Zu den Gratulanten gehörten am Freitag Bürgermeister Günter Pfundstein, Pfarrer Bonaventura Gerner, Michael Schlosser, Heimleiter des St. Gallus Seniorenzentrums, sowie zwei Nordracher Vereine.
Am Freitag, 26. Januar 2024, konnte Frieda Oehler mit Verwandten und ehemaligen Nachbarn im Caritas-Seniorenzentrum St. Gallus ihren 100. Geburtstag feiern. Bürgermeister Günter Pfundstein, Pfarrer Bonaventura Gerner und Heimleiter Michael Schlosser zählten zu den Gratulanten, ebenso der Gitarrenverein und die Trachtenkapelle aus Nordrach.
Jubilarin ist in Nordrach geboren
Frieda Oehler stammt aus Nordrach und wohnte früher im Hause ihrer Eltern am Ortsende von Nordrach-Dorf zusammen mit ihrer älteren Schwester Emilie und ihrem Bruder, dem im Tal bekannten „Maler-Hugo“. Sie bewirtschafteten zusammen die Landwirtschaft des elterlichen Hofs und Frieda Oehler arbeitete außerdem während des Zweiten Weltkriegs als Hausangestellte im Nordracher Gasthaus zur Stube.
Nach dem Tod ihres Bruders lebten die beiden Schwestern zunächst noch gemeinsam im Elternhaus, ehe Emilie Oehler aus gesundheitlichen Gründen 2006 in das Seniorenzentrum nach Zell umziehen musste. Nach zwei Jahren allein im Nordracher Haus entschloss sich Frieda Oehler, ebenfalls in das Pflegeheim St. Gallus umzuziehen, in eine betreute Wohnung im Dachgeschoss. So konnte sie täglich ihre Schwester besuchen, bis diese im Jahr 2013 im hohen Alter von 99 Jahren verstorben ist.
Frieda Oehler hat einen Großcousin, Gustav Kaufmann, der in Hessen wohnt, der regelmäßig telefonischen Kontakt mit ihr hat und mehrfach im Jahr seine „Tante Frieda“ besucht. Seit ihrem Umzug ins Pflegeheim betreut sie Bürgermeister a. D. Herbert Vollmer.
Auch mit 100 Lebensjahren noch geistig fit
Auch mit 100 Lebensjahren ist Frieda Oehler noch geistig fit, liest regelmäßig die Heimatzeitung und interessiert sich für alles, was im Tal geschieht. Sehr gelitten hat sie während der Coronazeit, in der sie keinen Besuch empfangen konnte und die Tage ganz allein in ihrer Wohnung verbringen musste. Sehr getroffen hat sie auch, als vor kurzem Werner Faißt verstorben ist, der nur wenige Zimmer entfernt gewohnt und sie regelmäßig besucht hat. Das hohe Alter hat auch ihr schon zugesetzt. Sie ist seit Jahren schwerhörig geworden und benötigt zum Gehen einen Rollator.
Zahlreiche Ehrengäste kamen zum Gratulieren
Am Geburtstagsmorgen freute sie sich sehr, als zahlreiche Ehrengäste kamen und zum Geburtstag gratulierten. Bürgermeister Günter Pfundstein überreichte gleich drei Glückwunschschreiben, vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und von der Stadt Zell a. H. Den guten Wünschen schlossen sich Pfarrer Bonaventura Gerner und Michael Schlosser, Heimleiter des Seniorenzentrum St. Gallus, an. Besonders freute sich die Jubilarin auch, dass die Pflegedienstleiterin Christa Nock mit all ihren Mitarbeiterinnen gratulierte, und auch das „Mariele“ kam, die als Praktikantin eine besonders enge Beziehung zu Frieda Oehler hatte. Sie überreichten ein Kopfkissen als „Glückwunschkarte“. Frieda Oehler war über diese Besuche sehr erfreut und bedankte sich immer wieder dafür, „jetzt bin ich hundert wore und alle sin kumme“.
Das Nordrachlied gesungen
Am Freitagnachmittag feierte Frieda Oehler mit ihren Verwandten und Gästen im Speisesaal des Pflegeheims. Es kamen aber auch noch weitere, unerwartete Geburtstagsgäste hinzu. Zuerst Mitglieder des Gitarrenvereins, die zur großen Freude der Jubilarin bekannte Volkslieder spielten und sangen, darunter auch das Nordrachlied. Sichtlich gerührt bedankte sich Frieda Oehler für diesen musikalischen Geburtstagsstrauß.
Wenig später traf weiterer unerwarteter Besuch ein. Eine Abordnung der Trachtenkapelle Nordrach spielte zu ihren Ehren ein „Ständchen“ und wünschten auch musikalisch „Zum Geburtstag viel Glück“. Hierbei genoss Frieda Oehler die Musikstücke mit leuchtenden Augen.
Spende an alle Nordracher Vereine
Frieda Oehler hat sich diesen Besuch der Nordracher Vereine mehr als verdient. Sie hatte stets die Ereignisse in ihrer Heimatgemeinde verfolgt und so reifte in ihr der Entschluss, kurz vor ihrem 95. Geburtstag 50.000 Euro zu spenden, aber an wen? Schließlich entschied sie sich für die Nordracher Vereine und jeder der dreißig Vereine erhielt 2.000 Euro, somit in der Summe sogar 60.000 Euro. Seither schmückt ein „Vergelt´s Gott-Bild“ aller Nordracher Vereine ihr Zimmer.
Es sei wichtig, immer Hoffnung zu haben, sagte Frieda Oehler immer wieder. Sie selbst sei erstaunt, so alt geworden zu sein.






