Rund 1000 Besucher verfolgten den traditionellen Aufmarsch der Freiwilligen Bürgerwehr Zell gemeinsam mit der Stadtkapelle Zell. Bürgermeister Günter Pfundstein wirbt in seiner Ansprache für die Kommunalwahlen 2024. In einer Betrachtung der sogenannten Theiß-Fliege fordert er die Menschen zu Glück und Dankbarkeit auf.
Tief hängende Wolken und Dauerregen machten den letzten Tag im Jahr 2023 zu einer trüben und vor allem nassen Angelegenheit. Selbst eine Stunde vor Beginn des Silvesteraufmarschs um 14.30 Uhr war noch nicht klar, ob dieser in gewohnter Weise durchgeführt werden könne. Vor allem die Holzblasinstrumente der Stadtkapelle sind nicht geeignet dafür, im Nassen zu spielen. Erst kurz nach 14 Uhr hörte der Regen auf und die Freiwillige Bürgerwehr der Stadt Zell mit allen Formationen und die Stadtkapelle Zell konnten im Städtle aufmarschieren. Erstaunlicherweise schnell hatten sich auch die Zuschauerreihen geschlossen und rund 1000 Gäste erlebten die Zeremonie.
Neujahrsschießen bis in das Jahr 1697 verbrieft
In seiner Ansprache merkte Bürgermeister Günter Pfundstein an, dass in der Chronik der Zeller Bürgerwehr das Neujahrsschießen bis in das Jahr 1697 verbrieft ist. Heimatforscher Dr. Dieter Petri hat im Archiv der Stadt Zell entsprechende Schriftstücke ausfindig gemacht. „Es ist somit eine alte Tradition, die wir hier und heute Pflegen“, rief Bürgermeister Pfunstein den rund 1000 Gästen zu.
Die Liste der Ehrengäste wurde angeführt vom Staatssekretär und Landtagsabgeordneten Volker Schebesta sowie den Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner und Martin Gassner-Herz. Die Kirchengemeinde war vertreten durch Pfarrer Bonaventura Gerner sowie die Patres Irenäus und Christoph vom Zeller Kloster. In seiner Begrüßung freute sich Bürgermeister Pfundstein über das Kommen von Ehrenbürger Hans-Martin Moll sowie weiterer Ehrenringträger, Ortsvorsteher, Gemeinde- und Ortsschaftsräte. Aus Biberach war Bürgermeister Jonas Breig zum Silvesteraufmarsch nach Zell gekommen.
Seinen besonderen Dank richtete Bürgermeister Pfundstein an alle haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von Polizei, DRK, THW und Feuerwehr, die Tag und Nacht bereitstehen, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und Schaden von Hab und Gut abzuwenden.
Nicht geeignet für eine Denkzettelwahl
Bürgermeister Pfundstein nutzte seine Ansprache, um für die anstehenden Kommunalwahlen im Juni 2024 zu werben. Man wünsche sich ein qualifiziertes und engagiertes Bewerberfeld mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich für das Städtle und die Ortsteile in besonderem Maße einbringen wollen. Pfundstein zeigte sich sicher, dass es eine sehr sinnstiftende Tätigkeit sei und es sich auf lokaler Ebene um eine reine Persönlichkeitswahl handle. „Für eine Denkzettelwahl ist die Kommunalwahl deshalb völlig ungeeignet“, stellte er fest.
Appell des Bürgermeisters nach Stuttgart und Berlin
Bei den anwesenden Landes- und Bundespolitikern bedankte sich das Zeller Stadtoberhaupt über die gut funktionierende Zusammenarbeit. Gleichzeitig brachte er seine persönliche und die Unzufriedenheit vieler Bürgerinnen und Bürger über „teils ideologisch verblendete und weit weg von der Basis getroffene Entscheidungen“.
Bürgermeister Pfundstein nannte jahrelange Planungsverfahren, riesige Ausschreibungshürden sowie Kostenexplosion bei gleichzeitigem Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie. „Hören sie bitte endlich auf die Kommunen“, richtete er seinen öffentlichen Appell nach Stuttgart und Berlin: „Mit den jetzigen Spielregeln sind die utopischen Zielvorgaben jedenfalls unrealistisch und niemals erreichbar.“
Herausragende Projekte in der Stadt
In seinem kurzen Ausblick auf das Jahr 2024 in der Stadt Zell nannte der Bürgermeister einige herausragende Projekte. Bis im März/April soll das historische Rathaus wieder von seinem Baugerüst befreit werden. „Das zentrale Gebäude in der Stadt wird dann bestens für die Zukunft gerüstet sein“, stellte Pfundstein in Aussicht.
Im Herbst 2024 steht das Gesundheitshaus in der Oberstadt vor seiner Fertigstellung. Bereits im Januar soll mit der Sanierung der Dorfstraße in Unterentersbach begonnen werden.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.