettflaschen auf einmal. Und das Hemd könnte auch heißen: Wie kriege ich meine Mann los?
Ich habe für zwei Tage gekocht…
Die nächste Frauengruppe von Hilde Breig, Susanne Schnurr und Monika Rauber schimpfen nur über ihre Ehemänner. „Was gibt’s zu essen?“, fragt der einer Mann jeden Tag. „Nix“ lautet die Antwort. Aber das gab es doch gestern schon. Die Frau antwortet: „Ich habe für zwei Tage gekocht…“ Und was ist eine brünstige Weidedame? Eine dumme Kuh… Parallelen zu Frauen sind rein zufällig. Der Ehemann einer Frau holt Viagra in der Apotheke und schnupft es sich in die Nase: In seinem Alter findet Sex nur noch im Kopf statt, sagt der Apotheker. Die andere Frau macht gleich zwei Diäten auf einmal – von einer allein wird man nicht satt. Und Globuli nennen die Frauen jetzt Schokokugeln – die schmecken besser und machen gute Laune. Ach ja: In jeder Frau steckt ein Stück Hefe, das kleine Luder tut so, als ob es schliefe. Doch einmal kommt die Zeit, Frauen seit bereit – dann geht die Hefe auf, das ist der Lebenslauf. Mit diesem Lied verabschieden sich die Frauen und werden so vehement um eine Zugabe gebeten, dass sie es gleich noch einmal singen.
Mit wehenden Röcken über die Bühne
Die Frauengruppe hat wieder eine tolle Tanznummer mitgebracht. Mit wehenden Röcken wirbeln sie über die Bühne und haben selber viel Freude am Tanzen. „Die Party geht ab“ lautete das Lied zum Tanz und ja, Party haben die Frauen wirklich gemacht. Nach der Zugabe strahlen alle um die Wette – Spaß hat‘s gemacht und die Zuschauerinnen applaudieren gerne und lange.
Dann sind drei Frauen in der Schönheitsklinik: Hilde Breig, Monika Rauber und Susanne Schnurr haben dort Kurioses erlebt. Eine Frau verliert ihren Bauchnabel bei einer OP – der war eh überflüssig. Apropos Übergewicht: Wenn die eine Hüfte Tiramisu heißt und die andere Schokolade, ist doch alles halb so schlimm. Chillen heißt rum hängen, bei den Frauen ist dies der Busen mit dem Alter und bei den Männern…? Eine Frau hat Hexenschuss, doch der Ehemann sagt: „Das kann nicht sein, die Hexen schießen nicht auf ihre eigenen Leut…“
Das frivole Gespräch von Monika mit dem besten Stück vom Mann ist nicht jugendfrei und wird nicht zitiert – herrlich komisch war es trotzdem. Wenn sich eine Frau in Lack und Leder zwängt und erwartungsvoll auf den Mann wartet, sagt dieser bei ihrem Anblick: Batman – was gibt’s zu essen? Unter lautem Beifall beschließen die Frauen am Ende: „So wie wir sind, sind wir recht. Wir bleiben so!“
Mehr Ball als Frau zeigten die Mädels beim ihrem Balltanz. „Baby, Baby, balla balla“ – das Lied passte und natürlich sangen alle mit. Mit riesengroßen Bällen als Kostüm kann man wirklich tanzen, das hat allen so gut gefallen, dass die Frauen ohne Zugabe nicht von der Bühne kamen.
Melitta Himmelsbach und Lilo Fix zeigten als Gendarm und Gemüsefrau, wie man sich gründlich missverstehen kann. Das war ein köstlicher Schlagabtausch, für den es viel Gelächter und Applaus gab. Danach singen die beiden: „Es ist sauwurscht, was die Leut sagen.“ Die beiden lassen sich über ihre armen Männer aus… wenn die wüßten! Da wird heimlich der Liebhaber ins Haus gelassen, nachdem der Ehemann von der Frau mit Alkohol abgefüllt worden ist.
Ich freu mich auf die Wechseljahre
Mit der grandiosen Schlussnummer „Ich freu mich auf die Wechseljahre“ endete das närrische Programm. Wechseljahre als dolce vita – da haben Hilde Breig, Monika Rauber und Susanne Schnurr aber eine große Kiste mit Fasendsklamauk aufgemacht. Eine tolle Nummer, die mit tosendem Applaus und sogar einer Zugabe – nämlich den gleichen Auftritt einfach noch einmal – belohnt wurde.
Zwischendurch gab es eine Polonaise durch den ganzen Saal – irgendwie gab es Platz zwischen den Stuhlreihen und ein närrischer Bandwurm wogte durch den Saal. Musiker Felix verstand es, auch die „Heiligkeit“ in das Musikprogramm einzubeziehen: Pfarrer Gerner, Diakon Matthais Hoppe und die beiden Pater Christoph und Irenäus machten gerne mit, wurden von den Frauen sogar zum Tanzen animiert.
Nach dem Ende des Programms stand dem Publikum noch eine lange Nacht des Feierns bevor.