Das SBBZ Lernen in Zell startet ein Projekt zur Suchtprävention.
Für Schulleiter Matthias Demmel war das keine Frage. „Ja, das wollen wir machen“, antwortete er auf die Anfrage von Janina Stunder, Gesundheitsförderin bei Gesundes Kinzigtal, ob das SBBZ Lernen an einem Präventionsprojekt teilnehmen wolle. Das von der Techniker Krankenkasse geförderte Projekt läuft über zwei Schuljahre und richtet sich an die Schülerschaft, deren Eltern und das Kollegium. „Die Schule hat sich als Schwerpunkt die Vorbeugung von Sucht auf vielen Ebenen entschieden mit dem Titel STARK“, erläutert Janina Stunder von Gesundes Kinzigtal. Sie übernimmt als Prozessverantwortliche sowie Schnittstelle zur Techniker organisatorische und inhaltliche Aufgaben.
„Man muss bereit sein, darüber zu sprechen“
Bei dem Projekt mit dem Titel STARK – Suchtprävention Tabak, Alkohol, Rauschmittel und Medien – „geht es nicht um Verbote“, erläutert Janina Stunder. „Vielmehr ist es unser Anliegen, alle relevanten Gruppen zu sensibilisieren und diese Suchtthemen offen anzusprechen.“ Ein weiterer Aspekt liegt darin, Lösungen darzulegen für den Fall der Fälle. „Dafür muss man das Thema als solches aber wahrgenommen haben und bereit sein, auch darüber zu sprechen. Daher sind alle Beteiligten der „Lebenswelt Schule” eingebunden“, weiß Schulleiter Demmel. So gibt es Veranstaltungen, die sich explizit an das Kollegium, an die Eltern oder die Schülerschaft richten, genauso wie übergreifende Angebote.
Auch eine Antwort auf die Folgen der Corona-Zeit
Im von Janina Stunder geleiteten und moderierten Gesundheitszirkel etwa treffen sich je zwei Lehrpersonen, zwei Elternteile und ein Duo aus der Schülerschaft zum Austausch. „Einmal im Quartal schauen wir da kritisch auf das, was bereits erzielt wurde, und was wir noch gemeinsam machen können“, beschreibt es Janina Stunder. Das Projekt geht aber über die Schule hinaus: „Wir haben externe Partner, die uns begleiten und aktiv beteiligt sind. Das erweitert den Blick und eröffnet für alle Beteiligten der‚ Lebenswelt Schule‘ zusätzliche Gesprächs- oder Hilfeangebote.“ Mit im Boot sind weitere regionale Partner und die Universität Jena. Dort wurde mit IPSY ein Lebenskompetenzprogramm für die Klassenstufen 5 bis 7 entwickelt. Es verbindet Information und psychosoziale Kompetenz und „basiert auf dem Lebenskompetenzansatz der Weltgesundheitsorganisation (WHO)“, heißt es auf der Website der Universität. Ziel ist es, eine positive Auseinandersetzung mit täglichen Herausforderungen zu ermöglichen, damit es nicht zu einer Flucht in irgendeine Form von Sucht kommt. Das Projekt ist auch eine Antwort auf die Folgen des Lockdowns in der Corona-Pandemie: Die soziale Einsamkeit habe dazu beigetragen, dass viele Jugendliche deutlich mehr Zeit am Handy oder vor dem Bildschirm verbracht hätten. Auch der Konsum von Alkohol, Zigaretten oder Vapes sowie illegalen Drogen habe zugenommen. Dieser Entwicklung will das Projekt entgegenwirken. „Ich freue mich, dass uns die Teilnahme ermöglicht wurde“, sagt Matthias Demmel. Janina Stunder ergänzt: „Weitere Präventionsprojekte eignen sich auch sehr gut für Kindergärten sowie für alle Schularten. Bei Interesse helfe ich gern weiter.“